idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.11.2017 11:56

Richtig Blutdruckmessen – Gemeinsame Tagung der DDG und der DHL, 10.-11.11, Mannheim

Stephanie Priester Geschäftsstelle
Deutsche Hochdruckliga

    Mannheim – Bluthochdruck führt häufig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Rund 50 Prozent der Schlaganfälle und Herzinfarkte gehen darauf zurück. Eine rechtzeitige und effektive Behandlung des Bluthochdrucks mit einer Senkung um nur wenige Millimeter Hg kann das Risiko für diese Folgeerkrankungen wesentlich verringern. Daher ist es wichtig, die tatsächliche Höhe des Blutdrucks so genau wie möglich zu erfassen. Über richtiges Messen des Blutdrucks sprach ein Experte der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention daher auf der heutigen Pressekonferenz der gemeinsamen Tagung der DHL® und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (10.-11.11.17 in Mannheim).

    „Gerade bei Messungen in der Arztpraxis gelingt es nur unzureichend, möglichst genaue Blutdruckwerte zu erheben“, sagt Professor Dr. med. Bernd Sanner, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®. „Es handelt sich dabei ja um eine Gelegenheitsblutdruckmessung, die nur zu wenigen Zeitpunkten durchgeführt wird.“ Zudem sei zu bedenken, dass Patienten in der Arztpraxis andere Blutdruckwerte haben können als im häuslichen Umfeld. „Fallen sie beim Arzt höher aus, spricht man von einer Weißkittelhypertonie; fallen sie niedriger aus, liegt eine ,maskierte‘ Hypertonie vor“, erläutert der Experte.

    „Betroffene sowie prinzipiell alle Menschen über 50 Jahre sollten ihren Blutdruck daher regelmäßig zu Hause messen“, rät Professor Sanner, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Wuppertal gGmbH. Zum Einsatz kommen dabei vor allem automatische Blutdruckmesssysteme, wie sie zunehmend auch in Krankenhäusern, Arztpraxen, Rehakliniken und Altenheimen verwendet werden. „Falsches Messen stellt hierbei aber ein großes Problem dar“, so der Experte. „Anstatt die Behandlung zu unterstützen, könnten falsch erhobene Werte einer Selbstmessung dann eine erfolgreiche Therapie verhindern.“ Auf korrekte Messbedingungen müsse daher unbedingt geachtet werden. „Beachtet man einige Regeln, ist die Blutdruckselbstmessung aber nicht schwer“, betont Professor Sanner. „Dazu zählen beispielsweise eine Messung in entspanntem Zustand im Sitzen sowie die richtige Größe der Blutdruckmanschette.“ Während bei der Gelegenheitsblutdruckmessung beim Arzt ein Blutdruckwert von kleiner als 140/90 mmHg als normal gilt, liegt der Grenzwert bei der Blutdruckselbstmessung bei 135/85 mmHg.

    Richtig Blutdruck messen – so geht’s:
    • Immer zur gleichen Zeit morgens und abends messen.
    • Die Messung sollte erst nach fünf Minuten ruhigen Sitzens im entspannten Zustand stattfinden.
    • Die Umgebung sollte ruhig sein, Beine nicht überkreuzen.
    • Den zu messenden Arm auf den Tisch legen.
    • Der Unterrand der Blutdruckmanschette eines Oberarmmessgeräts sollte
    2,5 cm über der Ellenbeuge enden (Manschette in Herzhöhe). Auf die richtige Größe der Blutdruckmanschette ist dabei zu achten: Ist sie zu klein, wird ein zu hoher Blutdruckwert ermittelt.
    • Bei der Messung mit einem Handgelenkblutdruckmessgerät ist unbedingt darauf zu achten, dass sich die Messmanschette in Herzhöhe befindet.
    • Sind die Blutdruckwerte an beiden Armen unterschiedlich, gilt der höhere Blutdruckwert.
    • Wiederholungsmessungen sollten frühestens nach einer halben Minute stattfinden. Empfohlen werden zwei Messungen hintereinander, wobei der zweite, in der Regel niedrigere Wert zählt.
    • Bei Herzrhythmusstörungen ist zu prüfen, ob das eingesetzte Gerät verlässliche Werte liefert und daher verwendet werden kann.
    • Es sollten nur validierte Blutdruckmessgeräte zum Einsatz kommen. Empfohlen werden vor allem Geräte, die das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga tragen.

