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13.08.2003 11:40

10 Jahre Bundesamt für Naturschutz

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    10 Jahre Bundesamt für Naturschutz
    BfN-Präsident Vogtmann:"Naturschutz bleibt Zukunftsaufgabe"

    Bonn, den 13. August 2003: Die Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) am 15. August 1993 hat die Bedeutung des Naturschutzes in Deutschland unterstrichen. "Der Naturschutz erfährt durch die Verankerung in einer selbständigen Bundesoberbehörde eine eindeutige Aufwertung", sagte der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer zur Amtsgründung. Innerhalb von zehn Jahren entwickelte sich das BfN von einer reinen Forschungseinrichtung zum Dienstleister in Sachen Natur- und Artenschutz, Landschaftspflege und naturnahe Nutzung.

    "Für die Bundesregierung ist die Unterstützung durch die BfN-Mitarbeiter eine wichtige Entscheidungsgrundlage geworden," sagte BfN-Präsident, Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, in Bonn. Auch wenn es angesichts einer weltweiten Roll-Back-Bewegung für die Umweltpolitik schwierig geworden sei, dürfe doch ein sachgerechter Umgang mit der Natur nicht unterlassen werden. Zum Generationenvertrag gehöre nicht nur eine sichere Altersversorgung, sondern auch die Bewahrung der Natur als Lebensgrundlage, so Vogtmann. "Der Schutz der Natur und die nachhaltige Naturnutzung bleiben eine bedeutsame Zukunftsaufgabe für die Gesellschaft. Wer heute noch den Naturschutz als Entwicklungsbremse bezeichnet, hat die Tragweite der UN-Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD) nicht begriffen." Vogtmann kritisierte in diesem Zusammenhang das zögerliche Ausweisen von FFH-Naturflächen durch die Bundesländer. Hier gebe es noch manchmal die veraltete Einstellung, dass Naturschutz Luxus sei und nur in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs betrieben werden könne. "Mit der CBD hat die Politik ein Instrument in die Hand bekommen, das den Naturschutz zum konjunkturellen Motor für Land- und Forstwirtschaft, Tourismus- und Freizeitwirtschaft und zur Regionalentwicklung werden lässt," erklärte Hartmut Vogtmann.

    Anlässlich des zehnjährigen Amtsjubiläums skizzierte Hartmut Vogtmann die Anforderungen an eine moderne Naturschutzpolitik in Deutschland in zehn Punkten:
    · Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins zum Schutz der Natur,
    · Vernetzung von Lebensräumen als nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz und zur Bewahrung des Naturerbes, Sicherung der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu einem "grünen Band",
    · Ökologische Sanierung von Fluss- und Bachläufen sowie Tälern zur Wasserrückhaltung und zum ökologischen Hochwasserschutz, einschließlich Trinkwasserschutz,
    · Reduzierung des Flächenverbrauchs und Schutz der Biosphäre vor Schadstoffeinträgen und vor einer unkontrollierbaren Ausbringung von gentechnisch veränderten Organismen,
    · Entwicklung weiterer naturschonender Nutzungsverfahren in Land- und Forstwirtschaft sowie bei der Fischerei und Jagd,
    · Stärkung der integrierten Regionalentwicklung,
    · Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und von Naturschutzinstrumenten unter Berücksichtung der sozialen und ökonomischen Belange der Gesellschaft,
    · Naturschutzforschung,
    · Dokumentation und Monitoring des Zustandes von Natur und Landschaft und
    · Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Naturschutz.

    Das Engagement des BfN beschränkt sich aber nicht auf die üblichen Amtsaufgaben im Naturschutz. "Wir fühlen uns als Amt auch dafür verantwortlich, das Image des Naturschutzes zu verbessern. Um das gesellschaftliche Interesse an der Natur zu erhöhen, ist das BfN Initiator für den "Naturathlon" im kommenden Jahr", sagte der BfN-Präsident. "Der Naturathlon wird im Olympiajahr das größte Breitensportereignis in Deutschland. Er soll dazu beitragen, größeres Verständnis für naturverträglichen Sport, Deutschland-Tourismus und Naturschutz zu wecken", erläuterte Vogtmann.

    Bundesminister Jürgen Trittin: "Das Bundesamt für Naturschutz hat sich in den vergangenen Jahren auf vielen Gebieten neu aufgestellt: Ökologisierung der Landwirtschaft, Gentechnik und die Ausweisung von Schutzgebieten in den ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) von Nord- und Ostsee sind nur einige davon. Das Amt ist dort angekommen, wo es hingehört, nämlich mitten im Leben, dort wo die Konflikte sind, die gelöst werden müssen".

    Hinweis an die Redaktionen:
    Das Hintergrundpapier zehn Anforderungen an eine moderne Naturschutzpolitik in Deutschland kann in der BfN-Pressestelle bezogen werden.
    Ebenso erhalten Sie in der Pressestelle ein Hintergrundpapier zur Gründung des Amtes und seinen Aufgaben.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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