idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.08.2003 13:35

Habitat im All

Anja Wirsing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Was wäre, wenn wir die Erde in ein anderes Planetensystem versetzen würden? Gäbe es dann noch Leben? Im Planetensystem 47 Ursae Majoris, das unserem Sonnensystem am ähnlichsten ist, findet sich tatsächlich eine bewohnbare Zone. Dies veröffentlichten Wissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Universität Texas in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift International Journal of Astrobiology.

    Siegfried Franck, Werner von Bloh und Christine Bounama vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) untersuchten gemeinsam mit Manfred Cuntz von der Universität Texas in Arlington das Planetensystem 47 Ursae Majoris (UMa). Dieses Planetensystem liegt rund 45 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild des Großen Bären (Ursae Majoris) und weist einen Zentralstern mit Sonnenmasse auf.

    Bisher wurden in diesem System zwei Riesenplaneten entdeckt, die mit Jupiter und Saturn zu vergleichen sind. Sie spielen eine wichtige Rolle, denn sie schirmen den inneren Bereich des Planetensystems vor zu häufigen Asteroiden- und Kometeneinschlägen ab. Solche Riesenplaneten können aber auch andere Planetenbahnen stören.

    Folgendes Problem beschäftigte die Wissenschaftler: Ein potenzieller erdähnlicher Planet im System 47 UMa müsste sich in einem solchen Abstand vom Zentralstern befinden, dass er in der so genannten habitablen Zone liegt. Habitabel oder auch bewohnbar bedeutet: An der Planetenoberfläche kann ein auf Photosynthese basierendes Leben existieren. Außerdem muss die Bahn des Planeten über sehr lange Zeiträume stabil bleiben.

    Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Chancen für einen habitablen Planeten besonders groß sind, wenn die Planetenoberfläche zu einem großen Teil mit Wasser bedeckt ist. Solch einen Planeten kann man auch als Waterworld bezeichnen. Da unsere Erde mit einer 2/3-Ozeanbedeckung auch als eine Waterworld einzustufen ist, könnte sie im System 47 UMa in einem 1,2-fachen Abstand Erde-Sonne vom Zentralstern über mehrere Milliarden Jahre auf einer stabilen Bahn in der habitablen Zone existieren. Mit diesem Ergebnis sind die Wissenschaftler dem Aufspüren eines Erdzwillings in der Milchstraße wieder ein Stück näher gekommen.

    Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) wurde 1992 gegründet und beschäftigt 121 Wissenschaftler. Seine Forschungen zu Klimawandel, Klimafolgen und nachhaltiger Entwicklung sind international anerkannt. Das PIK gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL).


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).