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22.08.2003 14:12

Detaillierter Blick in 350 Jahre gewerblicher Berufsbildung

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Mitglieder der Bundesregierung eilen zur Zeit durch die deutschen Lande, um bei der Industrie, beim Handel und im Dienstleistungsgewerbe Ausbildungsplätze oder - wie es früher hieß - Lehrstellen einzufordern. Eine optimale Berufsbildung sichert Zukunftschancen. Bis zu dieser heute selbstverständlichen Feststellung führte ein langer Weg. Berufspädagogen der Universitäten von Dortmund arbeiten an einer umfassenden Modernisierungsgeschichte der gewerblichen Lehrlingserziehung. Band 2 soll im September erscheinen.

    Begonnen wurde das Werk durch den 1997 verstorbenen Bo-chumer Berufspädagogen Karlwilhelm Stratmann. Er hat das auf fünf Bände angelegte Projekt zur Historischen Berufsbildungsforschung vor mehr als zehn Jahren initiiert. 1993 veröffentlichte er als Einstieg seine Studie zur Berufserziehung in der Ständischen Gesellschaft (1648-1806). Stratmann begann anschließend auch den zweiten Band, zu dem er mehrere Kapitel schrieb und weitere inhaltliche Schwerpunkte erforschte.

    Prof. Dr. Günter Pätzold und Dr. Manfred Wahle vom Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik haben Stratmanns Werk seit 1997 an der Universität Dortmund fortgeführt. "Vom Ende der ständischen Epoche bis zum Beginn der Hochindustrialisierung (1806-1878)" lautet der Titel des 2. Bandes über "Die gewerbliche Lehrlingserziehung in Deutschland - Modernisierungsgeschichte der betrieblichen Berufsbildung". Die Reihe wird vom Verlag der Gesellschaft zur Förderung ar-beitsorientierter Forschung und Bildung herausgegeben. Der neue Band ist unter der ISBN 3-925070-61-3 ab September im Buchhandel erhältlich.
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    Lehrjahre in unterschiedlichen Epochen

    In ihrem Vorwort verweisen die Autoren auf den großen Anteil Stratmanns sowie weiterer Mitarbeiter an der Arbeit. Unterdessen haben sie aber auch das Erscheinen ihres dritten Bandes vorangetrieben, der die Entwicklung der gewerblichen Berufsbildung bis zum Ende des Kaiserreichs (1918) beschreibt. Im 4. Band werden Martin Kipp und Rolf Seubert die Weimarer Zeit und Nazizeit (bis 1945) beleuchten. Abschließen stellen wieder Pätzold und Wahle die Entwicklung seit dem 2. Weltkrieg bis in die jüngste Gegenwart der Bundesrepublik dar.

    In dem von der deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell geförderten Projekt wollen die Autoren, wie es im Vorwort des 2. Bandes heißt, über die historisch-gesellschaftliche Realität von Arbeit und beruflicher Bildung sowie über deren sozioökonomische Zusammenhänge aufklären. Damit soll der Berufs- und Wirtschaftspädagogik Wissen bereitgestellt werden, das für die Lösung aktueller ausbildungsspezifischer Probleme hilfreich ist.

    "In diesem Sinne erörtert der vorliegende Band die vielschichtige Frage nach dem Zusammenhang von Modernisierungsdruck und strukturellen wie inhaltlichen Veränderungen des gewerblichen Ausbildungswesens in der Zeit von 1806 bis 1878. So ergibt sich ein differenziertes Bild teils widersprüchlicher, teils stark miteinander konkurrierender ausbildungspolitischer und berufserzieherischer Ansprüche und Bedarfe im Kontext von - epochenspezifischen - Modernisierungstrends einerseits und andererseits der je besonderen zeitgenössischen Rezeption und Kommunikation des Modernisierungsthemas."

    Weitere Information:
    Prof. Dr. Günter Pätzold, Ruf 0231 7552198,
    E-Mail paetzold@fb12.uni-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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