idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.09.2017 12:56

Bessere Gesundheit durch mehr Wissen über Nagetier-übertragene Krankheiten

Dipl.-Biologin Elke Reinking Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

    Risikobewertungen, Gefahrenkarten, Frühwarnmodule und Gesundheitsempfehlungen für zwei wichtige Nagetier-übertragene Infektionskrankheiten sollen im Forschungsverbund „RoBoPub“ entwickelt werden. Hierfür nehmen Wissenschaftler der Projektpartner in den nächsten drei Jahren Erreger-, Nagetier-, und Umwelt-bezogene Aspekte von Hantaviren und Leptospiren, die beide zu meldepflichtigen Erkrankungen beim Menschen führen, unter die Lupe.

    Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) koordiniert den Forschungsverbund gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ihn im Rahmen des „Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten“. Infektionen mit Hantaviren und Leptospiren treten beim Menschen saisonal sowie in manchen Jahren gehäuft auf und werden von Nagetierarten wie Feld- oder Rötelmaus übertragen. Damit zählen sie zu den Zoonosen, den von Tier auf Mensch übertragbaren Infektionskrankheiten. Die Krankheitssymptome sind bei beiden Grippe-ähnlich und wenig spezifisch, weshalb die entsprechende Diagnostik oft nicht angefordert wird. In manchen Fällen kann es allerdings zu schweren Erkrankungen kommen, bei Hantaviren beispielsweise durch Nierenfunktionsstörungen bis hin zu Nierenversagen. In diesem Jahr zeichnet sich nach 2007, 2010 und 2012 erneut ein „Hantavirusjahr“ ab – bis Anfang August registrierte das hierfür zuständige Robert Koch-Institut über 1300 gemeldete Infektionen bei Menschen. Im letzten Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 130. Bei Leptospiren treten zwar insgesamt geringere Zahlen auf, 2007 und 2014 aber wurden ebenfalls Häufungen verzeichnet.
    RoBoPub arbeitet als One Health-Initiative mit interdisziplinarem Ansatz von Human- und Veterinärmedizinern sowie Ökologen zur besseren Bekämpfung von Zoonosen. Die Partner aus unterschiedlichen Bereichen forschen zu Erreger-, Nagetier-, und Umwelt-bezogenen Aspekten der Erregerübertragung, zur Manifestation und Diagnose der humanen Erkrankung sowie zu sozialen Aspekten der Sensibilisierung und Risikowahrnehmung der Bevölkerung und der niedergelassenen Ärzte. Die Ergebnisse fließen in Risikobewertungen sowie in die Entwicklung von Gefahrenkarten, Frühwarnmodulen, Risikomanagementplänen und Gesundheitsempfehlungen ein. RoBoPub steht hierbei für Rodent-Borne-Pathogens-and-Public-Health, also Nagetier-übertragene Krankheitserreger und öffentliche Gesundheit.
    Im Verbundprojekt arbeiten das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems, das Niedersächsische Landesgesundheitsamt in Hannover, das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin, das Julius Kühn-Institut in Münster, das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Wardenburg und Hannover, die Universitätsmedizin Charité Campus Mitte in Berlin, die Universität Leipzig und die Sine-Institut gGmbH in München zusammen. Assoziierter Partner ist das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG) in Münster. Die genannten Einrichtungen vereinen die Referenz- und Konsiliarlaboratorien für Hantaviren und Leptospiren, den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) sowie universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und bringen ihre Expertisen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen ein.
    Ansprechpartner:
    PD Dr. Rainer G. Ulrich, Nationales Referenzlabor für Hantaviren des FLI (Veterinärmedizin)
    Südufer 10, 17493 Greisfwald– Insel Riems
    E-Mail: rainer.ulrich@fli.de
    Projektpartner:
    Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Roesebeckstr. 4-6, 30449 Hannover
    Universitätsmedizin Charité Campus Mitte (CCM), Institut für Medizinische Virologie, Konsiliarlabor für Hantaviren,Charitéplatz 1, 10117 Berlin
    Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Konsiliarlabor für Leptospiren, Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin
    Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Toppheideweg 88, 48161 Münster
    Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Röverskamp 5, 26203 Wardenburg und Eintrachtweg 17, 30173 Hannover
    Sine-Institut gGmbH (SINE), Lilienstr. 3, 81669 München
    Universität Leipzig (UL), Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, An den Tierkliniken 1, 04103 Leipzig


    Bilder

    Kick Off-Meeting zu RoBoPub am 11.09.2017 in Berlin
    Kick Off-Meeting zu RoBoPub am 11.09.2017 in Berlin
    Charité Universitätsmedizin Berlin)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Kick Off-Meeting zu RoBoPub am 11.09.2017 in Berlin


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).