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08.08.2003 12:08

Zentrum für die Untersuchung schwer fassbarer Proteine

Josef Zens Unternehmenskommunikaton des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

    Das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin weiht Neubau für NMR-Geräte ein

    Das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. ist ein bedeutender europäischer Standort für die Kernspinresonanzspektroskopie (auch NMR-Spektroskopie genannt; NMR steht für Nuclear Magnetic Resonance). Jetzt hat das Berliner Institut nach rund einem Jahr Bauzeit einen Neubau fertig gestellt, in dem künftig zwei große NMR-Geräte stehen werden. Am Mittwoch, 13. August, findet die Einweihung des Gebäudes auf dem Campus in Berlin-Buch statt.

    Bereits jetzt verfügt das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) über fünf NMR-Geräte. Sie dienen dazu, die räumliche Struktur von Eiweißen (Proteinen) aufzuklären. Dieses Forschungsgebiet ist nach der Entzifferung des menschlichen Genoms enorm wichtig geworden. Proteine sind die Produkte der Gene. Und für neue Therapieverfahren, die auf Informationen aus dem Genom basieren, sind Eiweiße von zentraler Bedeutung. Sie sind die Angriffspunkte für Medikamente. Kennt man die Struktur eines Proteins, das an einer Krankheit beteiligt ist, dann lässt sich zum Beispiel ein Wirkstoff am Computer so maßschneidern, dass er genau dieses Protein blockiert.

    Besonders wichtig sind hierbei Proteine, die in der Zellhülle (Membran) vorkommen, denn eben dort befinden sich die Andockstellen für Signalstoffe und Krankheitserreger. Das Problem dabei: Membranproteine lassen sich mit den herkömmlichen Analysemethoden zur Proteinstrukturbestimmung nur schwer untersuchen. Um am FMP solche Membranproteine zu studieren, werden leistungsstarke NMR-Geräte genutzt. Die größte bereits installierte Maschine erzeugt ein Magnetfeld für Messungen bei 750 Megahertz (MHz). Dieser Wert gibt die Messfrequenz an, bei der Signale von Wasserstoffatomen detektiert werden können. Ende des Jahres soll nun ein 900-MHz-Gerät geliefert werden und in dem Neubau Platz finden. Der Preis einer solchen Maschine beläuft sich auf nahezu fünf Millionen Euro.

    Dagegen nehmen sich die Kosten des Neubaus fast bescheiden aus: 950.000 Euro hat das NMR-Haus gekostet. Das benachbarte Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) ist daran beteiligt. Der Neubau bietet eine Hauptnutzfläche von 310 Quadratmetern, etwa 125 Quadratmeter davon wird das MDC nutzen. Bauherr ist der Forschungsverbund Berlin e.V. für das FMP. Gefördert wurde der Neubau durch Mittel der Europäischen Union aus dem EFRE-Fonds.

    In dem Neubau werden ein 600-MHz- sowie das neue 900-MHz-Gerät stehen. Vier weitere NMR-Geräte sind in einem anderen Gebäude untergebracht, das bereits vor drei Jahren zusammen mit dem Institutsbau ebenfalls neu errichtet wurde.
    Die Einweihung des neuen NMR-Hauses findet statt am Mittwoch, 13. August, um 16 Uhr am FMP, Robert-Rössle-Str. 10, Campus Berlin-Buch.

    Wissenschaftlicher Ansprechpartner: Prof. Dr. Hartmut Oschkinat, Tel.: 030 / 9 47 93-161

    Das FMP betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der molekularen Pharmakologie. Die einzige außeruniversitäre pharmakologische Einrichtung Deutschlands beschäftigt sich vor allem mit der Identifizierung und Nutzbarmachung potenzieller Zielstrukturen für Pharmaka. Ihr Ziel ist es, neue Konzepte für eine pharmakologische Beeinflussung des Organismus zu entwickeln. Die interdisziplinär angelegte Forschung basiert auf der Zusammenarbeit und räumlichen Zusammenführung von Chemikern, Medizinern, Molekulargenetikern und Strukturbiologen. Das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

    Der Forschungsverbund Berlin e.V. ist Träger von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Forschungsinstituten in Berlin, die alle wissenschaftlich eigenständig sind, aber im Rahmen einer einheitlichen Rechtspersönlichkeit gemeinsame Interessen wahrnehmen und eine gemeinsame Verwaltung haben.

    Das FMP im Netz: www.fmp-berlin.de
    Der Forschungsverbund im Netz: www.fv-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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