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03.09.2003 07:36

Auch leistungsstarke Auszubildende wollen gefördert werden!

Dr. Ilona Zeuch-Wiese Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Differenzierte Bildungsangebote für spezielle Zielgruppen gehören in der Berufsausbildung seit langem zum Maßnahmekatalog, wenn es um die Förderung von leistungsschwachen Jugendlichen geht. Dass auch die Förderung leistungsstarker Auszubildender sinnvoll und wichtig ist, um sie schon während der Ausbildung auf zukünftige anspruchsvolle Tätigkeiten und verantwortliche Positionen vorzubereiten und sie so an den Betrieb zu binden, ist noch nicht selbstverständlich. Der Nachweis, dass begabte junge Menschen hoch motiviert sind, bereits während ihrer Ausbildung mehr zu lernen und dafür ihre Freizeit zur Verfügung zu stellen, wurde jetzt in dem vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn und Würzburg durchgeführten Modellversuch "Leistungsstarke Auszubildende nachhaltig fördern (LAnf)" erbracht: 52 Auszubildende (36 aus Bonn und 16 aus Würzburg) waren freiwillig bereit, zwei Jahre lang jeden Samstag insgesamt über 400 Unterrichtsstunden zu absolvieren und Inhalte zu erlernen, die weit über ihren regulären Lehrstoff in Betrieb und Berufsschule hinaus gingen. Abgebrochen hat kaum jemand. Im Gegenteil: Parallel zu ihren Facharbeiterprüfungen
    legten die Auszubildenden anspruchsvolle Prüfungen ab (u.a. Prüfung zum Qualitätsassistenten, Prüfung zur Elektrofachkraft für die Inbetriebnahme elektropneumatischer Steuerungen),

    erwarben sie IHK-Zertifikate (u.a. in den Bereichen Betriebswirtschaft und Konstruktionstechnik),

    übten sich im Umgang mit neuen Medien,

    lernten im Modul "Soziale Kompetenz" mit Hilfe von Moderations- und Präsentationstechniken teamorientiert zu arbeiten, konstruktiv mit Konflikten umzugehen und ihre Arbeit mit Hilfe von Kreativitätstechniken zu planen,

    erwarben die Würzburger Jugendlichen zudem noch Spanischkenntnisse, um auch sprachlich auf den Besuch einer ausländischen Niederlassung ihres Ausbildungsbetriebs vorbereitet zu sein.

    Der Modellversuch wurde in Bonn von der Dr. Reinhold Hagen Stiftung und in Würzburg von der Kolping-Akademie durchgeführt und wissenschaftlich begleitet vom Lehrstuhl für Sozialpädagogik der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Dr. Reinhold Hagen Stiftung.

    Die jetzt im BIBB in der Reihe "Wissenschaftliche Diskussionspapiere" erschienene Veröffentlichung von Margit Stein, Hans-Ludwig Schmidt, Béatrice Günther, Carl Heese und Bernhard Babic "Berufliche Begabung erkennen und fördern" informiert umfassend über den Modellversuch "LAnf". Vorgestellt werden u.a.

    die Konzeption und die Ziele des Modellversuchs,

    grundlegende Bemerkungen zum Verständnis der beruflichen Begabung,

    ein Überblick über das Auswahlverfahren der beiden Modellversuchsgruppen in Bonn und Würzburg,

    eine Übersicht über eine Vergleichsuntersuchung zwischen leistungsstarken und durchschnittlich begabten Auszubildenden

    sowie ein zusammenfassender Überblick zur Beantwortung der Frage: Was macht einen leistungsstarken Auszubildenden aus?

    Der Bericht ist abrufbar über unten stehenden Link.

    Darüber hinaus informiert der Artikel von Margit Stein, Béatrice Günther und Hans-Ludwig Schmidt "Leistungsstarke Auszubildende erkennen und fördern" in Heft 2/2003 der BIBB-Zeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP)" über den Modellversuch LAnf. Die Zeitschrift ist zum Preis von 7,60 Euro zu beziehen beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld, Tel. 0521/911 01-11, Fax: 0521/911 01-19, E-mail: service@wbv.de

    Modellversuche sollen Schule machen! Damit die im Modellversuch gesammelten Erfahrungen aufgegriffen werden und in Folgemaßnahmen auch in anderen Regionen münden können, wurde im Modellversuch ein kurzer Leitfaden für Praktiker entwickelt, der ebenfalls im Internet unter www.bibb.de/dokumente/pdf/a31_lanf.pdf abrufbar ist. Darüber hinaus bietet die Dr. Reinhold Hagen Stiftung in Bonn sowie die Kolping-Akademie in Würzburg ihre Unterstützung an:

    Dr. Reinhold Hagen Stiftung, Kautexstraße 53, 53229 Bonn-Holzlar, Kontakt: Dipl.-Ing. K.-C. Höver, Tel.: 0228/9769-104; Fax: 0228/9769-500; e-mail: kc.hoever@hagen-stiftung.de

    Kolping-Akademie Würzburg, Kolpingstraße 13, 97070 Würzburg
    Kontakt: Eugen Schäfer Tel.: 0931/32271-220; Fax: 0931/32271-219; e-mail: schaefer@kolping-mainfranken.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bibb.de/dokumente/pdf/wd_67.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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