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12.08.2003 14:53

Hautschutz am Arbeitsplatz

Dr Verena Liebers Pressestelle
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

    Hauterkrankungen nehmen unter den Anzeigen auf Berufskrankheit eine Spitzenposition ein. Wichtige Vorsorgemaßnahmen sind persönliche Schutzausrüstungen wie Handschuhe, sowie sog. Externa wie z.B. Salben. Dabei existieren bisher keine objektivierbaren Kriterien, welche Aufgaben ein Hautschutzmittel erfüllen muss. Ein aktuelles Projekt am BGFA befasst sich jetzt mit dieser Fragestellung.

    Gezielte und verbesserte Schutzmaßnahmen können dazu beitragen, ekzematöse Erkrankungen der Hände deutlich zu vermindern. Berufliche Hauterkrankungen treten vor allem bei Arbeitnehmern auf, die mit den Händen arbeiten, wie z.B. Friseure, Mechaniker, Metallarbeiter. Besonders die Arbeit in Nassbereichen kann die Haut belasten. Ziel eines aktuellen Forschungsprojekts am BGFA ist es deshalb, Kriterien für die Barrierefunktion von Hautschutzmitteln zu entwickeln, die sich wissenschaftlich überprüfen lassen. Bisher liegen nahezu ausschließlich Herstellerangaben zur Wirksamkeit von Hautschutzmitteln vor. Eine objektivierbare Definition, was Hautschutz eigentlich ist, ist nicht vorhanden. Darüber hinaus ist eine Abgrenzung zwischen Hautschutz- und Hautpflegemitteln nicht eindeutig möglich. Ihre Wechselwirkungen mit anderen Stoffen, wie z.B. Ölen oder Lacken, sowie ihre Akzeptanz in der Bevölkerung sind bisher nicht untersucht.
    Jährlich werden etwa 2000 Verdachtsfälle einer berufsbedingten Hauterkrankung (BK 5101) angezeigt. Unter den anerkannten Berufskrankheiten nehmen die Hauterkrankungen nach Lärm-, Quarzstaub- und Asbest-bedingten Erkrankungen die vierte Position ein. Am häufigsten sind Handekzeme. Man unterscheidet grob zwischen Abnutzungsekzemen, die durch längere Einwirkung von Wasser und/oder von hautschädigenden Stoffen entstehen, sowie allergischen Ekzemen. Hautschädigende Stoffe können in die vorgeschädigte Haut schneller eindringen als in gesunde. Auch mit zunehmendem Alter wird die Haut weniger widerstandsfähig.
    Die Haut ist mit einer Oberfläche von fast zwei Quadratmetern und rund einem Sechstel unseres Körpergewichts das größte Organ des Menschen. Man unterscheidet drei Hautschichten: Die äußere Schicht ist die Oberhaut mit ihrer weniger als einen Millimeter dicken Hornschicht. Sie ist die wichtigste Schutzschicht des Körpers gegenüber Umwelteinflüssen. Sie besteht aus Hornzellen, die wasser- und feuchtigkeitsbindende Stoffe und Fette enthalten. Eine intakte Hornschicht schützt die Haut vor Umwelteinflüssen. Die mittlere Schicht heißt Lederhaut. Darunter liegt das Unterhautfettgewebe.

    Das BGFA ist 1989 aus dem Silikose-Forschungsinstitut hervorgegangen und steht unter der Trägerschaft des HVBG und der Bergbau-BG. Seit Juli 2002 ist es ein Universitätsinstitut der Ruhr-Universität Bochum. Ziel der Arbeit am BGFA ist es, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen zu erforschen, um geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

    Ansprechpartner:
    Dr. Verena Liebers
    PR-Referat
    Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA)
    Institut der Ruhr-Universität Bochum
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44793 Bochum
    Mail: liebers@bgfa.de
    Tel : 0234/302-4583


    Weitere Informationen:

    http://www.bgfa.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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