idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.10.2017 11:25

Digitalisierung von Hochschule als Organisationsproblem: Neue Ausgabe der „hochschule“ erschienen

Kerstin Martin Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Digitalisierung verändert das Zusammenleben auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Diese Medienrevolution, die sich mit der Durchsetzung der Wissensgesellschaft verbindet, stellt die Organisation Hochschule vor neuartige Herausforderungen. Wie dabei die Organisation die Digitalisierung limitiert bzw. die Digitalisierung Organisationswandel erfordert, steht im Mittelpunkt der neuen „hochschule“. Zentral ist die ganzheitliche Betrachtung elektronischer Hochschulökosysteme, die eingebettet wird einerseits in den Rahmen eines sich digital entgrenzenden Wissenschaftssystems, andererseits in die Betrachtung der Hochschule als ‚schwieriger‘ Organisation.

    Digitalisierung verändert das Zusammenleben auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Diese Medienrevolution, die sich mit der Durchsetzung der Wissensgesellschaft verbindet, stellt die Organisation Hochschule vor neuartige Herausforderungen. In Wissenschaftseinrichtungen stoßen Digitalisierungsexperten fortwährend an Grenzen der Organisationsgestaltung, während Organisationsexperten unablässig Grenzen digitaler Prozessgestaltungen identifizieren. Dabei ist Digitalisierung z.B. an Hochschulen deutlich mehr als im vorherrschenden populären Verständnis, das sich auf OER oder MOOCs konzentriert: Digitalisierung in der Wissenschaft produziert einerseits Grenzüberschreitungen, die neue bzw. modifizierte regulative Zugriffe und veränderte Umgangsformen notwendig machen, teils aber auch als nicht tolerierbar bewertet werden. Andererseits ermöglicht sie Grenzüberschreitungen, mit denen die Wissenschaft ihre Produktions- und Wirkungschancen exponentiell erweitert.
    Die Bearbeitung dessen benötigt einen Wechsel von der vorrangig angebots- zu einer strikt nutzerorientierten Systemgestaltung und -bereitstellung. Nicht der Nutzer sollte sich in die Logik der Informationserfassung und -verwaltung hineinbegeben müssen, sondern die Informationsdienstleister sollten bei der Gestaltung ihrer Angebote rigoros vom Nutzer, dessen jeweiligen Bedürfnissen, Fertigkeiten, Funktionserfordernissen und Gewohnheiten her denken. Dabei gilt es auch, hinsichtlich der verschiedenen Nutzergruppen zu unterscheiden: An Hochschulen sind das die Verwaltung, die wissenschaftliche Leistungsebene und die Studierenden. Gleichzeitig müssen die Systeme flexibel hinsichtlich der Reaktion auf künftige – heute und fortdauernd unabschätzbare – Veränderungen im Digitalisierungszeitalter bleiben. Mit anderen Worten, Flexibilität benötigt intelligente Systeme: Solche müssen anpassungsfähig an qualitativ veränderte Situationen sein, die zum Zeitpunkt der Systementwicklung noch nicht vorhersehbar sein konnten. Darin besteht im übrigen ja auch das Wesen intelligenter Systeme im Unterschied zu nichtintelligenten.

    Die Beiträge im einzelnen sind:
    • Daniel Hechler, Peer Pasternack: Das elektronische Hochschulökosystem
    • Dirk Baecker: Agilität in der Hochschule
    • Niels Taubert: Kommunitaristische und kommerzielle Trägerschaft digitaler Informationsinfrastruktur in der Wissenschaft
    • Gunnar Auth: Campus-Management-Systeme. Prozessorientierte Anwendungssoftware für die Organisation von Studium und Lehre
    • Oliver Haude, Markus Toschläger: Digitalisierung allein löst keine Organisationsprobleme. Warum Einführungsprojekte von Campus-Management-Systemen mehr als nur IT-Projekte sind
    • Martin Wimmer: IT-Governance an Hochschulen. Notwendigkeit, Stand und Wege zum Erfolg
    • Steffen Zierold, Peggy Trautwein: Digitalisierung und Ent-/Bürokratisierung
    • Klaus Wannemacher: Digitalisiertes Lehren und Lernen als organisationales Problem in den deutschen Hochschulen
    • Mathias Winde: Hochschulbildung 4.0 als Herausforderung für die Organisation des Studiums und die Institution Hochschule
    • Sebastian Schneider: (Aus)Bildungsvoraussetzungen digitalisierter Arbeit

    In den Rubriken „Forum“ und „Geschichte“ finden sich zudem die folgenden Beiträge:
    • Christian Warnecke: Wissenstransfer aus Hochschulen. Methodik und Ergebnisse einer bundesweiten Professorenbefragung
    • Barbara Marshall: Die Ostdeutschen als ‚Verlierer‘ der deutschen Einheit: Wirklichkeit oder Cliche? Ost- und Westdeutsche im Gründungsprozess der Universität Potsdam
    • Axel Gzik: Auf dem Weg zur Universität. Weichenstellungen an der Pädagogischen Hochschule Potsdam 1989/90

    Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50 Euro, das Abonnement 34,- Euro (für PrivatabonnentInnen 19,- Euro)

    Daniel Hechler / Peer Pasternack (Hg.): Einszweivierpunktnull. Digitalisierung von Hochschule als Organisationsproblem (= die hochschule 1/2017), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2017, 193 S. ISBN 978‐3‐937573‐59‐5.

    Bestellungen an:
    Institut für Hochschulforschung (HoF)
    Vertrieb „die hochschule“
    Collegienstraße 62
    06886 Wittenberg
    E-Mail: institut@hof.uni-halle.de
    Fax: 03491/466-255
    Tel.: 03491/466-254

    Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Daniel Hechler, daniel.hechler@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491/466254


    Weitere Informationen:

    http://www.hof.uni-halle.de/publikation/einszweivierpunktnull-digitalisierung-vo...
    http://www.hof.uni-halle.de/journal/index.html


    Bilder

    die hochschule 1/2017
    die hochschule 1/2017

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    die hochschule 1/2017


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).