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29.09.2017 11:36

GWZO nimmt gefährdeten Wissenschaftler aus der Ukraine auf

Prof. Dr. Stefan Troebst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

    Im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative verleiht das in Leipzig ansässige Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) ab September ein zweijähriges Stipendium an einen ukrainischen Historiker.

    Professor Dr. Aleksandr Osipian stammt aus der ostukrainischen Stadt Kramatorsk in der Krisenregion Donezk. Hier kommt es seit 2014 immer wieder zu gewalttätigen Konflikten zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee. Das Gebiet wurde mehrere Monate von Separatisten besetzt und geriet unter Raketenbeschuss.

    Osipians Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Kultur der Armenier im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa, die kollektive Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die kulturellen Identitäten im Osten der Ukraine. In seiner Heimat untersuchte er, wie russische Medien in ihren Berichten über die Ukraine-Krise mithilfe von historischen Mythen Feindbilder erschaffen. Zuletzt war Osipian an der Taras-Schewtschenko-Universität Kiew und am Institute of Economics and Humanities in Kramatorsk tätig. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Prof. Dr. Aleksandr Osipian einen langjährigen Kooperationspartner des Leipziger Armenierprojektes an das GWZO zu holen“, sagt Prof. Dr. Stefan Troebst, Stellvertretender Direktor des GWZO und wissenschaftlicher Mentor Osipians.

    Die Philipp Schwartz-Initiative

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat zum dritten Mal Hochschulen und Forschungseinrichtungen für eine Förderung im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative ausgewählt. 41 Einrichtungen aus ganz Deutschland, darunter auch das Leipziger GWZO, können somit gefährdete ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für zwei Jahre in ihre Organisationen integrieren. Die Forscher, die aktuell Unterstützung erhalten, stammen aus der Türkei (40 Stipendiaten), Syrien (9), dem Irak (3), Venezuela (2), dem Jemen und der Ukraine (jeweils 1). Die erfolgreiche Beteiligung des GWZO an der Initiative macht in diesem Zusammenhang nicht nur die Förderung einer konkreten Person aus einer Krisenregion möglich. Sie wird auch dazu beitragen, Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland für das Thema „gefährdete Forscherinnen und Forscher“ zu sensibilisieren. Zugleich wird die Rolle kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als „Mahner“ für demokratische Werte betont, nicht zuletzt die der Freiheit von Forschung und Lehre.

    Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Sie ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.

    Die Philipp Schwartz-Initiative ist nach dem Pathologen jüdischer Abstammung Philipp Schwartz benannt, der 1933 vor den Nazis aus Deutschland floh und die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gründete.

    Das GWZO

    Das mit Beginn des Jahres 2017 in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommene Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht die Geschichte und Kultur zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria in vergleichender Perspektive vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Am Institut arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die verschiedene geisteswissenschaftliche Disziplinen repräsentieren. Das GWZO verfügt über ein dichtes Netz von Kooperationsbeziehungen mit Forschungseinrichtungen im östlichen Europa, anderen Teilen Europas und Übersee.

    http:\\www.leibniz-gwzo.de

    Kontakt:
    Prof. Dr. Stefan Troebst (Stellv. Direktor, GWZO)
    stefan.troebst@leibniz-gwzo.de
    Tel. 0341 97 35 584 / Mobil: 0174 961 40 61

    Dr. Ewa Tomicka-Krumrey (Öffentlichkeitsarbeit, GWZO)
    ewa.tomicka-krumrey@leibniz-gwzo.de
    Tel. 0341 97 35 564 / Mobil: 0177 596 10 49


    Weitere Informationen:

    http://bit.ly/2x1NeFK


    Bilder

    Professor Dr. Aleksandr Osipian
    Professor Dr. Aleksandr Osipian
    privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Professor Dr. Aleksandr Osipian


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