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28.08.2003 12:49

Konsortial-Benchmarking im Einkauf: Gemeinsam lernen - aus der Praxis für die Praxis

Susanne Krause Externe und interne Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

    Mit dem Konsortial-Benchmarking für den Einkauf bietet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT produzierenden Unternehmen die Chance, von den Besten zu lernen: Durch ihre Teilnahme an diesem Projekt des Aachener Fraunhofer IPT erfahren Unternehmen, wie sogenannte "successful-practice-Unternehmen" aktuelle Herausforderungen im Einkauf meistern. Die Palette der Themen, die das Benchmarking berührt, reicht von der Gestaltung von Entwicklungskooperationen und der Optimierung interner Prozesse über das Sourcing in Niedriglohnländern und die interne Leistungsmessung im Einkauf bis hin zum Risiko- und Insolvenzmanagement von Lieferanten.

    Der international bewährte Ansatz des Konsortial-Benchmarking hat sich als einer der effektivsten Wege erwiesen, um externes Wissen systematisch und zielgerichtet in das eigene Unternehmen zu integrieren. So legen die Projekt-Teilnehmer gemeinsam mit ihren Konsortialpartnern in einem Workshop relevante Themen und gewünschte Informationen fest, die das Fraunhofer IPT im Folgenden für sie ermittelt. Das Fraunhofer IPT führt dann in einer Studie das eigentliche Benchmarking durch. Rund 150 Unternehmen werden dazu befragt. Aus diesen Unternehmen bestimmen die Projekt-Teilnehmer dann die "successful-practice-Unternehmen". Bei einem anschließenden Besuch in den ausgewählten Unternehmen erhalten die Teilnehmer zusätzlich die Gelegenheit, ihre eigenen Aufgaben ausführlich mit den Experten vor Ort zu diskutieren.

    Aus dem Spannungsfeld interner und externer Anforderungen im Einkauf lassen sich für das Konsortial-Benchmarking unterschiedliche Themen zur Diskussion ableiten:

    Bei der Gestaltung von Entwicklungskooperationen sind die Chancen und Risiken einer Zusammenarbeit genau abzuwägen. Welche Potenziale birgt eine Kooperation, bei der Unternehmen in der Entwicklung Risiken verteilen oder ihre Kosten reduzieren? Die Vorteile erschließen sich erst bei ausreichender Qualifikation und Leistungsfähigkeit der Lieferanten. Wichtig ist es daher zu klären, wieviel ihrer Entwicklungskompetenz Unternehmen an Lieferanten abgeben können und wie sie Eigentumsrechte und Leistungsvergütungen innerhalb solcher Kooperationen gestalten.

    Über die externe Zusammenarbeit hinaus gilt es auch interne Prozesse zu optimieren. Indem Abteilungen bewusst Funktionsgrenzen überschreiten, sparen sie nicht nur Zeit und Kosten, sondern verbessern gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte und erhöhen ihre Flexibilität. Eine große Herausforderung besteht jedoch in der Vernetzung zwischen internen Prozessen und den Prozessen anderer Wertschöpfungspartner im Unternehmen. Hier sollten Unternehmen prüfen, wie ihr Einkauf in die Organisation eingebunden ist, welche Informationen zwischen ihren Abteilungen fließen und wie ihre organisatorischen Schnittstellen gestaltet werden.

    Der Einkauf in Niedriglohnländern bietet oft einen Ausweg aus dem steigenden Kostendruck. Diese Einsparungen gehen jedoch nicht selten zu Lasten der Qualität und erhöhen dadurch indirekt wieder die Lebenszykluskosten. Wichtig ist es daher zu prüfen, wie Unternehmen ihre Gesamtkosten über den gesamten Produktlebenszyklus hinaus berechnen können um internationale Preis-/ Leistungsvergleiche durchzuführen. Unternehmen sollten jedoch genau abwägen, ob der Nutzen einer solchen Lebenszyklusbetrachtung den damit verbundenen Aufwand rechtfertigt.

    Ein weiterer Punkt ist die Zusammenarbeit mit Lieferanten: Sollten Unternehmen eher starke Kooperationen mit wenigen wichtigen Entwicklungslieferanten aufbauen oder ihr Risiko auf viele Lieferanten verteilen? In einem unsicheren Marktumfeld fordert eine Single-Sourcing-Strategie das Risikomanagement von Lieferanten für den Erhalt der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.

    Für den Einkauf im Unternehmen ist es daher unverzichtbar, Insolvenzgefahren von Lieferanten frühzeitig zu erkennen und die Qualifikation und technologische Leistungsfähigkeit von Lieferanten bewerten zu können.

    Der Einkauf ist mit diesen Anforderungen von strategischer Bedeutung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Einkaufsleistung zu messen und zu bewerten sollte daher ein wesentlicher Schritt bei allen strategischen Überlegungen sein. Modelle und Methoden, mit denen Unternehmen die Leistung ihres Einkaufs prüfen können, stellt das Fraunhofer IPT den Teilnehmern des Konsortial-Benchmarkings zur Verfügung.

    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
    Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT erarbeitet produktionstechnische Systemlösungen. Neben der Neu- und Weiterentwicklung von Fertigungsverfahren, der Mess- und Qualitätstechnik sowie entsprechender Anlagen- und Maschinenkonzepte bietet das Fraunhofer IPT umfangreiche Dienstleistungen zum Technologiemanagement. Das Fraunhofer IPT unterstützt seine Kunden sowohl in Fragen des strategischen Technologiemanagements (z.B. strategische Make-or-Buy-Entscheidungen, Einkauf von Technologien) als auch bei operativen Technologiefragen (z.B. Investitionsplanung und -rechnung).

    Ihr Ansprechpartner
    Fraunhofer-Institut für
    Produktionstechnologie IPT
    Dipl.-Ing. Markus Knoche
    Steinbachstraße 17
    52074 Aachen
    Tel: +49 (0) 2 41/ 89 04 -1 68
    Fax: +49 (0) 241/ 89 04 -6 168
    E-Mail: Markus.Knoche@ipt.fraunhofer.de

    Diese Pressemitteilung und den Flyer zur Veranstaltung finden Sie im Internet unter www.ipt.fraunhofer.de/cms.php?id=1119

    Weitere Informationen erhalten Sie unter www.benchmarking.rwth-aachen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ipt.fraunhofer.de/cms.php?id=1119
    http://www.benchmarking.rwth-aachen.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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