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05.08.2003 16:44

Reformbedarf bei Sozialversicherungen auch in Mittel- und Osteuropa

Dr. Klaus Reinsberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

    Eine Studie des "Netzwerkes unabhängiger Agrarexperten in den mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern" untersucht die Sozialversicherungssysteme und demographische Entwicklungen in der Landwirtschaft in Mittel- und Osteuropa.

    Die im Agrarsektor Beschäftigten in diesen Ländern sind generell in die allgemeinen Sozialversicherungssysteme einbezogen. Eine eigenständige landwirtschaftliche Rentenversicherung wie in Deutschland gibt es in den zehn untersuchten Beitrittsländern nur in Polen. Allerdings gelten in den übrigen Ländern für selbständige Landwirte innerhalb der allgemeinen Systeme oft spezielle Regelungen. Insbesondere in den Ländern mit einer Vielzahl kleiner Familienbetriebe wie Polen, Rumänien und Bulgarien scheinen viele nicht ausreichend durch die Sozialversicherungssysteme abgesichert zu sein. Dies ist ein Grund dafür, dass in vielen Ländern insbesondere Ältere und andere Personen ohne Einkommensalternativen sich gezwungen sehen, durch Subsistenzlandwirtschaft ihren Lebensunterhalt zu sichern.
    Die versteckte Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft Mittel- und Osteuropas und der notwendige Strukturwandel stellen große politische Herausforderungen in den Beitrittsländern dar. Die meisten der Länderexperten des Netzwerkes teilen die Ansicht, dass die derzeitige Ausgestaltung der Sozialversicherungssysteme keinen nennenswerten Einfluss auf die demographische und strukturelle Entwicklung in der Landwirtschaft hat. Allerdings könnten zum Beispiel Vorruhestandsregelungen einen positiven Beitrag leisten, wenn sie zu einer beschleunigten Umstrukturierung der Landwirtschaft beitragen.
    Wie in Deutschland und anderen Mitgliedstaaten der EU, so befinden sich auch in den Kandidatenländern die Sozialversicherungssysteme in einem Reformprozess. Im Zuge der Reformen in Mittel- und Osteuropa sollen das Rentenalter erhöht und die individuellen Rentenansprüche stärker an die geleisteten Beitragszahlungen gekoppelt werden. Außerdem sollen die Bedeutung der privaten Altersvorsorge gestärkt und die in der Landwirtschaft Beschäftigten vollständig in die allgemeine Rentenversicherung einbezogen werden.
    Die von der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission veröffentlichte Studie wurde vom Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in seiner Funktion als "Advisory Body" des "Netzwerkes unabhängiger Agrarexperten in den mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern" erstellt. Der Bericht basiert im Wesentlichen auf den Informationen, welche die 19 dem Netzwerk angehörenden Länderexperten erhoben haben. Aufgabe dieser 2000 von der Generaldirektion Landwirtschaft gegründeten Sachverständigengruppe ist es, die Kommission in Fragen der Entwicklung von Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie ländlicher Räume zu beraten.
    Angaben zur Studie:
    EUROPEAN COMMISSION-DIRECTORATE GENERAL FOR AGRICULTURE, NETWORK OF INDEPENDENT AGRICULTURAL EXPERTS IN THE CEE CANDIDATE COUNTRIES (2003): Social security systems and demographic developments in agriculture in the CEE candidate countries, Halle (Saale).
    Kontakt: Dr. Peter Weingarten, Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Theodor-Lieser-Straße 2, 06120 Halle (Saale), Tel.: 0345-2928130, Email: weingarten@iamo.de.


    Weitere Informationen:

    http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/ccsocialsec/fullrep_en.pdf)
    http://www.iamo.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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