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25.10.2017 15:17

TU Berlin: Vodafone Innovationspreis für Klaus-Robert Müller

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    TU-Professor Dr. Klaus Robert Müller wird für seine Spitzenforschung auf dem Gebiet des maschinellen Lernens mit dem Vodafone Innovationspreis 2017 ausgezeichnet.

    Klaus-Robert Müller leitet seit 2006 das Fachgebiet für maschinelles Lernen an der Technischen Universität Berlin und ist neben weiteren Tätigkeiten als Gastprofessor, unter anderem in Südkorea, seit 2014 auch Co-Direktor des Berlin Big Data Centers an der TU Berlin. Für seine wegweisende Forschung erhielt er jetzt den mit 25.000 Euro dotierten Vodafone Innovationspreis.
    Prof. Müller hat bereits mehrere Forschungspreise gewinnen können und gilt auch international als einer der Wegbereiter des maschinellen Lernens, das er in so diversen Forschungsfeldern wie der Medizin, der Chemie und Physik, der Bilderkennung oder auch den Neurowissenschaften (Berliner Brain Computer-Interface) erforscht und weiterentwickelt.

    Maschinelles Lernen erobert in modernen Gesellschaften immer mehr Bereiche, die bisher menschlicher Intelligenz vorbehalten waren: Datengetriebene Lern-Algorithmen revolutionieren diverse Disziplinen, darunter die Suche im Internet, Textanalysen und maschinelle Übersetzungen sowie Sprach- und Bilderkennung. Große Technologieunternehmen investieren massiv in maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz – ein sehr rechenintensives Feld, das unter anderem durch den Einsatz von Grafikkarten zur parallelen Berechnung von Algorithmen große Fortschritte machen konnte.

    Durch die Arbeiten von Klaus Robert Müller mit seinem Team und Kooperationspartnern in den USA, Luxemburg und der Schweiz ist es gelungen, den Einsatzbereich des maschinellen Lernens auch auf die klassischen Naturwissenschaften wie Physik oder Chemie auszudehnen. So entwickelte er durch die ungewöhnliche Kombination von künstlicher Intelligenz und Quantenmechanik eine Methode, die es ermöglicht, neuartige chemische Erkenntnisse zu gewinnen - wie zum Beispiel ein statistisches Maß für Molekülstabilität und Aromatizität.

    In einer aktuellen Arbeit ist es Prof. Müller zusammen mit seinem Team und Kooperationspartnern beim Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut und der Charité – Universitätsmedizin Berlin auch gelungen, die Ergebnisse maschineller Lernsysteme interpretierbar und damit nachvollziehbar zu machen. Bislang galten tiefe nichtlineare neuronale Netze oder auch kernbasierte Lernsysteme verbreitet als eine „Black Box“-Technologie, bei der es oft auch den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unklar blieb, aufgrund welcher Aspekte oder Datenmerkmale die Lernsysteme entscheiden.
    Interpretierbarkeit war das fehlende Puzzlestück, um maschinelles Lernen zu einem weit verbreiteten Werkzeug in der wissenschaftlichen Forschung zu machen. Die sogenannte LRP-Methode (Layer-wise Relevance Propagation) ermöglicht es, in einer Art Rückwärtsschritt zu erkennen, anhand welcher Faktoren die Lernalgorithmen Entscheidungen treffen.

    „Wir freuen uns sehr, dass wir heute einen herausragenden Wissenschaftler für seine innovative Arbeit auszeichnen. Die Technologien, an denen Professor Müller seit Jahren erfolgreich forscht, werden das gesamte Leben revolutionieren. Jene Länder und Unternehmen, die hier vorne mit dabei sind, werden eine bessere Zukunft haben“, so Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland anlässlich der Preisverleihung auf dem Vodafone Campus in Düsseldorf.

    Vodafone-Innovationspreis
    Mit dem Innovationspreis, der seit 1997 vergeben wird, prämiert die Vodafone-Stiftung für Forschung herausragende Forschungsergebnisse. Die Preise werden vorzugsweise an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschen Sprachraum verliehen. Eine Jury mit hochkarätigen Vertretern aus Wissenschaft und Industrie kann den Preis sowohl Einzelpersonen als auch einer Gruppe zuerkennen. Es ist bereits das vierte Mal, dass der Vodafone-Innovationspreis an einen Professor der TU Berlin vergeben wird.

    Katharina Jung

    Fotomaterial zum Download
    http://www.tu-berlin.de/?id=190282

    Film zur Preisverleihung
    https://download.service-factory.de/index.php/s/Yu9EhDzGkxN43fn

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Klaus-Robert Müller
    TU Berlin
    Maschinelles Lernen
    Tel.: 030 314-78620
    E-Mail: klaus-robert.mueller@tu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/?id=190282
    https://download.service-factory.de/index.php/s/Yu9EhDzGkxN43fn


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Informationstechnik, Medizin, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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