Das unabhängige Auswahlgremium der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren entschieden, das Projekt „Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung“ der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer ab 2018 für fünf Jahre mit insgesamt etwa 3,4 Mio. Euro zu fördern.
Diese von den Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern beschlossene Bund-Länder-Initiative nimmt speziell „Transfer und Innovation“ als sogenannte dritte Mission der Hochschulen neben Forschung und Lehre in den Blick. Die „Innovative Hochschule“ fördert gleichzeitig die Überführung aktueller Forschungsergebnisse in effiziente und kreative Lösungen für drängende Herausforderungen in der jeweiligen Hochschulregion. Unter den weit über 100 Projektanträgen wählte das Auswahlgremium nun nur 29 aus.
„Die Auswahlentscheidung für die Universität Speyer ist nicht für uns, sondern auch für die gesamte Rhein-Neckar Region ein großartiger Erfolg, da sie hier wichtige Weiterentwicklungen in den Verwaltungen in Gang setzen wird“, so Univ.-Prof. Dr. Joachim Wieland, Rektor der Speyerer Universität.
Hierfür wird die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer mit den Projektmitteln ihre bestehenden Transferkapazitäten verbessern. Insbesondere wird sie ihre Kooperation mit ihren beiden zentralen Partnern, dem Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV) und dem Zentrum für Wissenschaftsmanagement (ZWM) neu ausrichten. Gleichzeitig wird sie ihre Anbindung an weitere Partner in der Region wie die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz“ (ZIRP) e.V., die „Trinationale Metropolregion Oberrhein“, die Initiative „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ (ZMRN), das Stadtplanungsamt und die Universität Heidelberg sowie die Stadt Speyer optimieren.
Zentraler Punkt des Projektes ist die Einrichtung eines Innovationslabors für den öffentlichen Sektor, das Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammenführt und durch die Vielfalt der aufeinandertreffenden Perspektiven Synergien erzeugt. Univ.-Prof. Dr. Hölscher erhofft sich als Sprecher des Projekts von diesem Innovationslabor insbesondere, dass für Verwaltungen, auch über die Region hinaus, belastbare Lösungen entwickelt werden können durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung (im Sinne der Triple Helix).
Über dieses „InnovationLab“ hinaus wird sich die Universität in Zusammenarbeit mit ihren regionalen Partnern vier ganz konkreten Umsetzungsprojekten zur Lösung von aktuell für die Verwaltungen relevanten und drängenden Fragen widmen. Das Projekt „Digital Smart City Speyer“ greift aktuelle Entwicklungen im Bereich der E-Governance und von Big- und Smart-Data auf und macht sie für die Stadt Speyer nutzbar. Das Projekt „FUGATUS: Flüchtlingsmanagement“ entwickelt in Kooperation mit verschiedenen Kommunen Möglichkeiten für ein nachhaltiges Flüchtlingsmanagement. Das Projekt „Town and Gown“ richtet in der dichten Hochschullandschaft des Rhein-Neckar-Raumes den Fokus auf die Wechselwirkungen zwischen Städten und den dort ansässigen Wissenschaftseinrichtungen. Das Umsetzungsprojekt „Gebietsreform Stadtkreis Ludwigshafen“ untersucht die Implikationen, Chancen und Risiken der Errichtung eines möglichen „Stadtkreises“ Ludwigshafen unter Einbeziehung benachbarter Kreise inkl. Speyers, wobei Erfahrungen der Städteregion Aachen berücksichtigt und die mögliche Bedeutung eines Stadtkreises Ludwigshafen für die Metropolregion Rhein-Neckar beleuchtet werden soll.
Das verbindende Element der vier Umsetzungsprojekte ist die forschungsbasierte Suche nach Optimierungsmöglichkeiten für Verwaltungshandeln in hochrelevanten Problemfeldern sowie deren systematischer Transfer in die Verwaltungspraxis. Für die Universität Speyer bilden sie gleichzeitig Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung ihrer Transferkapazitäten.
Somit bildet der Erfolg die Möglichkeit, die Universität Speyer strategisch weiterzuentwickeln, und sie als das deutsche Kompetenzzentrum für Verwaltungswissenschaften weiter zu stärken.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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