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08.08.2017 15:04

DGRh: Neue Medikamente für Arthritis auf dem Markt

Janina Wetzstein Kongress-Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.

    Etwa 800.000 Menschen in Deutschland leiden unter rheumatoider Arthritis. Damit ist sie die häufigste chronisch-entzündliche Rheuma-Erkrankung. Unbehandelt führt sie zu Gelenkentzündungen, die eine Schwerbehinderung des Patienten und seine Berufsunfähigkeit zur Folge haben kann. Viele Rheuma-Medikamente wirken jedoch nur temporär oder schlagen beim Patienten gar nicht erst an. Eine in der Europäischen Union neu zugelassene Wirkstoffgruppe verspricht Hoffnung.

    Auf der Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 45. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) am 30. August 2017 in Berlin erläutern Experten ihre Vor- und Nachteile und betonen die Notwendigkeit neuer Therapieformen in der Rheumatologie.

    Erkrankt ein Patient an rheumatoider Arthritis, empfehlen Ärzte, innerhalb der ersten drei Monate mit einer Therapie zu beginnen, da den Gelenken ansonsten nachhaltiger Schaden droht. „Doch nicht jeder Patient verträgt die zur Verfügung stehenden Mittel oder erfährt durch die Medikamente eine zügige Verbesserung des Befindens“, betont Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh. So sei es ein großer Erfolg, dass aktuell zwei neue Medikamente in der EU zugelassen wurden, die auf den Wirkstoffen Tofacitinib und Baricitinib basieren.

    Die Wirkung der neuen Medikamentengruppe besteht in der Hemmung spezieller Enzyme, den Janus-Kinasen 1 und 3, deren Überaktivierung dazu führt, dass Zellen ein abweichendes immunologischen Verhalten zeigen und dadurch Erkrankungen wie die rheumatische Arthritis entstehen. „Mit den neuen Wirkstoffen ist es gelungen, Entzündungsprozesse, die die Arthritis hervorrufen, auf zellulärer Ebene zu unterbinden“, erklärt Lorenz. Klinische Studien belegen, dass die Medikamente bislang recht gut vertragen werden. „So sind diese Kinase-Inhibitoren die neuen Hoffnungsträger in der Rheumatologie – insbesondere für Patienten, bei denen auch die Biologika keine Wirkung zeigten,“ so Lorenz. Denn selbst die derzeit viel eingesetzten Biologika-Therapien schlügen nicht bei jedem Patienten an oder verlören mit der Zeit ihre Wirkung. Ein weiterer Vorteil: Sie können im Gegensatz zu Biologika in Tablettenform vom Patienten selbst eingenommen werden.

    Der Stellenwert dieser neuen Therapie ist derzeit noch schwer einzuordnen. „Für Tofacitinib existieren bereits große Datenbanken aus den USA, Schweiz und Russland, wo der Wirkstoff schon länger zugelassen ist. Dadurch wissen wir zumindest, dass die Therapie ähnlich sicher ist wie die mit Biologika und kaum unvorhergesehene Nebenwirkungen auftreten“, sagt Professor Dr. med. Bernhard Hellmich, Tagungspräsident der DGRh und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie an der Medius Klinik Kirchheim.

    In der Rheumatologie gibt es bislang nur wenige Optionen, mit denen sich Patienten behandeln lassen können und viele Arzneimittel sind noch nicht zugelassen. Denn bis die Forschung beim Patienten ankommt, durchlaufen die Wirkstoffe etliche Jahre im Zulassungsverfahren. Daher ist die Entdeckung neuer Therapiestrategien für viele Tausend Patienten von großer Bedeutung. Seit den 1950er Jahren wird Cortison als Basismedikament verwendet und seither meist mit anderen Medikamenten, die fortwährend entwickelt werden, kombiniert. Biologika und nun auch die Signaltransduktionsinhibitoren sind die aktuell effektivsten Therapien gegen rheumatoide Arthritis. „Ärzte und Patienten sind stets darauf angewiesen, dass neue Wirkstoffe entdeckt werden, die den Patienten helfen, welche noch keine effektive Therapie genießen“, betont Hellmich.

