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03.08.2017 15:28

TU Berlin: Pop Art oder Expressionismus: Kaufen Männer andere Kunst als Frauen?

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Zweite Ausgabe des Open-Access-Journals „JAMS“ zum internationalen Kunstmarkt an der TU Berlin erschienen

    Pop Art oder Expressionismus: Kaufen Männer andere Kunst als Frauen?

    Zweite Ausgabe des Open-Access-Journals „JAMS“ zum internationalen Kunstmarkt an der TU Berlin erschienen

    Welche Kunstgegenstände waren im 19. und 20. Jahrhundert international im Umlauf? Wo spielte sich der Handel ab? Welche Impulse gibt heute die Digitalisierung von Archiven der Kunstmarkt- und Provenienzforschung? Kaufen Männer anderes als Frauen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die zweite Ausgabe des „Journal for Art Market Studies“ (JAMS) aus dem Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der TU Berlin. Das englischsprachige Journal ist als eines der ersten Open-Access-Journale der TU Berlin frei zugänglich für alle Interessierten: www.fokum-jams.org

    Nach dem erfolgreichen Start des Magazins im Februar dieses Jahres erscheint nun die zweite Ausgabe des wissenschaftlichen Journals, das auch für interessierte Laien konzipiert ist. Das zentrale Thema, mit dem sich renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin befassen, ist die intensive Erforschung der Quellen des Kunstmarkts: „Theories of the Art Market: Data – Value – History“ lautet daher der aktuelle Titel.

    Blick in digitale Archive

    Unter anderem nimmt die französische Wissenschaftlerin Béatrice Joyeux-Prunel die geografischen Zentren des Kunstmarkts in den Blick, verortet die Peripherien und analysiert die Mechanismen des Transfers von Kulturgegenständen. Sie erfasst dafür die Vielzahl der Kunstgegenstände, die in einem extensiven Netzwerk von Marktteilnehmern zirkulieren. Ihr Projekt ARTL@S baut auf eine umfangreiche Datenbank auf, deren Auswertung erkennbar macht, was im 19. und 20. Jahrhundert im Umlauf war, wie, wo und durch wen.

    Der Historiker Johannes Gramlich gibt einen Überblick über Geschichte und Grundlagen der Provenienzforschung. Diese ist im Begriff, sich aus der Raubkunstforschung der NS-Zeit zu lösen und sich der benachbarten Kunstmarktforschung zuzuwenden. Die Öffnung und digitale Verfügbarkeit von Archiven gibt der Forschung dabei neue Impulse.

    Frauen lieben das Abstrakte, Männer kaufen Pop Art

    Die amerikanische Kunsthistorikerin Titia Hulst wählt die Pop Art als Beispiel, um die Entwicklung des amerikanischen Sammlergeschmacks zu erforschen. Rechnungen einflussreicher Galerien erlauben eine Analyse der Käufer. Dabei fand Titia Hulst auch unerwartete Differenzen im Kaufverhalten von Männern und Frauen. Diese laufen der bislang vorherrschenden Annahme von Maskulinität und Feminität von Stilen zuwider. Hulst fand heraus, dass Frauen eher Werke des abstrakten Expressionismus kauften, Männer dagegen eher Pop Art, die eine visuelle Beziehung zu der Welt der Nachkriegswirtschaft erlaubte.

    Grundsätzliche Fragen an die Arbeit mit Datenbanken stellt Thomas Skowroneks Artikel. Er thematisiert auch die spezifischen Herausforderungen ihrer Visualisierung und entlarvt dabei die Vision absoluter Erkenntnis durch eine lückenlose Übersicht von Fakten als Idealisierung.

    Konsum und materielle Kultur in Europa

    Die Soziologie interessiert sich unter anderem für die Ökonomie des Kunstmarkts. Drei Buchrezensionen stellen entsprechende Forschungsansätze vor: sei es die Wechselbeziehung von Ästhetik und Kapitalismus bei Michael Hutter, das Konsumverhalten in einer Anreicherungsökonomie bei Arnaud Esquerre und Luc Boltanski oder das Wertkonzept in der materiellen Kultur Europas, das in einer Sammelpublikation dargestellt wird.

    Herausgegeben wird das Magazin von Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leiterin des TU-Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne an der TU Berlin und Collège de France, Paris, zusammen mit Dr. Dorothee Wimmer und Dr. Johannes Nathan. Im Hinblick auf Transparenz, Peer Reviews, Copyright und Langzeitarchivierung folgt das Open-Access-Format des Journals internationalen Standards. Leitende Redakteurin ist Dr. Susanne Meyer-Abich, die die Ausgaben des Journals jeweils in Zusammenarbeit mit wechselnden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitet. Die vorliegende Ausgabe entstand aus einem Workshop im Nachwuchsforum des „forums kunst und markt“ an der TU Berlin und wurde konzipiert von den Gastherausgebern Lukas Fuchsgruber und Thomas Skowronek. Das Open-Access „Journal for Art Market Studies“ (JAMS) ist im Internet zu finden unter: www.fokum-jams.org

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Dr. Susanne Meyer-Abich
    Technische Universität Berlin
    Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
    Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne
    Tel.: 030/ 314-25014
    E-Mail: s.meyer-abich@tu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fokum-jams.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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