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11.08.2003 15:28

Erhöhtes Cholesterin steigert das Risiko einer Nierenerkrankung

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Studie am Universitätsklinikum Freiburg und Brigham and Womens Hospital, USA, legt Zusammenhang nahe

    Das Auftreten eines endgültigen Nierenversagens hat sich in den letzten zehn Jahren in Europa und den USA fast verdoppelt. Dr. Elke Schaeffner, Universitätsklinik Freiburg, Abteilung Nephrolgie: Ärztlicher Direktor Professor Dr. Gerd Walz, und Dr. Tobias Kurth, Projektdirektor am Brigham and Womens Hospital (BWH), ein der Harvard Universität assoziiertes Krankenhaus, haben eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Cholesterinspiegel und der Entwicklung einer Niereninsuffizienz nahelegt. Dies könnte die Möglichkeit eröffnen, durch Kontrolle des Cholesterinspiegels das Eintreten einer chronischen Niereninsuffizienz zu verhindern.

    Die soeben im Journal of the American Society of Nephrology veröffentlichte Untersuchung ist die erste große Studie, die zu diesem Ergebnis kommt. Beobachtet wurden 4483 gesunde Männer über einen Zeitraum von 14 Jahren, von denen alle zu Beginn der Studie eine normale Nierenfunktion hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer mit hohem nicht-HDL-Cholesterin oder erniedrigtem HDL-Cholesterin ein doppelt so hohes Risiko hatten, eine Nierenfunktionsstörung zu entwickeln. Dies ist umso interessanter, als bereits frühere Analysen gezeigt haben, dass Medikamente, die Blutfette senken, so genannte Statine, helfen können, das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz aufzuhalten.

    Nach Angaben der amerikanischen "Kidney Foundation" ist die terminale Niereninsuffizienz heutzutage eine der kostspieligsten Erkrankungen in den USA. Diese Tatsache gilt ebenso für Europa. Den Patienten bleibt als Behandlung nur die Dialyse. Heilung ist nur durch eine Transplantation möglich, aber die Zahl der zur Verfügung stehenden Spenderorgane deckt bei weitem nicht den Bedarf der Patienten, die eine neues Organ benötigen. "Wir hoffen, dass diese Studie die Basis für zukünftige Forschungsarbeiten darstellt, die untersuchen sollen, ob Statine auch vorbeugend eingesetzt werden können, um vielleicht sogar vor Nierenerkrankung schützen", sagt Kurth. Eine gerade beginnende britische Studie wird direkt untersuchen, ob das Senken von Cholesterinspiegeln mit Hilfe von Statinen das Risiko einer terminalen Niereninsuffizienz bei Patienten mit bereits chronischen Nierenproblemen reduzieren kann.

    Kontakt:
    Dr. Elke Schaeffner
    Universitätsklinikum Freiburg
    Abt. Nephrologie
    Hugstetter Str. 55
    79106 Freiburg
    Tel: 0761 270 3414, E-mail: eschaeffer@yahoo.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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