Der Abschlussbericht für das Nachwuchsförderprogramm „Community Medicine“ ist erschienen. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung richtete im Jahr 1999 das Nachwuchsförderprogramm an der Universität Greifswald ein, das bis 2015 lief.
Ziel des Nachwuchsförderprogramms
Das vorrangige Ziel des Nachwuchsförderprogramms bestand darin, die Community Medicine und hier insbesondere die Study of Health in Pomerania (SHIP) als eine Ressource in der Universitätsmedizin Greifswald nachhaltig zu verankern. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten sich im Ausland wissenschaftliche Kompetenzen, insbesondere Methodenkenntnisse, auf den Gebieten Public Health und Epidemiologie aneignen, um nach ihrer Rückkehr den Greifswalder Forschungsschwerpunkt Community Medicine zu stärken und weiter zu entwickeln.
Die Stipendiaten
Das Stipendienprogramm wurde von 33 Wissenschaftlern genutzt, darunter 13 Frauen. Die Forscher kamen aus verschiedenen Fachrichtungen. Die größte Gruppe stellten die Ärzte, aber auch Sozialwissenschaftler sowie Biomathematiker oder auch Apotheker waren unter den Stipendiaten vertreten. Bei ihrer Bewerbung mussten die Forscher ein Exposé ihrer geplanten Arbeit einschließlich der Bestätigung der aufnehmenden Stelle sowie die Zusage ihres derzeitigen Arbeitgebers beilegen, sie nach Rückkehr wieder für zwei Jahre zu beschäftigen. Im Laufe des Förderprogramms wurden 18 der 33 teilnehmenden Stipendiaten habilitiert. Berufungen auf Professuren in Brisbane, Heidelberg und Rostock zeigen, dass die ausgebildeten Stipendiaten national und international konkurrenzfähig sind. Eine Stipendiatin bekam eine EU-Förderung. Mehrere Stipendiaten warben weitere Drittmittel eigenständig ein.
Fazit
Das Stipendienprogramm hat die wissenschaftliche Entwicklung und Produktivität sowohl der Stipendiaten als auch des Forschungsverbundes Community Medicine und der Universitätsmedizin hervorragend gefördert. Dieses Ergebnis wird zum einen durch die Zahl der Stipendiaten, die in Forschung und Lehre verblieben sind als auch durch die große Zahl an wissenschaftlichen Publikationen sowie mehrerer neu entstandener internationaler Kooperationen bestätigt.
Weitere Informationen
Die Study of Health in Pomerania (SHIP) http://www2.medizin.uni-greifswald.de/cm/fv/ship.html ist eine bevölkerungsbezogene, epidemiologische Studie in der Region Vorpommern des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Gesundheitszustand der 20- bis 80-jährigen Bevölkerung Vorpommerns bezüglich Morbidität und Mortalität von häufigen Erkrankungen, deren Verlauf und Folgen sowie deren Risikofaktoren im Laufe des Lebens zu beobachten.
Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
Prof. Dr. Thomas Kocher
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Abteilung Parodontologie
Rotgerberstraße 8, 17475 Greifswald
Telefon 03834 86 7172
kocher@uni-greifswald.de
Testimonials
Dr. Stephanie Könemann, Klinik für Innere Medizin B, Forschungsaufenthalt in der Arbeitsgruppe von Prof. Michael D. Schneider am Baylor College of Medicine in Houston, Texas, vom 01.09.2005 bis zum 31.08.2007
Dank des Stipendienprogramms der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung https://www.krupp-stiftung.de/ war es mir möglich, zwei Jahre in einer renommierten kardiologischen Forschungsgruppe des Baylor College of Medicine in Houston Texas zu arbeiten. Dort habe ich neueste Methoden der Grundlagenforschung erlernt und ein eigenes Forschungsprofil entwickelt. So ist es mir nach meiner Rückkehr auch dank der Unterstützung meines Mentors Prof. Dr. Stephan Felix (Direktor der Klinik für Innere Medizin B) gelungen, meine eigene Forschungsgruppe mit dem Themenschwerpunkt „Bedeutung residenter kardialer Progenitorzellen bei der Herzinsuffizienz“ an der Universitätsmedizin Greifswald aufzubauen. Damit gehören wir zu einer der wenigen Arbeitsgruppen in Greifswald, die sich mit dem aufstrebenden Forschungsbereich der regenerativen Medizin beschäftigen. So konnten wir bereits eine Vielzahl von Kooperation innerhalb und außerhalb von Greifswald in die Wege leiten. Dazu tragen auch die internationalen Kontakte, die während des Forschungsaufenthaltes geknüpft werden konnten, bei. Da neben einigen wissenschaftlichen Vorarbeiten, insbesondere ein durchdachtes Forschungsthema und die Bereitschaft das Erlernte später in die Forschungslandschaft der Universitätsmedizin einzubringen, bei der Vergabe des Stipendiums von Bedeutung waren, konnten PostDocs bereits in einem sehr frühen Stadium von dieser Förderung profitieren. Deswegen konnte ich schon kurz nach meiner Approbation und Promotion ins Ausland gehen, mich dort wissenschaftlich etablieren und nach meiner Rückkehr neben der Facharztausbildung auch weiterhin wissenschaftlich tätig sein. Ich sehe diese frühe Förderung deswegen als ein geeignetes Instrument an, gerade bei jungen Ärzten das Interesse für die Wissenschaft zu verstärken und Ihnen eine Zukunft als wissenschaftlich tätiger Arzt zu ermöglichen. Ein weiterer großer Pluspunkt des Programmes ist, dass alle Stipendiaten die Zusage haben, dass sie nach ihrer Rückkehr wieder in Greifswald arbeiten können. Somit ist es den Stipendiaten möglich, sich vollständig auf den Forschungsaufenthalt konzentrieren zu können, ohne nach einer Stelle oder Anschlussfinanzierung in Deutschland suchen zu müssen. Aktuell widme ich mich neben meiner klinischen Tätigkeit als Fachärztin für Innere Medizin der Fertigstellung meiner Habilitation. Die Förderung durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat für mich den Grundstein zum Erreichen dieses Zieles gelegt, wofür ich sehr dankbar bin.
Prof. Dr. Robin Haring, Epidemiologe und Professor an der Europäischen Fachhochschule in Rostock und der Monash University in Melbourne
Das Nachwuchsförderprogramm „Community Medicine Greifswald“ und die finanzielle Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglichte mir im Jahr 2010 einen Forschungsaufenthalt als Post-Doc an der Boston University. Die dortige Zusammenarbeit mit Kollegen der Framingham Heart Study im Rahmen interdisziplinäre Publikationsprojekte und die intensive Betreuung seitens meines Mentors Prof. Vasan Ramachandran haben meinen akademischen Werdegang ganz wesentlich unterstützt und den Grundstein zur Habilitation im Jahr 2013 und der darauffolgenden Berufung zum Professor im Jahr 2014 gelegt. Zahlreiche der damals aufgebauten Kontakte bereichern bis heute meine Forschungsaktivitäten durch einen regelmäßigen und anregenden Austausch. Der nachhaltige Wert der erfahrenen finanziellen und ideellen Unterstützung für meinen beruflichen wie auch persönlichen Werdegang entfaltet sich somit vor allem langfristig und lässt sich nur schwer überschätzen. Dafür möchte ich mich beim Nachwuchsförderprogramm „Community Medicine Greifswald“ und dem Stipendiengeber der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung herzlich bedanken!
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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