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11.10.2017 16:43

Der Stoff, aus dem die Krimis sind

Janna von Greiffenstern Kommunikation und Service
SRH Hochschule Heidelberg

    Darknet, Strafvollzug und Kriminalprävention: Beim Heidelberger Fachtag für Angewandte Rechtspsychologie und Nachbardisziplinen am 18. Oktober an der SRH Hochschule Heidelberg berichten Psychologen, Kriminologen, Kriminalhauptkommissare, Juristen und Rechtsmediziner über ihre forensische Arbeit. Interessierte sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

    Kinderpornografen, Waffenhändler, Drogendealer – hier treiben sie sich herum: Das Darknet wird in den Medien meist als „Dunkelkammer des Bösen“ dargestellt. Hier kann man alles kriegen, was das Herz begehrt, aber auf legalem Wege verwehrt bleibt. „Dabei diente die Entwicklung eines anonymen, unüberwachten Internets ursprünglich progressiven bis libertären Gedanken wie dem Austausch zwischen Menschenrechtsaktivisten, politischen Aktivisten oder Whistleblowern“, sagt Prof. Dr. Niels Habermann, Rechtspsychologe an der SRH Hochschule Heidelberg. In seinem Vortrag am 18. Oktober an der SRH Hochschule Heidelberg, Ludwig-Guttmann-Str. 6, bringt Licht ins Darknet und analysiert es psychologisch.

    Denn laut einer Infografik von Statista nutzen lediglich 20 Prozent der User die Anonymität im Darknet für kriminelle Machenschaften wie Drogenhandel oder Finanzbetrug. Für Oppositionelle in totalitären Regimes dagegen ist das Darknet ein wichtiges Kommunikationsmedium abseits staatlicher Kontrolle. „Letztlich finden wir hier ein Abbild der Gesellschaft, die sich im Guten wie im Schlechten selbst entwickelt. Das Ganze ist wie ein großes, sehr junges Experiment zu menschlichem Erleben und Verhalten unter ungesteuerten bzw. sich selbst regulierenden Bedingungen. Wie und wohin sich das entwickelt, können wir noch nicht prognostizieren!“, so Habermann. „ Indem wir untersuchen, welche psychologischen Mechanismen dabei eine wichtige Rolle spielen, z. B. Bedürfnisse nach Kontrolle oder Lustgewinn, können wir aber möglicherweise eine Theorie entwickeln, die uns hilft, besser zu verstehen, wer, warum und unter welchen Bedingungen das Darknet für gesellschaftliche Verbesserungen, für kriminelle Handlungen oder einfach aus Neugier nutzt.“

    Neben dem Einblick ins Darknet bietet der Fachtag ein umfassendes Programm an aktuellen Themen der Forensik, Rechtsmedizin, Psychologie, Rechtswissenschaften und Kriminalprävention. Die thematischen Schwerpunkte des Fachtages liegen auf aktuellen Herausforderungen der Gutachtenerstellung, der Behandlung von Straftätern und Opfern, asylrechtlichen Einflüssen bei der Psychotherapie Geflüchteter und einem Vergleich des deutschen und islamischen Rechtssystems. Zu den Referenten gehören unter anderem der renommierte Hochschulprofessor und Psychologe Helmut Kury sowie der Landesbeauftrage des Maßregelvollzugs Nordrhein-Westfalen Uwe-Dönisch Seidel.

    Terminhinweis:
    Heidelberger Fachtag für Angewandte Rechtspsychologie und Nachbardisziplinen
    Mittwoch, 18. Oktober 2017, 9:00 – 18:15 Uhr
    Formlose Anmeldung: svenja.haussner@srh.de
    SRH Hochschule Heidelberg
    Ludwig-Guttmann-Straße 6, 69123 Heidelberg
    Straßenbahnlinie 5, Haltestelle „SRH Campus“


    Weitere Informationen:

    https://www.hochschule-heidelberg.de/de/event-details/events/fachtag-angewandte-...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Psychologie, Recht
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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