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02.10.1998 00:00

Gold in 1000 Metern Wassertiefe

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Freiberger Geowissenschaftler untersuchen Goldvorkommen im Südwest-Pazifik

    Unter der Leitung von Geowissenschaftlern der TU Bergakademie Freiberg hat ein internationales Expertenteam aus den USA, Kanada, Australien und Papua-Neuguinea ein Goldvorkommen vor der Küste von Papua-Neuguinea untersucht. In den ersten Wochen der noch immer andauernden Expedition, vom 10. Juli bis zum 10. August, war das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie geförderte Team mit dem deutschen Forschungsschiff Sonne im Bereich einer Inselgruppe nordöstlich von Neu-Irland unterwegs. Weitere Stationen der Expedition sind die Erforschung von Rohstoffvorkommen im Bereich der Fiji-Inseln und Anfang Oktober ein Tauchbootvorhaben bei Auckland/Wellington, Neuseeland.

    Entdeckt wurde das in 1000 Meter Wassertiefe gelegene Goldvorkommen bereits 1994 im Rahmen einer anderen Expedition mit dem Forschungsschiff Sonne. Die Untersuchungen in diesem Sommer ergaben, daß die Goldvererzungen am Top eines submarinen Vulkans (Conical Seamount) auftreten, der etwa 600 m über den umgebenden Meeresboden aufragt. Das unterseeische Gebiet wurde detailliert vermessen und die vererzten Bereiche beprobt. Hierbei kamen sowohl das Fächerecholot Hydrosweep als auch die fernsehgesteuerten Großgreifer und geschleppten Tiefseekameras der Sonne zum Einsatz.

    Erste Analysen der Proben zeigten nun, daß im Bereich von Conical Seamount maximale Goldgehalte von 44 Gramm/ Tonne auftreten, wobei Goldlagerstätten an Land heute bei Durchschnittsgehalten von etwa 3 Gramm/Tonne wirtschaftlich interessant sind. Zur genauen Feststellung der räumlichen Ausdehung der Vererzung und der für eine mögliche kommerzielle Gewinnung ausschlaggebenden durchschnittlichen Goldgehalte sind als nächstes systematische Bohrungen erforderlich.

    Von besonderem Interesse ist, daß die submarine Lagerstätte einer Goldlagerstätte ähnelt, die auf der nur etwa 10 Kilometer entfernten und ebenfalls zum Hoheitsgebiet von Papua-Neuguinea gehörenden Insel Lihir im Abbau steht. Hier werden zur Zeit täglich etwa 60 kg Gold gewonnen, was bei momentanen Goldpreisen einem Wert von etwa 1 Mio. DM entspricht.

    Die Entdeckung der Freiberger Experten hat bereits das Interesse der rohstoffexplorierenden Industrie geweckt. Zur Zeit bewerben sich zwei international tätige Explorationsfirmen aus Australien und den USA bei der Regierung von Papua- Neuguinea um die exklusiven Explorationsrechte für das betreffende Seegebiet.

    Weitere Auskünfte und Bildmaterial:

    Prof. Dr. P. Herzig
    Tel. 03731-39-2662
    Fax. 03731-39-2610
    Email herzig@mineral.tu-freiberg.de
    Email wiss@sonne.rf-gmbh.de (2.-16.10.98)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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