An der 6. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften werden 360 junge Wirtschaftswissenschaftler aus 66 Nationen teilnehmen und mit Trägern des Preises der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel zusammentreffen. Die Tagung findet vom 22. bis 26. August 2017 in Lindau am Bodensee statt.
Die Bewerber durchliefen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen, Universitäten und auch Preisträger beteiligt waren. Die ausgewählten Nachwuchsökonomen sind exzellente Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden unter 35 Jahren. Der Frauenanteil der jungen Wirtschaftswissenschaftler liegt bei 43%. Die USA, Großbritannien, Österreich und die Schweiz sind neben Deutschland die am stärksten vertretenen Nationen.
„Das Teilnehmerfeld ist erstklassig, die Studierenden zählen zu den Besten ihres Fachs. Besonders freut mich, dass auch hervorragende Nachwuchswissenschaftler aus afrikanischen und asiatischen Entwicklungsländern an der Tagung teilnehmen werden“, erklärt Torsten Persson, Sekretär des Komitees für den Preis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel und Mitglied des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau. Professor Persson von der Universität Stockholm koordinierte das Auswahlverfahren gemeinsam mit Klaus Schmidt, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn.
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, wird am 22. August die Eröffnungsrede der Lindauer Tagung halten. Zu den 2017 in Lindau teilnehmenden 19 Preisträgern zählen auch Oliver Hart und Bengt Holmström, die 2016 gemeinsam den Preis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel für ihre Beiträge zur Vertragstheorie erhielten. Zu den Kernthemen der Tagung zählen neben der Forschung im Bereich der Vertrags- und Organisationstheorie außerdem die Geld- und Fiskalpolitik sowie die soziale Ungleichheit.
Seit 2004 finden im Turnus von drei Jahren die Lindauer Tagungen der Wirtschaftswissenschaften statt. Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen, die den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen, der Physiologie/Medizin, der Physik und der Chemie gewidmet sind, gibt es seit 1951.
Die ausgewählten Nachwuchswissenschaftler erwartet ein viertägiges Programm mit zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Einige von ihnen erhalten erstmals die Gelegenheit, ihre eigene Forschungsarbeit im Rahmen eines Seminars vorzustellen. Dabei diskutieren sie ihre Arbeit mit bis zu sechs Preisträgern und erhalten individuelles Feedback.
„Die Tagung fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Nachwuchsökonomen untereinander und bietet eine besondere Art der Interaktion mit den Preisträgern“, so Torsten Persson.
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