OSNABRÜCK/BRAMSCHE.- Der Kooperationsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen, der Universität Osnabrück und dem Varusschlacht-Museum wird um 12 Jahre, mit der Option um weitere sechs Jahre, bis mindestens Ende 2029 verlängert.
„Die Weiterführung der archäologischen Forschungen in Kalkriese auf höchstem Niveau ist mit diesem Vertrag ebenso für die Zukunft gesichert wie die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten: der Universität Osnabrück, der Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH und der staatlichen Denkmalpflege. Hier wird das Motto ‚science goes public‘ gelebt.“, freut sich Dr. Annette Schwandner, Leiterin der Abteilung Kultur des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Der erste Kooperationsvertrag wurde im Jahr 1998 mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen.
Im Rahmen staatlicher Grabungen und der dazugehörigen finanziellen Mittel werden in den kommenden Jahren nun viele weitere Ausgrabungen und Forschungsprojekte möglich.
Für Museum und Park Kalkriese sei die Fortführung von strategischer Bedeutung, betont der Geschäftsführer des Museums, Dr. Joseph Rottmann: „Der Vertrag stellt sicher, dass hier am Ort und vor Ort weitergeforscht werden kann. Das Vertragswerk regelt weiterhin, dass die Funde in Kalkriese verbleiben. So ist sichergestellt, dass wir die Funde ausstellen können. Und es ist ein Glücksfall, dass Vertragsverlängerung und aktuelle spannende Grabungsfunde und -befunde zeitlich zusammenfallen.“
Auch für den Präsidenten der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Wolfgang Lücke, ist die Verlängerung des Kooperationsvertrags Grund zur Freude: „Kalkriese ist nicht nur ein spannendes wissenschaftliches Projekt, es ist auch ein hervorragendes Beispiel, wie durch die bewährte Kooperation zwischen dem Land, dem Landkreis, Museum und Park Kalkriese und der Universität Osnabrück etwas geschaffen wurde, das über unsere Region weit hinaus strahlt. Durch den neuen Kooperationsvertrag zwischen den beteiligten Partnern wird diese fruchtbare Zusammenarbeit noch weiter gefestigt.“
163 Silbermünzen und drei auf den ersten Blick unscheinbare Bleigeschosse geben vor drei Jahrzehnten den Startschuss für die archäologischen Forschungen in Kalkriese. Es geht rasant weiter. Bei Ausgrabungen im heutigen Museumspark kommen immer mehr Funde ans Tageslicht die auf ein Kampfgeschehen zwischen Römern und Germanen hinweisen. Nach und nach wird den damaligen Archäologen klar, dass sie hier etwas Bedeutendes gefunden haben müssen: den Ort der Varusschlacht.
„Seit nunmehr drei Jahrzehnten wird hier nicht nur Geschichte ausgegraben, sondern auch Geschichte geschrieben“, so Landrat Dr. Michael Lübbersmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Varusschlacht im Osnabrücker Land. Bis heute gibt der Boden aufsehenerregende Funde und Befunde frei. Wie im vergangenen Jahr acht Goldmünzen oder im Frühjahr 2017 den größten Hortfund in der Kalkrieser Geschichte: mehr als 200 Silberdenare.
Auch die diesjährigen Grabungen haben gezeigt, dass in Kalkriese noch lange nicht alles erforscht ist. Befunde zeigen, dass sich die Römer auf dem Oberesch, dem heutigen Museumspark, in einer provisorischen Befestigungsanlage verschanzt haben. Ein antiker Trittstein, der es den Wissenschaftlern ermöglicht den Verlauf der Varusschlacht besser zu verstehen – aber auch neue Fragen und Forschungsansätze ergeben sich aus den neuen Erkenntnissen. „Es gibt noch viel zu tun, schließlich reden wir hier von einem Fundareal von mehr als 30 Quadratkilometern, von dem erst Bruchstücke untersucht wurden. Ich bin mir sicher, dass hier noch Generationen von Archäologen forschen werden“, so Rottmann.
Weitere Informationen für die Redaktion:
Caroline Flöring,
Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese –
Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese,
Tel. +49 (0)5468/ 9204-40,
E-Mail: caroline.floering@kalkriese-varusschlacht.de
Utz Lederbogen,
Pressesprecher Universität Osnbrück
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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