Helmholtz hat ab sofort ein neues Erscheinungsbild. Auf der gestrigen Jahrestagung in Berlin-Mitte wurde das neue Corporate Design der größten deutschen Forschungsgemeinschaft vorgestellt. Doch das war längst nicht der einzige Höhepunkt der festlichen Veranstaltung. Die mehr als 700 geladenen Gäste aus Wissenschaft und Politik erlebten einen ereignisreichen Abend.
„Helmholtz – Spitzenforschung für große Herausforderungen“ heißt der neue Claim der Forschungsgemeinschaft. „In den vergangenen Jahren hat sich Helmholtz enorm gewandelt. Wir sind heute eine starke Gemeinschaft aus 18 Zentren, deren Forschung in sechs Bereichen weltweit auf Spitzenniveau stattfindet“, sagte Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Mit unserer Mission, Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten, haben wir uns national und international zu einer noch präsenteren Marke entwickelt. Das bringen wir jetzt auch mit unserem neuen prägnanten Erscheinungsbild zum Ausdruck.“
Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sagte in ihrer diesjährigen Rede: „Eine der großen Herausforderungen in allen Lebens- und Arbeitsbereichen ist die Digitalisierung. Diese macht natürlich auch vor der Forschung nicht Halt – und schafft neue, vielfältige Chancen. Wir haben heute die Möglichkeit, durch die intelligente Verknüpfung von Daten völlig neues Wissen und neue Forschungsansätze zu schaffen. Die Helmholtz Gemeinschaft mit ihren Infrastrukturen, Rechnerkapazitäten und ihrem Know-how wird hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Gemeinsam wird es gelingen, die vorhandenen Datenschätze in Wissensschätze umzuwandeln. Diese Stärke in der deutschen Forschungslandschaft müssen wir noch weiter ausbauen.“
Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler dankte der Bundesministerin ausdrücklich für die umfassende und nachhaltige Unterstützung der Wissenschaft durch die Politik. Wenige Tage vor der nächsten Bundestagswahl betonte er, wie wichtig das Thema Forschung und Entwicklung sei, um Deutschland weiterhin international einen Spitzenplatz zu sichern.
Unverzichtbar sei dabei, dass die deutsche Wissenschaft ein Magnet für die besten Köpfe aus aller Welt bleibe. Helmholtz engagiere sich bei diesem Thema außerordentlich: „Spitzenforschung gelingt nur mit brillanten Köpfen. Insbesondere von herausragenden jungen Talenten wird es abhängen, wie gut wir unsere Mission in Zukunft erfüllen.“ Deshalb engagiere sich Helmholtz auch, gemeinsam mit den Universitäten, intensiv in der Doktorandenausbildung. „Die Doktorarbeiten, die dabei entstehen, sind oft der Grundstein für völlig neue Forschungsansätze. Um diese so wichtige Arbeit wertzuschätzen, verleihen wir jedes Jahr den Helmholtz-Doktorandenpreis für besonders herausragende Arbeiten.“ Die sechs diesjährigen Preisträger sind:
Benjamin Korth vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Emma Järvinen vom Karlsruher Institut für Technologie
Laleh Haghverdi vom Helmholtz Zentrum München
Estefania Munoz Diaz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Johann Haber vom Deutschen Elektronen-Synchrotron
Christoph Bäumer vom Forschungszentrum Jülich
Laleh Haghverdi ist in diesem Jahr eine doppelte Preisträgerin. Sie gehört ebenfalls zu dem Wissenschaftlerteam, das auf der Jahrestagung den Erwin-Schrödinger-Preis erhielt, der gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verliehen wird. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung ist zu gleichen Teilen vergeben worden an: Fabian Theis, Carsten Marr, beide Helmholtz Zentrum München, Tim Schroeder, ETH Zürich / Basel, und Laleh Haghverdi, EMBL, Cambridge, UK. Der Erwin-Schrödinger-Preis würdigt innovative Leistungen, die in Grenzgebieten verschiedener Fächer der Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften entstehen. Andreas Barner, der Präsident des Stifterverbands, betonte in seiner Laudatio, dass den diesjährigen Preisträgern mit ihrem innovativen Ansatz ein Durchbruch in der Stammzellforschung gelungen ist.
Ein weiteres Highlight des Abends, durch den die Fernsehmoderatorin Tatjana Ohm führte, war die Überreichung einer Originalhandschrift von Hermann von Helmholtz. Hellmut-Johannes Lange, ein Nachfahr des Naturforschers, hat der Helmholtz-Gemeinschaft die originale und bisher kaum erforschte Handschrift im Namen der Erbengemeinschaft geschenkt. „Dieses Präsent ehrt uns außerordentlich, und ich freue mich, diese Handschrift mit dem Titel „Allgemeine Resultate der Naturwissenschaften. Biologischer Theil“ heute im Rahmen unserer Jahrestagung entgegennehmen zu dürfen“, sagte Otmar D. Wiestler. „Wir werden nicht nur dafür sorgen, dass dieses einzigartige Dokument gut gepflegt wird. Wir werden es auch, dem Wunsch der Erben entsprechend, der wissenschaftlichen Community und der Öffentlichkeit zugänglich machen.“
Die beiden Forschungsthemen Mobilität und Digitalisierung bestimmten die diesjährigen Science Talks der Veranstaltung. „Beide Themen sind für unsere Zukunft hoch relevant“, sagte Otmar D. Wiestler. „Und sie sind auch eng miteinander verwoben.“ Bei den enormen Datenmengen, die in der Wissenschaft heute generiert würden, komme es vor allem darauf an, sie sinnvoll nutzbar zu machen. „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist auf diesen Gebieten hervorragend aufgestellt“, sagte Wiestler. Deshalb sei auch das diesjährige Helmholtz-Motto „Von Daten zu Wissen“ gewählt worden. Eine große Herausforderung stehe aber noch bevor, nämlich eine neue Generation von herausragenden Datenwissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern auszubilden. „Diese Aufgabe gemeinsam mit den Universitäten anzugehen, wird ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit werden“, sagte Wiestler.
Eine Videoaufzeichnung sowie weitere Impressionen der Jahrestagung 2017 finden Sie unter: http://www.helmholtz.de/jahrestagung2017
Der aktuelle Geschäftsbericht ist parallel zur Jahrestagung erschienen und kann unter folgendem Link herunter geladen werden: http://www.helmholtz.de/gb17
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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