Internationale interdisziplinäre Tagung der Uni Jena widmet sich vom 20.-23. September dem Heimat-Begriff
Was ist Heimat? Ein Staat, eine Stadt, eine menschliche Gemeinschaft? Angesichts weltumspannender Kommunikationsnetze, internationaler Wirtschafts- und Finanzbeziehungen, der Globalisierung der Arbeitswelt und nicht zuletzt aktueller Fluchtbewegungen aus Krisengebieten stellt sich die Frage nach dem Heimatbegriff mit großem Nachdruck. Antworten versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom 20. bis 23. September im Rahmen einer internationalen Tagung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) zu finden. „Die Faszination, die von dem Wort ‚Heimat‘ ausgeht, liegt in seiner Uneindeutigkeit, in der Fülle seiner möglichen Zuschreibungen“, sagt Prof. Dr. Edoardo Costadura vom Institut für Romanistik der Uni Jena, der die Tagung gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Ries vom Historischen Institut sowie mit Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt und Dr. Michael Chizzali vom Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena organisiert hat. Welche Modelle von „Heimat“ werden heute angeboten? Wie sind sie zu verstehen und historisch einzuordnen? Darüber werden die Teilnehmer der Tagung diskutieren, die von der Thyssen-Stiftung, der Ernst-Abbe-Stiftung und vom Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung der FSU gefördert wird.
Nach Grußworten des Präsidenten der FSU, Prof. Dr. Walter Rosenthal, sowie des Thüringer Ministers für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, wird die Tagung mit einem Vortrag des renommierten Romanisten und Komparatisten Prof. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) eröffnet. Als Autor von rund 40 Monographien, einer Vielzahl von Beiträgen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung sowie durch seine Publikationen zur Gegenwartsdiagnose („Unsere breite Gegenwart“, „Nach 1945. Latenz als Ursprung der Gegenwart“) ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Gumbrecht ist Professeur attaché am Collège de France und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er trägt zehn Ehrendoktorwürden aus sieben Ländern. Sein Vortrag zum Thema „Heimat-Fragen: Emergenz und Transformation?“ ist am 20. September um 18 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude zu hören. Die übrigen Vorträge finden im Senatssaal statt.
Die Tagung widmet sich einem breiten Spektrum von Themen wie dem Konzept des Rechts auf Heimat, subjektiven Heimatkonstruktionen sowie den medialen, literarischen und filmischen Inszenierungsformen von Heimat. Neben historischen Betrachtungen etwa zum Heimatbegriff des Nationalsozialismus werden nicht zuletzt aktuelle Themen wie die Flüchtlingsproblematik sowie die Verbindung von Heimat und Nachhaltigkeit bzw. ökologischem Bewusstsein einbezogen. Unter den Vortragenden ist auch der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Hartmut Rosa. Er spricht am 21. September um 17.15 Uhr über „Heimat als anverwandelter Weltausschnitt – ein resonanztheoretischer Versuch“. Das Programm wird durch eine Vorführung des Films „The Sound of Heimat. Deutschland singt!“ im Kino am Markt ergänzt.
Hinweis für die Medien:
Zur Eröffnung der Tagung „Heimat – ein Problem der globalisierten Welt?“ am 20. September ab 17.30 Uhr in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 1, 07743 Jena) sind Journalistinnen und Journalisten herzlich willkommen. Die Vorträge der Tagung sind öffentlich. Der Eintritt ist frei. Das vollständige Programm sowie weitere Informationen sind zu finden unter: https://heimattagung2017jena.wordpress.com/
Kontakt:
Prof. Dr. Edoardo Costadura
Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944610
E-Mail: edoardo.costadura[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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