Urologie ist das größte Zukunftsfach in der Medizin
Seit gestern tagen Deutschlands Urologen in der Messe Dresden, und bereits auf der heutigen Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gab es eine Top-Meldung vom 69. DGU-Kongress: Die Urologie ist das größte Zukunftsfach in der Medizin.
Grund dafür ist die demografisch prognostizierte Steigerung des urologischen Versorgungsbedarfes um 20 Prozent, was dem über alle Fachgruppen hinweg höchsten Anstieg entspricht.
„Mit der ‚Zukunftsoffensive Urologie 2030’ reagiert die DGU auf diese Veränderungen und hat einen Maßnahmenkatalog erstellt, um eine hochwertige urologische Versorgung unter den Bedingungen einer alternden Gesellschaft zu gewährleisten“, erklärte DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel vor der Presse. Dafür bedarf es großer Anstrengungen. „Ohne Fokussierung der Urologen - der DGU und des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. - sowie der Politik und den anderen Akteuren im Gesundheitswesen auf diesen sich zuspitzenden urologischen Versorgungsengpass ist eine Unterversorgung der Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen absehbar“, so Prof. Michel weiter.
Im anschließenden Öffentlichkeitsforum fand die offizielle Präsentation der neuen Aufklärungs-Kampagne „Urologie für alle“ statt, und DGU- und Kongresspräsident Prof. Dr. Tilman Kälble verlieh den Medienpreis Urologie 2017. Ausgezeichnet wurde die Redakteurin der Apotheken Umschau Sonja Gibis für ihren Artikel „Prostatakrebs: Pro und contra PSA-Test“.
Weitere Nachrichten von Deutschlands wichtigster urologischer Wissenschafts- und Fortbildungsveranstaltung kommen aus der Leitlinienarbeit der Fachgesellschaft: So präsentiert die DGU auf dem Dresdner Kongress die druckfrische Patientenleitlinie Blasenkrebs, die im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie herausgegeben wurde, und diskutiert vor Ort die inzwischen vierte Aktualisierung der ärztlichen S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom, die aktuell in der Konsultationsfassung online gegangen ist.
Offiziell wird auf dem diesjährigen DGU-Kongress das neue Lutzeyer-Stipendium eingeführt. Als erste medizinische Fachgesellschaft in Deutschland etabliert die DGU mit den Wolfgang Lutzeyer-Forschungsstipendien – parallel zu den Eisenberger-Stipendien – ein eigenes Forschungsförderprogramm nur für in der Urologie forschende Naturwissenschaftler.
Gute Nachrichten gibt es überdies für Patienten, die unter Interstitieller Cystitis (IC), einer chronischen Blasenentzündung mit starkem Schmerz und Harndrang, leiden: Die Einführung einer Zertifizierung für „Zentren für IC und Beckenschmerz“, die heute in Dresden vorgestellt wurde, bedeutet einen großen Fortschritt für eine optimale interdisziplinäre und multiprofessionelle Versorgung. Die europaweit erste Zertifizierung durch die Interstitial Cystitis Association Deutschland e.V. erfolgte jüngst für das Kontinenzzentrum Südwest sowie die Klinik für Urologie und Kinderurologie gemeinsam mit anderen kooperierenden Fachabteilungen am Schwarzwald-Baar Klinikum.
Urologische Herausforderungen durch Flucht und Migration sehen Urologen speziell bei Flüchtlingskindern in der Zunahme komplexer Fehlbildungen der Genitalorgane und der Blase sowie Harnsteinen, aber auch in urologischen Folgen der weiblichen Beschneidung.
Mit Spannung erwartet wird das morgige Forum zum PSA-Screening: Wie werden sich Vertreter der Urologie und der gesetzlichen Krankenkassen aufgrund der jüngsten Re-Analyse der europäischen ERSCP-Studie und der amerikanischen PLCO-Studie durch Alex Tsodikov u.a. von der Universität von Michigan positionieren? Gemäß der Neuanalyse der beiden wichtigsten Studien zum PSA-Test, senkt das Screening die Sterblichkeit am Prostatakrebs um bis zu 32 Prozent.
Weitere Informationen:
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Annette Wiese
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und
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E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de
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Seit gestern tagen Deutschlands Urologen in der Messe Dresden.
DGU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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