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01.08.2017 11:25

Regionalgeschichte europäisch vergleichend erforschen

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Historiker der Universität Jena sind wissenschaftliche Partner des neuen Friedrich-Christian-Lesser-Kollegs

    Die regionale Geschichte Mitteldeutschlands und des östlichen Mitteleuropas schwerpunktmäßig in der Frühen Neuzeit, also den drei Jahrhunderten zwischen 1500 und 1800, soll künftig im Friedrich-Christian-Lesser-Kolleg erforscht werden. Das Forschungsgebiet umfasst die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Tschechische Republik, Südpolen und die westliche Ukraine. Das Stipendienprogramm wird Projekte dieses Forschungsgebietes für Doktoranden und Post-Doc-Stipendiaten fördern, die an Universitäten in beliebigen Ländern studiert haben. Das jüngst von der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung in Nordhausen gegründete Kolleg kann dabei auf die Friedrich-Schiller-Universität Jena als wissenschaftlichen Partner zählen.

    „Das Kolleg bietet die Chance, Räume in den Blick zu nehmen, die im Vergleich zu westeuropäischen Transferregionen an Rhein, Maas und Mosel für die Frühe Neuzeit noch wenig erforscht sind“, sagt PD Dr. Stefan Gerber von der Forschungsstelle für Neuere Regionalgeschichte am Historischen Institut der Universität Jena. Mögliche thematische Schwerpunkte der jährlich ausgeschriebenen Stipendienprogramme sind Migrationsbewegungen, die Bildungs- und Ideengeschichte und die Geschichte der Städte in den Regionen.

    Das Kolleg fördert die historischen Grundwissenschaften

    Die Stipendien wird eine wissenschaftliche Kommission vergeben, die noch gebildet werden muss. Für die Dauer von drei Jahren erhalten die Nachwuchswissenschaftler monatlich 1.400 Euro, um sich in Ruhe ihrem Forschungsvorhaben widmen zu können. Geplant ist zudem, jährlich eine Sommerschule in Jena abzuhalten, um den Gedankenaustausch der Nachwuchswissenschaftler untereinander zu fördern. Dabei und im gesamten Stipendienprogramm werde zudem ein Schwerpunkt auf die historischen Grundwissenschaften gelegt, z. B. auf die Vorbereitung und Realisierung von Quelleneditionen, sagt Stefan Gerber.

    Dem wissenschaftlichen Beirat des Kollegs, als dessen Sprecher Gerber fungieren wird, wird der Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau Prof. Dr. Miloš Řezník angehören, zudem der Krakauer Mediävist Prof. Dr. Zdzisław Noga, der stellvertretende Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Igor Kąkolewski, die Hallenser Osteuropa-Historikerin Prof. Dr. Yvonne Kleinmann und der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Jena, Prof. Dr. Hans-Werner Hahn.

    Das Stipendienprogramm beginnt voraussichtlich Ende 2017.

    Die Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung wurde 1992 von Heinz und Annelies Lesser gemeinsam mit Andreas Lesser errichtet. Sie ist eine rechtsfähige, öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Nordhausen. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung die historische Forschung zum Nordhäuser Pfarrer Friedrich Christian Lesser (1692-1754) unterstützt und gefördert. Sie fördert besonders die regionalgeschichtliche Forschung Thüringens, Sachsens und des südlichen Sachsen-Anhalts, vergibt Forschungspreise und Stipendien. Gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen fördert die Stiftung zudem die Forschungsstelle für Neuere Regionalgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
    Kontakt:

    PD Dr. Stefan Gerber
    Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 13, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944443
    E-Mail: stefan.gerber[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der Historiker PD Dr. Stefan Gerber wird Sprecher des wissenschaftlichen Beirates des neuen Kollegs.
    Der Historiker PD Dr. Stefan Gerber wird Sprecher des wissenschaftlichen Beirates des neuen Kollegs.
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Der Historiker PD Dr. Stefan Gerber wird Sprecher des wissenschaftlichen Beirates des neuen Kollegs.


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