Die 18. Internationale Autorentagung „Junge Literatur in Europa“ findet vom 2. bis zum 4. November 2017 in Greifswald statt. Sie wird von der Hans Werner Richter-Stiftung und der Universität Greifswald organisiert. Hierzu kommen 14 Autoren aus ganz Europa zusammen. Die Veranstaltung findet im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Die internationalen Gäste der Tagungsreihe kommen in diesem Jahr unter anderem aus Finnland, Dänemark, Norwegen und Lettland. In halbstündigen Lesungen stellen sie ihre Prosatexte vor, darunter Neuerscheinungen sowie unveröffentlichte Manuskripte. Erstmals werden in selbst organisierten Autorenrunden aktuelle Themen, die von der Rolle der Literatur in der heutigen Gesellschaft bis zu handwerklichen Fragen im Entstehungsprozess literarischer Texte reichen, diskutiert. Literaturwissenschaftler, Verlagslektoren, Kulturjournalisten, Übersetzer sowie erfahrene Autoren moderieren die Runden.
Seit geraumer Zeit bietet die Tagungsreihe wichtige Anknüpfungspunkte für die Lehre an der Philosophischen Fakultät. So sind die Autoren entweder Gegenstand von Lehrveranstaltungen oder ihre Werke werden in Übersetzerseminaren von Studierenden übersetzt. Mitarbeitende sowie Studierende des Instituts für Fennistik und Skandinavistik richten die Tagung aus; in diesem Jahr sind auch die Germanistik sowie die Baltistik in die Veranstaltungsreihe eingebunden.
Neben erfolgreichen Debütanten kommen auch Teilnehmer früherer Tagungen nach Greifswald und unterstreichen so den Stellenwert der Tagungsreihe im deutschen Literaturbetrieb. „Zu den renommierten Autorinnen und Autoren, die sich im diesem Jahr jeweils mit der Moderation einer Autorengruppe in die Tagung einbringen werden, zählen Lucy Fricke, Sascha Reh, Jan Brandt und Mirko Bonné“ so der Geschäftsführer der Hans Werner Richter-Stiftung http://www.richter-stiftung.de/ und Greifswalder Fennistikprofessor Marko Pantermöller.
Ein sehr ungewöhnliches Buch hat die aus der Greifswalder Partnerstadt Kotka stammende Maija Muinonen vorgelegt. Ihr Roman Mustat paperit (Die schwarzen Papiere) besteht aus einer Reihe von Briefen. Ann Miel, die Protagonistin des Romans schreibt an ihren kleinen Sohn. Der erste Brief beginnt so: „Lieber Luc, diesen Brief schrieb ich dir, als du noch nicht lesen konntest“. Diese Anfangszeile steht programmatisch für die Idee des Buches: ein Briefroman – aber einer, der das Genre in besonderer Weise neu beleuchtet. Denn es sind Briefe einer Mutter, die weiß, dass sie in Kürze sterben wird, und sie richten sich in die Zukunft. Ann Miel malt sich das Leben ihres Sohnes aus und driftet dabei immer mehr vom Beschreiben ins Vorschreiben ab. Der Adressat der Briefe bleibt stumm, und dennoch lernen wir auch ihn in dieser Fiktion seines Lebens kennen. Dieses ungewöhnliche Romankonzept brachte der Autorin 2013 eine Nominierung für das beste literarische Debüt ihres Heimatlandes Finnland ein.
Die Tagung „Junge Literatur in Europa“ gilt unter jungen Autoren schon lange nicht mehr als Geheimtipp. In den vergangenen siebzehn Jahren haben etwa 220 junge Schriftsteller aus dem gesamten Ostseeraum eine Einladung erhalten.
Weitere Informationen
Die Hans Werner Richter-Stiftung ist die einzige Institution im deutschsprachigen Raum, die eine Tagung ausrichtet, an der regelmäßig sowohl deutsche Autoren, deutsch schreibende Autoren ausländischer Herkunft als auch ausländische Autoren teilnehmen. Die Stiftung wurde 1999 von Toni Richter, der Frau des Initiators der „Gruppe 47“, gegründet und arbeitet mit dem Institut für Fennistik und Skandinavistik zusammen.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Marko Pantermöller
Geschäftsführender Vorstand der Hans Werner Richter-Stiftung
Institut für Fennistik und Skandinavistik
Hans-Fallada-Straße 20
17487 Greifswald
Telefon 03834 420 3611
panter(at)uni-greifswald(dot)de
http://ifs.uni-greifswald.de/fileadmin/uni-greifswald/fakultaet/phil/fennistik_s... - Tagungsrogramm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Sprache / Literatur
überregional
Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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