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20.10.2017 18:01

Die Wunder Jesu und der Apostel: Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Öffentliches Symposion am 27. Oktober 2017 zum Abschluss des Gesamtwerks mit Auslegungen und Deutungen von rund 100 Autorinnen und Autoren

    Jesus wird in den neutestamentlichen Evangelienerzählungen als Wundertäter und Exorzist dargestellt. Er trieb Dämonen aus, heilte Aussätzige und ging übers Wasser, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Zahlreiche weitere Fälle sowie verschiedene Wunder von Aposteln sind im zweibändigen "Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen" versammelt. Hier werden auf insgesamt rund 2.000 Seiten die Erzählungen zu den Wundern Jesu und der Apostel vom 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr. neu übersetzt aufgeführt, sprachlich-erzähltheoretisch analysiert, in ihren traditions- und religionsgeschichtlichen Kontext eingeordnet und multiperspektivisch interpretiert. Zum Abschluss des von Prof. Dr. Ruben Zimmermann, Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), und acht Mitherausgebern edierten Gesamtwerks findet am Freitag, 27. Oktober 2017, ein wissenschaftliches Symposion statt, das das Wunderkompendium in den interdisziplinären Dialog der Theologie, Geschichts- und Literaturwissenschaft stellt.

    Das öffentliche Symposion anlässlich des Abschlusses des Gesamtwerks "Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen" findet am Freitag, 27. Oktober 2017, von 11 bis 17 Uhr im Atrium maximum in der Alten Mensa, Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Interessiertes Publikum ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

    Das Team um Prof. Dr. Ruben Zimmermann arbeitet mit einer neuen Definition der Gattung Wundererzählung. Die Texte seien wie historische Berichte erzählt, aber durchbrechen zugleich die Erfahrungsrealität. "Um diese bewusst inszenierte Spannung zwischen Erzählweise und Erzählinhalt zum Ausdruck zu bringen, sprechen wir von 'fantastischen Tatsachenberichten'", erklärt Prof. Dr Ruben Zimmermann, Initiator und Hauptherausgeber des Kompendiums. Eine Besonderheit des zweibändigen Kompendiums sind die jeden Kommentar abschließenden Verstehensangebote und Deutungshorizonte, die die Autoren zur jeweiligen Wundererzählung anbieten, wobei zu jeder Erzählung zumindest drei Deutungsideen aufgeführt sind. "Dabei geht es nicht primär darum, ob die Wunder tatsächlich passiert sind, sondern vielmehr darum, die Erzählungen selbst und ihre gegenwärtigen Verstehensmöglichkeiten ins Zentrum zu stellen", so Zimmermann.

    Insgesamt 98 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in dem zweibändigen Kompendium mit der Präsentation einer Wundererzählung vertreten. Alle Texte sind im intensiven Austausch zwischen Prof. Dr. Ruben Zimmermann und seinen Mitherausgebern mit den Autoren entstanden. "Diese neue Methodik der dialogischen Bearbeitung entspricht den Texten selbst, die bereits im frühen Christentum vielfältig verstanden wurden, wie die Parallelüberlieferungen zeigen", so Zimmermann. Das literarische und hermeneutische Potenzial der Texte sei vielfach missachtet worden, indem man sich einseitig auf die Ereignisse oder die Überlieferungsgeschichte konzentrierte: "Wundergeschichten haben rezeptionsästhetisch betrachtet Sprengkraft, die auch heute noch wirkt. Sie wollen zum Wundern führen, sie faszinieren und provozieren, indem sie die Normalität der Wirklichkeitswahrnehmung infrage stellen."

    Das Thema der Wunder im Neuen Testament und seiner antiken Umwelt stellt an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz einen Forschungsschwerpunkt dar, der unter anderem durch das Publikationsprojekt dokumentiert wird. Im Jahr 2014 wurde unter anderem ein Band zur "Hermeneutik der Wundererzählungen" herausgegeben, in dem die Verstehensmöglichkeiten besonders auch im Dialog mit der englischsprachigen Forschung diskutiert werden. Auch einige Dissertationen zum Thema werden am Lehrstuhl Zimmermann betreut.

    Veröffentlichung:
    Ruben Zimmermann et al. (Hrsg.)
    Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen
    Band 1: Die Wunder Jesu
    Band 2: Die Wunder der Apostel
    Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2013/2017

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ruben Zimmermann
    Seminar für Neues Testament
    Evangelisch-Theologische Fakultät
    Fachbereich 01: Katholische Theologie und Evangelische Theologie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-22653
    E-Mail: zimmerru@uni-mainz.de
    http://www.ev.theologie.uni-mainz.de/2316.php


    Weitere Informationen:

    http://www.wunderkompendium.de ;
    http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Wunder-Jesu/Ruben-Zimmermann/e362430.rhd (Band 1) ;
    http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Wunder-der-Apostel/Ruben-Zimmermann/Gueterslo... (Band 2)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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