    Auf der Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich des DGRh-Kongresses berichten Rheumatologen über aktuelle Forschungsergebnisse und die Therapie mit den neuen Wirkstoffen.

    Terminhinweis:
    Vorab-Pressekonferenz anlässlich des DGRh-Kongresses

    Termin: Mittwoch, 30. August 2017, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 0107
    Anschrift: Schiffbauerdamm 40

    – Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. –

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    Vorab-Pressekonferenz anlässlich des
    45. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
    31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
    27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

    Termin: Mittwoch, 30. August 2017, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 0107
    Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardstraße 55, 10117 Berlin

    Vorläufige Themen und Referenten:

    Durchbruch bei der Riesenzellarteriitis: Medikament vor der Marktzulassung – Wie es wirkt und wem es hilft
    Professor Dr. med. Bernhard Hellmich, Tagungspräsident DGRh, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie an der Medius Klinik Kirchheim

    Neue Kinasehemmer bei rheumatoider Arthritis (RA): Welche Patienten profitieren davon?
    Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh, Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des Rheumazentrums Baden-Baden

    Rheuma und Gelenkersatz
    Dr. med. Ludwig Bause, Tagungspräsident DGORh, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie am St. Josef-Stift Sendenhorst

    Rheuma in Kindheit und Jugend: Prognose bei früher Diagnose
    Professor Dr. med. Kirsten Minden, Kinderrheumatologin an der Universitäts-Kinderklinik, Charité, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ), Leiterin der AG Kinder- und Jugendrheumatologie am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Berlin

    Jeder fünfte Rheuma-Patient gibt seinen Arbeitsplatz auf: Wie Rheuma und Beruf sich besser vereinbaren lassen
    Rotraud Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Berlin

    Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) bei Rheuma – Die neue Versorgungsstruktur und ihre Auswirkungen für die Patienten
    Dr. med. Ludwig Kalthoff, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen e.V. (BDRh), Bochum (angefragt)

    Moderation: Dr. Adelheid Liebendörfer, Stuttgart

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    Kongress-Pressekonferenz anlässlich des
    45. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
    31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
    27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

    Termin: Donnerstag, 7. September 2017, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: ICS Internationales Congresscenter Stuttgart, Raum C9.2.2.
    Adresse: Messepiazza 1, 70629 Stuttgart

    Vorläufige Themen und Referenten:

    45. Kongress der DGRh – Highlights aus Forschung und Wissenschaft
    Professor Dr. med. Bernhard Hellmich, Tagungspräsident DGRh, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie an der Medius Klinik Kirchheim

    Neue Antikörper in der Therapie rheumatischer Erkrankungen
    Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh, Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des Rheumazentrums Baden-Baden

    Septische Arthritis: Behandlung und Folgen der bakteriellen Gelenkinfektion
    Dr. med. Ludwig Bause, Tagungspräsident DGORh, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie am St. Josef-Stift Sendenhorst

    Autoinflammationssyndrome im Kindesalter – Neue Therapiemöglichkeiten
    Dr. med. Toni Hospach, Tagungspräsident GKJR, Leiter des Zentrums für Pädiatrische Rheumatologie (ZEPRAS) am Klinikum Stuttgart

    Chronischer Rückenschmerz: Wann Rheuma dahinter steckt
    Dr. med. Uta Kiltz, Oberärztin am Rheumazentrum Ruhgebiet, Herne

    ‚Weniger Therapie‘ für mehr Lebensqualität: Für wen und wann die Reduktion der Rheuma-Medikamente in Frage kommt
    Professor Dr. med. Klaus Krüger, Praxiszentrum St. Bonifatius, München (angefragt)

    Moderation: Janina Wetzstein, Kongress-Pressestelle DGRh, Stuttgart

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    Kontakt für Journalisten:
    Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann
    Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167
    wetzstein@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgrh-kongress.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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