Der mit 5.000 Euro dotierte Ehrenpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung geht in diesem Jahr an Professor Kilian Rapp, Oberarzt der Klinik für Geriatrische Rehabilitation am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Ausgezeichnet wird er für seine herausragende Forschungsarbeit in der Geriatrie. Rapp beschäftigt sich insbesondere mit der Häufigkeit, den Gründen und Konsequenzen von Hüftfrakturen bei Menschen im hohen Lebensalter. Dabei konnte er unter anderem aufzeigen, dass das Frakturrisiko bei Personen mit Pflegebedarf extrem hoch ist. Überreicht wurde der Preis im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
„Pflegebedürftige haben bei den über 65-Jährigen lediglich einen Anteil von zwölf Prozent, erleiden aber über die Hälfte aller Hüftfrakturen“, erklärt Preisträger Kilian Rapp. Der Mediziner belegt zudem, dass sich das Hüftfrakturrisiko sehr rasch ändern kann. So beschrieb er erstmalig, dass das Frakturrisiko direkt nach Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung mit Abstand am höchsten ist und innerhalb von neun Monaten auf die Hälfte absinkt. Dies hat direkte Auswirkungen auf präventive Maßnahmen vor Ort. Eine weitere Erkenntnis seiner Arbeit ist, dass bei Personen mit geistiger Behinderung Hüftfrakturen im Durchschnitt bei Frauen 10 bis 15 Jahre und bei Männern gar 20 bis 40 Jahre früher auftreten als bei geistig gesunden Menschen.
Schiffbauer-Förderpreis geht an Professor Markus Gosch für Studie zur Behandlung von Frakturen bei Pflegeheim-Patienten ausgezeichnet
Ebenfalls ausgezeichnet wurde Professor Markus Gosch vom Klinikum Nürnberg für seine Forschungsarbeit zur Behandlung von Frakturen bei Pflegeheim-Patienten. Gosch erhielt im Rahmen des DGG-Kongresses den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung. Damit wird Gosch für seine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Geriatrie gewürdigt. Markus Gosch ist Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Klinikum Nürnberg und zudem Universitätsprofessor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität für Geriatrie in Nürnberg. „Ich fühle mich geschmeichelt, im Alter von über 50 Jahren noch als förderwürdiger Nachwuchs behandelt zu werden“, sagte der Mediziner bei der Preisverleihung.
Hochrisikogruppe Pflegeheimpatienten mit Fraktur: Sterberate signifikant verringert
In seiner Studie mit dem Titel „Orthogeriatric co-management improves the outcome of long-term care residents with fragility fractures“ untersuchte Markus Gosch die Behandlung von Pflegeheim-Patienten mit Frakturen in einer Alterstraumatologie. Fraktur-Patienten aus Pflegeheimen weisen eine hohe Sterblichkeit auf. Inwieweit sich orthogeriatrische Betreuungsmodelle auf diese spezifische Patientengruppe auswirken, wurde bislang nur unzureichend untersucht, während allerdings bereits eine Vielzahl von Studien zu den medizinischen und wirtschaftlichen Vorteilen orthogeriatrischer Kooperationen im Allgemeinen vorliegt. In der neuen Studie wurde nun bei Pflegeheimpatienten eine signifikante Verringerung der Sterberate im ersten Jahr nach der Fraktur beobachtet.
Der Schiffbauerpreis – jährliche Auszeichnung herausragender Forschungsarbeit
Der Schiffbauerpreis der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung wird von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) jährlich ausgelobt. Vergeben werden ein Ehrenpreis, dotiert mit 5.000 Euro, und ein Förderpreis, dotiert mit 2.500 Euro. Prämiert werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geriatrie.
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DGG-Präsident Professor Jürgen M. Bauer, Preisträger Professor Kilian Rapp, DGG President elect Prof ...
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DGG-Präsident Professor Jürgen M. Bauer, Preisträger Professor Markus Gosch, DGG President elect Pro ...
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Deutsch
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