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29.08.2003 22:12

ARIANE, Europas Weg in den Weltraum

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 29. "Erich-Regener-Vortrag" lädt das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Strasse 2). Am Donnerstag, dem 11. September 2003, um 19.00 Uhr, wird Herr Dipl.-Ing. Horst Holsten einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "ARIANE, Europas Weg in den Weltraum" halten. Der heute 63jährige Vortragende hat sich nach einem Maschinenbaustudium seit 1964 beruflich mit Raketen beschäftigt, und zwar bei der Firma ERNO Raumfahrttechnik GmbH, bei der französischen Raumfahrtagentur CNES, bei ARIANESPACE, bei der Daimler-Benz Aerospace AG und bei Astrium. Seit 2001 ist er Direktor Transportsysteme bei Astrium.

    Die Staaten unseres Kontinents hatten früh erkannt, dass die Erforschung und Nutzung des Weltraums nur mit einem unabhängigen Transportsystem erfolgreich sein kann. Schon bald nach dem zweiten Weltkrieg deutete sich eine von militärischen Entwicklungen abgeleitete zivile Nutzung der Weltraumtechnologie an. Zunächst waren es Frankreich und England, die mit nationalen Mitteln eigene Trägerraketen schufen. Es wurde allerdings sehr bald klar, dass die ins Auge gefassten Ziele mit den vorgesehenen Budgets nicht zu erreichen waren. Deshalb wurde ab 1961 der erste Versuch unternommen, eine gemeinsame europäische Trägerrakete zu bauen: die EUROPA-Rakete. Die EUROPA war aber nicht erfolgreich und wurde 1971 aufgegeben.

    1973 einigten sich die Forschungsminister aus 12 europäischen Nationen, die Trägerrakete ARIANE 1 zu entwickeln. Der Erstflug Ende 1979 war erfolgreich. Im Laufe der Jahre wurde dieses ARIANE-Modell an die Anforderungen des Marktes angepasst, so dass eine ganze ARIANE-Familie entstand, die Nutzlasten von 2 bis 5 Tonnen in die geostationäre Umlaufbahn befördern konnte. Als Ende der achtziger Jahre klar wurde, dass die Leistungsfähigkeit des bisherigen Modells nicht für die Zukunft ausreicht, beschloss die ESA, mit neuen Technologien ein neues Modell zu entwickeln: die ARIANE 5. Diese Trägerrakete wird seit 1999 kommerziell genutzt. Sie wird wegen der immer grösseren Konkurrenz laufend weiterentwickelt, um den Marktanforderungen zu genügen, aber auch, um die internationale Raumstation ISS zu versorgen oder die Raumsonde Rosetta auf den Weg zu bringen.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPAE bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.bernd-leitenberger.de/ariane.html
    http://www.raumfahrtgeschichte.de/space3/page2a.htm
    http://cs.space.eads.net/pr/
    http://www.esa.int/export/esaLA/
    http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Verkehr / Transport
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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