    Die richtig durchgeführte Blutdruckmessung im häuslichen Umfeld könne die Versorgungssituation wesentlich verbessern: „Je genauere Werte dem Arzt vorliegen, umso effektiver kann er die Therapie gestalten“, sagt Professor Sanner. „Zudem kann bislang unentdeckter Bluthochdruck rechtzeitig erkannt werden, wodurch sich das Risiko für Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verringern lässt.“ Weitere Informationen zum Thema Blutdruckmessung und Bluthochdruck finden Interessierte auch im Patientenleitfaden Bluthochdruck unter https://www.hochdruckliga.de/patientenleitfaden.html.

    ****************************************************

    Terminhinweise:

    Kongress-Pressekonferenz in Mannheim
    Termin: Freitag, 10. November 2017, 12.30 bis 13.30 Uhr
    Ort: Raum Johann Wenzel Stamitz
    Anschrift: Congress Center Rosengarten, Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim

    Ihre Themen und Referenten sind:

    Highlights der Diabetes Herbsttagung und des Hypertonie-Kongresses
    Professor Dr. med. Monika Kellerer
    Tagungspräsidentin Diabetes Herbsttagung 2017, Vizepräsidentin der DDG,
    Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I, (Diabetologie, Endokrinologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin, Kardiologie, Allgemeine Innere Medizin) Marienhospital Stuttgart

    Professor Dr. med. Martin Hausberg
    Kongresspräsident des 41. wissenschaftlichen Kongresses der DHL®, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der DHL®,
    Direktor der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Rheumatologie und Pneumologie des Städtischen Klinikums Karlsruhe

    Zielblutdruck nach SPRINT: Empfehlungen für Bluthochdruckpatienten mit und ohne Diabetes
    Professor Dr. med. Bernhard Krämer
    Kongresspräsident des 41. wissenschaftlichen Kongresses der DHL®, Vorstandsvorsitzender der DHL®,
    Direktor V. Medizinische Klinik, Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

    DDG fordert von der neuen Koalition „Bundesbeauftragten für Diabetes, Adipositas und Prävention“
    Professor Dr. med. Baptist Gallwitz
    Mediensprecher der DDG,
    Stellvertretender Direktor, Medizinische Klinik IV, Eberhard Karls Universität Tübingen

    Diabetes und Schwangerschaft – Gestationsdiabetes vermeiden und früh erkennen; werdende Mütter mit Diabetes Typ 1 durch die Schwangerschaft begleiten
    Dr. med. Helmut Kleinwechter
    Diabetologikum Kiel, Diabetes-Schwerpunktpraxis und Schulungszentrum Kiel

    Während der Schwangerschaft Diabetes Typ 1 entdeckt – Erfahrung einer Betroffenen
    Dr. med. Daniela Renz

    Blutdruck messen – aber richtig!
    Professor Dr. med. Bernd Sanner
    Vorstandsmitglied der DHL®,
    Ärztlicher Direktor, Chefarzt der Medizinischen Klinik mit Kardiologie, Lungenheilkunde und Schlafmedizin, Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal

    Eröffnungsveranstaltung
    am Freitag, den 10. November 2017
    (Vortragsbeginn am Freitag, den 10. November 2017 um 8.45 Uhr!)
    10.30 bis 12:15 Uhr, Saal Mozart, Congress Center Rosengarten

    *************************************************************

    Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
    Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

    Über die Deutsche Hochdruckliga DHL®- Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention:
    Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® bündelt die Expertise zur arteriellen Hypertonie in Deutschland. Gegründet 1974, engagiert sie sich seitdem für eine bessere Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck. Weltweit bleibt Bluthochdruck die größte Gefahr für die Gesundheit. Deshalb verfolgt die DHL® das Ziel „30-50-80“: Jeder Mensch ab 30 Jahren sollte seinen Blutdruck kennen. Ab 50 sollte der Blutdruck bei jedem kontrolliert und gut eingestellt sein. Menschen mit 80 sollten nicht an Folgeschäden des Bluthochdrucks wie Schlaganfall oder Herzinfarkt leiden.

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle Diabetes Herbsttagung/Hypertonie-Kongress
    Julia Hommrich, Stephanie Priester
    PF 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: +49 711 8931-423/605
    Fax: +49 711 8931-167
    hommrich@medizinkommunikation.org
    priester@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    https://www.hochdruckliga.de/patientenleitfaden.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).