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21.08.2003 13:23

Neuer Bachelor-Studiengang Mechatronics

Stefan Parsch M. A. Pressestelle
Fachhochschule Brandenburg

    Studienangebot startet zum Wintersemester 2003/2004

    Auch in Deutschland wächst der Bedarf nach Studiengängen mit kürzerer Dauer und mit internationalem Abschluss. Vor diesem Hintergrund hat der Fachbereich Technik der Fachhochschule Brandenburg (FHB) in Kooperation mit der Siemens Technik Akademie Berlin ein neues Studienangebot entwickelt: den Bachelor-Studiengang Mechatronics. Damit wird auch die Präsenz dieser jungen und modernen Fachrichtung an der FH Brandenburg gestärkt, denn bisher war die Mechatronik lediglich ein Schwerpunkt in der Studienrichtung Maschinenbau des Studiengangs Ingenieurwissen-schaften. Der neue Studiengang wird im kommenden Wintersemester erstmals angeboten.

    Die Mechatronik als neue interdisziplinäre Ingenieurwissenschaft beschäftigt sich im Rahmen des Maschinenbaus mit dynamischen Systemen zum Beispiel aus den Bereichen der Automobilindustrie, der Robotik und des Werkzeugmaschinenbaus. Die Einsatzmöglichkeiten konventioneller Systeme wie beispielsweise Lenkung, Bremse und Schaltgetriebe in Fahrzeugen werden durch mechatronische Systeme in ihrer Funktionalität erweitert und zu automatischen Systemen ergänzt. Zielkonflikte wie der zwischen Komfort und Fahrsicherheit können durch Adaptionen von Dämpfung und Lenkübersetzung an die vorliegende Fahrsituation angepasst werden. Dabei übernehmen die Sensoren zusammen mit der Software die Erkennung des Fahrzustandes während die Aktuatoren für die gewünschte Verstellung der Komponenteneigenschaften wie Lenkgetriebeübersetzung oder Dämpfereinstellung sorgen.

    Eine zentrale Bedeutung kommt den Algorithmen zu, die aus den gemessenen Signalen einer globalen Regelstrategie folgend die aktiven Komponenten steuern und deren Funktion überwachen. Besonders durch das genaue Abstimmen der einzelnen Systemelemente können die Vorteile der mechatronischen Erweiterung voll ausgeschöpft werden. Die Einführung von mechatronischen Systemen zieht oft eine ganze Reihe von Verbesserungen der Produkte nach sich, da nun Informationen über das System zugänglich sind, die zu sehr unterschiedlichen Zwecken genutzt werden können. So hat zum Beispiel die Einführung eines elektronischen Bremssystems (ABS) auch die Stabilitätsregelung (ESP) ermöglicht. Durch kleine Ergänzungen in der Sensorik und unter Nutzung der gemessenen Signale und der Aktuatoren zum Bremseingriff wurde aus einem reinen Bremssystem ein weitergehendes Regelsystem für die Fahrsicherheit.

    Dieser Selbstverstärkungseffekt führt zu einer zunehmenden Durchdringung der zukünftigen Produkte mit mechatronischen Komponenten und zu einer deutlichen höheren Komplexität der neuen Produkte sowie ihrer Entwicklung. Mechatroniker beschäftigen sich deshalb neben der Beschreibung und der Analyse des mechanischen Systems auch mit der Auswahl und dem Einsatz geeigneter Sensoren und Aktuatoren wie Stellmotore und Hydraulikzylinder. Ergänzt werden diese Elemente durch Steuerungssysteme wie Mikrocontroller und deren Programme, die die Kommunikationen zwischen den Elementen zur Messung und zur Steuerung wie Aufgaben der Regelung leisten müssen.

    In der Ausbildung zum Mechatroniker werden die Studierenden mit den benötigten Methoden und Werkzeugen vertraut gemacht, die den Entwurf, die Auslegung und die Erprobung mechatronischer Systeme möglich machen. Insbesondere die Einführung in die computergestützte Entwicklung solcher Systeme (virtuelle Prototypen) mit Hilfe von CAD/CAE (computergestützter Konstruktion und Berechnung) stellt eine der Hauptaufgaben in der Ausbildung dar. Die stetig zunehmende Zahl von Anwendungen der Mechatronik in den Produkten des Maschinenbaus und der Automobilindustrie zieht einen wachsenden Bedarf an Hochschulabgängern im Bereich Mechatronik nach sich, der den Absolventen - auch langfristig - gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sichert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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