Telemedizin beim Strahlensyndrom
RATEMA bilanziert die bisherige und plant die künftige Arbeit
Einladung zum Pressegespräch und zur Videokonferenz auf Freitag, den 9. Oktober 1998, 9.00 Uhr
RATEMA, das Radiation Accident Telecommunication Medical Assistance System, ist ein gemeinsam von der Universität Ulm und dem Uraler Forschungszentrum für Strahlenmedizin in Tscheljabinsk, Russische Föderation, betriebenes Projekt. Vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK) und dem Ministerium für Gesundheitswesen der Russischen Föderation wurde dazu am 3. März 1998 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die eine - verlängerbare - Projektlaufzeit zunächst bis Ende 2000 vorsieht. Das Projekt wird von der Deutschen Telekom AG, vertreten durch die Deutsche Telekom Berkom, Gesellschaft für Forschung und Entwicklung von Anwendungen in der Telekommunikation mbH, unterstützt. Ziel der gemeinsamen Arbeiten sind die Einrichtung und regelmäßige Durchführung telemedizinischer Konferenzen via Satellit zwischen der Universität Ulm und dem Uraler Forschungszentrum für Strahlenmedizin (UFZSM) auf der Basis multimedialer elektronischer Patientenakten. Auf Ulmer Seite repräsentieren Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Theodor M. Fliedner für die Strahlenmedizin und Prof. Dr. Hans Peter Großmann als Leiter des Universitäts-Rechenzentrums das Projekt.
Wie läßt sich durch telemedizinische Verfahren die Versorgung von Patienten mit speziellen Krankheitsproblemen verbessern - so lautet die zentrale Fragestellung, der im Kontext der Untersuchungen und Erprobungen am Beispiel der Strahlenkrankheit nachgegangen wird. Zum Panorama der damit angesprochenen Teilaspekte gehören die Analyse der pathophysiologischen Mechanismen des chronischen Strahlensyndroms, seiner Entwicklung und seines Verlaufs, sowie die internationale Standardisierung diagnostischer und therapeutischer Verfahren und ihrer Terminologie. Begleitend wird eine multimediale Patientendatenbank aufgebaut und zugleich ihren Nutzungsmöglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten in der Strahlenunfallmedizin nachgegangen. Von den Ergebnissen und Erkenntnissen, die das System RATEMA austrägt, soll die Behandlung auch anderer seltener Krankheitsbilder auf internationaler Ebene profitieren.
Am Donnerstag, dem 8., und Freitag, dem 9. Oktober 1998, tagt der RATEMA-Lenkungsausschuß in Ulm, um eine Zwischenbilanz zu ziehen, die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse zu diskutieren und die künfige Zusammenarbeit zu planen. Dazu wird eine siebenköpfige Delegation aus Rußland erwartet, der Vertreter des russischen Gesundheitsministeriums, der Vize-Gouverneur der Provinzregierung des Südlichen Urals und führende Mitarbeiter des Ural Research Centers for Radiation Medicine angehören. Am zweiten Sitzungstag werden in einer Live-Videokonferenz zwischen der Universität Ulm und Tscheljabinsk zwei Strahlenunfall-Patienten erörtert, ein russischer Patient aus Tscheljabinsk und von Ulmer Seite ein georgischer Soldat, der im Bundeswehrkrankenhaus behandelt worden ist.
Die Videokonferenz findet am
Freitag, dem 9. Oktober 1998, zwischen 10.00 und 12.00 Uhr statt. Ihr geht ab 9.00 Uhr ein Pressegespräch voran, das im
Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Ulm (FAW), Helmholtzstraße 16, 89081 Ulm
durchgeführt wird. Die interessierten Redaktionen sind zu dem Pressegespräch wie auch zur Videokonferenz herzlich eingeladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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