In einer Beilage, die in der aktuellen Ausgabe der ZEIT erscheint, diskutieren der Physiker und Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar und Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler über das besondere Verhältnis von Forschung und Sozialen Medien.
Wissenschaft habe keinen Absolutheitsanspruch und lebe vom Dialog, meint Ranga Yogeshwar. Dafür eigneten sich die Sozialen Medien hervorragend. „Der Dialog wird breiter und jeder Wissenschaftler wird dabei auch intensiver mit Kritik konfrontiert. Doch die Grundlage der Wissenschaft ist die Aufklärung. In den Sozialen Netzen hingegen vollzieht sich eine zunehmende Abkapselung. Es entstehen getrennte Räume, in denen einzelne Gruppen ihre eigene Wahrheit propagieren.“
Otmar D. Wiestler hält die Sozialen Medien ebenfalls für ein „wunderbares Kommunikationsmittel“. Durch sie könnten sich jedoch Meinungen auch rasend schnell verbreiten, die aus wissenschaftlicher Sicht falsch seien. Mit dieser Doppelrolle umzugehen, stelle für die Wissenschaft eine besondere Herausforderung dar. So entstehe unter anderem die Verpflichtung, „das, was wir wissen, und das, was wir nicht wissen, viel deutlicher zu kommunizieren.“
In Bezug auf die Konsequenzen wissenschaftlichen Handelns sei auch die Idee eines Hippokratischen Eids für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessant. „Ich glaube, man muss zum Beispiel dem Ingenieur, der bei einer Automobilfirma sitzt, ein Argument geben, das ihn stärkt, wenn er in eine zweifelhafte Situation gerät. Dann kann er sagen, ich habe während meines Studiums einen Eid abgelegt, deshalb stelle ich mein Knowhow nicht für fragliche Entwicklungen, wie die Abgasmanipulation, zur Verfügung“, sagt Ranga Yogeshwar.
Otmar D. Wiestler meint dazu: „Angesichts der weitreichenden Wirkungen wissenschaftlicher Erkenntnisse, könnte man durchaus darüber nachdenken, wie wissenschaftsethische Prinzipien in unseren Ausbildungsprogrammen künftig im hippokratischen Sinn vermittelt werden.“
Das gesamte Interview erscheint im Helmholtz-Magazin „Wo die Zukunft beginnt“. Es liegt der aktuellen Ausgabe der ZEIT (14.09.2017) bei. Neben dem Gespräch zwischen Ranga Yogeshwar und Otmar D. Wiestler erscheinen in der Beilage sechs Porträts von hochkarätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Anhand ihrer Forschungstätigkeiten werden die Forschungsbereiche der Helmholtz-Gemeinschaft vorgestellt.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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