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21.08.2003 10:27

Keine Viren in der Kinderklinik

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    IT-Systemhaus Bechtle unterstützt das Internet-Projekt "Onko-Kids-Online" / Schutz vor Hackern und Viren / Sicheres Surfen für Kinder und Jugendliche

    Die jungen Patienten in der Heidelberger Kinderkrebsstation können jetzt sicher surfen. Dank eines ehemaligen Patienten haben Hacker und Viren keine Chance mehr: Vor einigen Jahren war Jochen Rudolf wegen einer Krebserkrankung selbst Patient in der Heidelberger Klinik. Während seines Aufenthaltes lernte er ein Projekt kennen, das in Deutschland einmalig ist: Die "Onko-Kids-Online". Über eine speziell eingerichtete Internetseite können die jungen Patienten mit ihren Freunden Kontakt aufnehmen und so ihre Isolation überwinden. Jochen Rudolf wurde geheilt und erhielt einen Ausbildungsplatz im Bechtle IT-Systemhaus Rhein Main. Bei einer Nachsorgeuntersuchung sah er die Möglichkeit zu helfen - so wie ihm einst geholfen wurde.

    Ehemaliger Patient initiiert Sicherungsarbeiten

    Während seiner Therapie fühlte sich Jochen oft sehr einsam. Die schmerzhafte Behandlung und der Kampf gegen den Krebs kosteten ihn zudem viel Kraft. Kein Einzelfall, denn während der monatelangen Therapie droht vielen jungen Patienten der Kontakt zu Freunden abzureißen. Manchmal stammen die Kinder auch aus weit entfernten Städten und müssen sogar auf ihre Eltern verzichten. Mit "Onko-Kids-Online" wird die Isolation im Krankenhaus aufgebrochen. "Manche Kinder", so Renate Sedlak, Projektkoordinatorin von "Onko-Kids-Online" in der Kinderklinik, "können sich ein Leben ohne den Computer gar nicht mehr vorstellen." Für die herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation hat 2001 die Bleib-Gesund-Stiftung die "Onko-Kids-Online" mit dem Oskar-Kuhn-Preis ausgezeichnet, mit dem effektive Gesundheitskommunikation gefördert wird. Die Initiative wird von der "Aktion für krebskranke Kinder Heidelberg e.V." finanziert. Gabriele Geib - Vorsitzende des Vereins - ist Initiatorin und Leiterin des Onko-Kids-Projekts.

    Das System war allerdings noch lange nicht perfekt: Der Hauptrechner, der alle anderen Computer mit dem Internet verbindet, war weder gegen Angriffe von Hackern noch gegen Viren geschützt. Einzelne Notebooks waren sogar schon mit Viren infiziert. Außerdem war es mühsam, die Kinder beim Surfen zu überwachen. Denn trotz eines obligatorischen Internet-Führerscheins konnte nicht sichergestellt werden, dass die Kinder ungeeignete oder gebührenpflichtige Seiten aufsuchten. War ein Computer abgestürzt, dauerte es oft Stunden, bis er wieder zum Laufen gebracht wurde - ein enormer Zeitaufwand für die Betreuer, und Enttäuschung und Wartezeiten für die eifrigen Nutzer.

    Die Probleme waren offensichtlich: Keinerlei Virenschutz und leichtes Spiel für Hacker. Jochen Rudolf wandte sich an seine Firma, die ihm und zwei weitere Auszubildende, David Hahn und Kai Meder, für die Installation unentgeltlich zur Verfügung stellte. Mit seinen zwei Kollegen begann Jochen Rudolf eine komplette Neuinstallation der Computer: Der Hauptrechner wurde virensicher gemacht, ein Hackerschutz installiert. Es wurden vier unterschiedliche Zugangsberechtigungen zum Computer geschaffen, damit die Betreuer entscheiden können, ob ein Kind ins Internet darf und ob es sich Dateien aus dem Internet holen darf. Drei Monate arbeiteten die Auszubildenden bis zu zehn Stunden am Tag an dem Projekt.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Jeder Computer kann notfalls innerhalb von zehn Minuten wieder neu installiert werden. Alle wichtigen Operationen und Aktualisierungen lassen sich vom Serversystem aus vornehmen. Durch eine schnurlose Verbindung mit dem Server, die auf dem Prinzip von drahtlosen Netzwerkverbindungen aufbaut, ist jetzt auch Surfen ohne lästiges Netzwerkkabel möglich. Wenn die Eltern es möchten, können sie von zu Hause aus einen Live-Kontakt mit Ihrem Kind direkt am Krankenbett herstellen; auch Kontakte zur Schule sind möglich.

    Auch die Kinder aus der Dialyse-Station der Kinderklinik nutzen das Internetangebot. Das Fernziel: In Zukunft auch andere Kinderkliniken soweit zu vernetzen, dass große und kleine Patienten sich im Internet treffen und austauschen können.

    Weitere Informationen:
    http://www.onko-kids.de/

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Weitere Informationen:

    http://www.onko-kids.de/
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Bilder

    Jochen Rudolf, Kai Meder und David Hahn (von links nach rechts), Auszubildende bei der Firma Bechtle, halfen unentgeltlich, "Onko-Kids-Online" vor Hackern und Viren abzusichern. / Foto: Bechtle IT-Systemhaus
    Jochen Rudolf, Kai Meder und David Hahn (von links nach rechts), Auszubildende bei der Firma Bechtle ...

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    Über "Onko-Kids-Online" können krebskranke Kindern im Krankenhaus untereinander mit ihrer Familie und ihren Freunden kommunizieren. / Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
    Über "Onko-Kids-Online" können krebskranke Kindern im Krankenhaus untereinander mit ihrer Familie un ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Jochen Rudolf, Kai Meder und David Hahn (von links nach rechts), Auszubildende bei der Firma Bechtle, halfen unentgeltlich, "Onko-Kids-Online" vor Hackern und Viren abzusichern. / Foto: Bechtle IT-Systemhaus


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    Über "Onko-Kids-Online" können krebskranke Kindern im Krankenhaus untereinander mit ihrer Familie und ihren Freunden kommunizieren. / Foto: Universitätsklinikum Heidelberg


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