Ein psychologisches Eigeninitiative-Training hat gegenüber einem traditionellen Business-Training einen höheren Wirkungsgrad. Das zeigt eine Studie, deren Ergebnisse jetzt in der international renommierten Wissenschaftszeitschrift 'Science' veröffentlicht wurden. Zu den Autoren zählen Professor Dr. Michael Frese und seine Mitarbeiterin Mona Mensmann von der Leuphana Universität Lüneburg. Sie hatten zusammen mit ihren Ko-Autoren von der Weltbank ein Feldexperiment mit 1.500 Kleinunternehmern in Togo realisiert.
Ziel der Untersuchung war es, die Wirkung eines traditionellen Business-Trainings für Unternehmer mit jener eines Eigeninitiative-Trainings und mit einer Kontrollgruppe, die kein Training erhielt, zu vergleichen. Die über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführte Studie konnte zeigen, dass die Teilnehmer des Eigeninitiative-Trainings einen um 30% höheren Gewinn verzeichneten als die Unternehmer in der Kontrollgruppe. Mit dem traditionellen Business-Training lag der Gewinnanstieg bei nur 11%.
Entwickelt hat das erfolgreiche Eigeninitiative-Training Professor Michael Frese mit seinem Team. Er arbeitet an der Leuphana und an der National University of Singapore. „Das Training zielt darauf ab, wichtige proaktive Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln, unter anderem Eigenantrieb, Innovation, Erkennen und Ausnutzen neuer Geschäftsmöglichkeiten sowie die Überwindung von Hindernissen“, erläutert der Wissenschaftler seinen Ansatz.
Die Studie belegt auch, dass das Eigeninitiative-Training kosteneffektiver ist. Zwar kosteten beide Trainings pro Teilnehmer jeweils 750 US-Dollar, der psychologisch orientierte Ansatz zahlte sich aber aufgrund des Anstiegs der Monatsgewinne der Teilnehmer nach dem Training schon innerhalb eines Jahres aus.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die psychologischen Aspekte von Trainings für Kleinunternehmer in Westafrika und anderen Regionen deutlich mehr Raum einnehmen sollten, ist man bei der Weltbank überzeugt. Für den Erfolg von Kleinunternehmern sei es wichtig, nicht nur betriebswirtschaftliches Wissen zu erwerben, sondern auch unternehmerische Denk- und Handlungsweisen zu entwickeln.
Weitere Autoren der Studie sind Marcus Goldstein, Francisco Campos, Leonardo Iacovone und Hillary Johnson von der Weltbank.
Professor Frese und seine Mitarbeiterin Mona Mensmann
Leuphana/Eller
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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