idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.08.2003 18:14

Die Nahrungskette einmal anders herum

Dr. Andreas Trepte Abteilung Kommunikation
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

    Max-Planck-Meeresforscher entdecken, dass in der Tiefsee zuerst Würmer und Krebse die Nahrung aufbereiten, bevor diese von Mikroorganismen endgültig abgebaut wird

    Die Erdoberfläche besteht zu mehr als fünfzig Prozent aus Meeresboden, der mehr als 3.000 Meter unter dem Wasser liegt. Das Leben auf dem Tiefseeboden geht sehr eigene Wege. So gibt es im tiefen Nordatlantik nur einmal im Jahr Nahrung. Nach der wiederkehrenden Planktonblüte sinken dann abgestorbene Algen auf den Meeresboden herab. Wie die Lebensgemeinschaft der Tiefsee mit diesen Ressourcen ein ganzes Jahr haushalten kann, war bisher nicht bekannt. Erst jetzt haben deutsche Meeresbiologen vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie (Bremen) zusammen mit Kollegen von Geomar (Kiel), der Universität Tübingen und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (Braunschweig) zum ersten Mal mit Hilfe modernster Tiefseetechnik und Isotopen-Markierung diese Zusammenhänge im größten Ökosystem der Erde ergründet. Überraschend stellten sie fest: Es sind nicht, wie bisher angenommen, die vielen Bakterien und anderen Mikroorganismen, sondern die wenigen kleinen Krebse und Würmer, die als erste die organische Nahrung aufnehmen. Sie sind es auch, die die abgestorbenen Algen in die Tiefen ihrer Bauten schleppen. Damit bringen sie die Nahrung erst dorthin, wo sich dann auch weitere Abnehmer dafür finden. Erst dort kommen die kleineren Bewohner, wie Nematoden, und anschließend die verschiedenen Mikroorganismen an die Reihe. Diese Entdeckung am Grund der Ozeane ist sehr wichtig, um den Abbau von organischem Kohlenstoff am Tiefseeboden als Teil des globalen Kohlenstoffkreislaufs verstehen und die Stabilität dieses Ökosystems besser abschätzen zu können.


    Weitere Informationen:

    http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).