Erstes Berichtskolloquium Ende September in Bonn - Anfang März 2004 Workshop zum Thema "Feste Mischungen - Synthese und Analyse"
Das im letzten Jahr von der DFG eingerichtete Schwerpunktprogramm "Substitutionseffekte in ionischen Festkörpern", das insgesamt auf sechs Jahre angelegt ist, steht unter der Leitung und wissenschaftlichen Koordination des Gießener Professors für Physikalische Chemie Jürgen Janek. Ende September findet in Bonn das erste von Gießen aus organisierte Berichtskolloquium des Schwerpunktprogramms statt.
Schwerpunktprogramme der DFG stellen so etwas wie nationale "Sonderforschungsbereiche" dar und sind damit bundesweit organisierte Einrichtungen der Spitzenforschung. Von 60 Projektanträgen im Rahmen dieses Schwerpunkts waren im Jahr 2002 in einem harten Auswahlverfahren in Bonn nur 20 Projekte bewilligt worden. Unter den erfolgreichen Antragstellern ist neben dem Koordinator Prof. Janek auch der Gießener Festkörperphysiker Prof. Bruno K. Meyer. Beide Gießener Arbeitsgruppen arbeiten auf dem Weg zur Entwicklung neuer keramischer und halbleitender Materialien eng zusammen.
Die Materialwissenschaften stellen heute neben den Biowissenschaften eine weitere zentrale Forschungsrichtung in den Naturwissenschaften dar. Die Entwicklung neuer maßgeschneiderter Werkstoffe, die gezielte Erzeugung von Oberflächen mit besonderen Eigenschaften oder auch die Suche nach Stoffen mit bisher nicht realisierten Eigenschaften sind nur einige von den vielfältigen Problemen im Bereich der chemisch orientierten Materialforschung. In jüngster Zeit wird das Spektrum der untersuchten Stoffe um so genannte "Nanomaterialien" erweitert.
Im Mittelpunkt des Schwerpunktprogramms steht die Entwicklung neuer keramischer Stoffe mit besonders günstigen Eigenschaften für die Nutzung als Lasermaterialien, für den Einsatz in der Sensorik oder Energietechnik. Dabei drehen sich zahlreiche Projekte um die Herstellung und Untersuchung von Stoffen, die sowohl Sauerstoff (Oxide) als auch Stickstoff (Nitride) enthalten. Oxide bilden aufgrund ihrer Stabilität und Variabilität neben den rein metallischen Werkstoffen heute die wohl wichtigste Gruppe anorganischer Verbindungen in der Praxis. Nitride sind häufig ebenfalls von besonderer Stabilität und weisen zum Teil hervorragende Materialeigenschaften auf, so z. B. ultraharte Materialien oder Galliumnitrid als Halbleiter. In der Kombination von Oxiden und Nitriden werden neue Stoffe mit verbesserten Eigenschaften erwartet. Da Stickstoff jedoch ein außerordentlich reaktionsträges Molekül mit einer enorm stabilen Bindung darstellt (dies gewährleistet unsere Existenz in einer 80%-igen Stickstoffatmosphäre...), sind spezielle Verfahren anzuwenden und zu entwickeln, um Stickstoff in Oxide einzubauen.
Im April nächsten Jahres schließt sich dann das zweite Antragskolloquium für die nächste Projektphase des Schwerpunktprogramms an. Alle Weiterbildungsveranstaltungen im Rahmen dieses Schwerpunkts werden auf Schloss Rauischholzhausen, der Tagungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen, durchgeführt. So treffen sich dort alle Mitarbeiter des Programms vom 1. bis zum 3. März 2004 zu einen Workshop zum Thema "Feste Mischungen - Synthese und Analyse".
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Jürgen Janek
Physikalisch-Chemisches Institut
Heinrich-Buff-Ring 58
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-34500 und 99-34501 (Sekretariat)
Fax: 0641/99-34509
e-mail: Juergen.Janek@phys.Chemie.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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