Die Physikerin Dr. Jessica Boland, Nachwuchswissenschaftlerin am Institut für Experimentelle und Angewandte Physik an der Universität Regensburg, erhält den diesjährigen Jocelyn Bell Burnell-Preis für ihre Forschungsergebnisse zu optoelektronischen Eigenschaften von Halbleiter-Nanodrähten mittels Terahertzspektroskopie. Die feierliche Preisvergabe fand am 7. November 2017 in London statt.
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Universität Oxford entwickelte Dr. Boland neuartige Methoden, um die Dynamik von Ladungsträgern in Halbleiter-Nanodrähten zu charakterisieren. Ein heraus¬ra¬gen¬der Aspekt der Arbeit umfasst Terahertz-Detektoren auf Basis einzelner Nanodrähte sowie ultraschnelle optisch schaltbare Terahertz-Modulatoren, die Anwendung in künftiger drahtloser Hochgeschwindigkeits-Datenkommunikation finden könnten. Neben ihrer Tätigkeit als Experi¬men¬tal¬physikerin war Jessica Boland Koordinatorin für das „Early Academic Outreach Network“ der Universität Oxford und organisierte ehrenamtlich zahlreiche berufsorientieren-de Veranstaltungen, um Schülerinnen und Schüler für ein Physikstudium zu begeistern. Sie erarbeitete auch eine Podcast-Serie, in der sie den Wissenschaftler als Person beleuchtet und entwickelte wissenschaftliche Workshops für Menschen mit Hörbeeinträchtigung.
Dr. Joanne Cole, Vorsitzende des Preiskomitees, hebt hervor: „Ich freue mich, dass Frau Boland den diesjährigen Preis gewonnen hat. Ihre Arbeit zur Entwicklung von neuen Techniken, die zur Demonstration von neuartigen Terahertz-Detektoren und -Modulatoren geführt haben, ist ein bahnbrechendes Ergebnis im Hinblick auf künftige ultraschnelle Kommunikation. Darüber hinaus leistet Frau Boland einen wichtigen Beitrag zur Frauenförderung und rückt die Chancengleichheit von Frauen in den Naturwissenschaften ins Blickfeld.“
„Ich fühle mich geehrt, den Jocelyn Bell Burnell Preis erhalten zu haben“, so die Preisträgerin. „Die Auszeichnung stärkt mich in meiner Leidenschaft, die Physik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Meine Begeiste-rung, die nächsten Forschungsziele zu erreichen, wächst mit der Verleihung des Preises an mich.“ Diese Begeisterung hat die Physikerin im September dieses Jahres nach Regensburg geführt, wo sie als Postdoktorandin im neuen DFG-Sonderforschungsbereich SFB 1277 „Emergente relativistische Effekte in der Kondensierten Materie: Von grundlegenden Aspekten zu elektronischer Funktionalität“ nach neuartigen relativistischen Phänomenen in Festkörpern forscht. Jessica Boland freut sich darauf: „Ich werde mein Wissen nutzen, um Quantenphänomene in einer neuartigen Materialklasse, den sogenannten topologischen Isolatoren, zu untersu-chen.“
Der Jocelyn Bell Burnell-Preis wird an junge Nach¬wuchs¬wis¬sen¬schaft¬lerinnen verliehen, die einen herausragenden Beitrag zur Physik geleistet haben und sich durch ein hohes persönliches Engagement auszeichnen. Die Auszeichnung wurde von der sogenannten „Women in Physics Group (WIPG)“ des IOP Institute of Physics (IOP) initiiert und prämiert in England die „Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres“.
Weiterführende Informationen zum „Jocelyn Bell Burnell Prize“ unter: http://www.iop.org/news/17/october/page_70185.html
http://www.iop.org/news/17/october/page_70185.html
Dr. Jessica Boland
Foto: Markus Plankl – Ausschließlich zur Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung.
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