Der Akademie der Wissenschaften und der Literatur wurde im Rahmen des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms das Langzeitvorhaben ›Hans Kelsen Werke‹ bewilligt.
Hans Kelsen (1881–1973) ist einer der weltweit berühmtesten Juristen des 20. Jahrhunderts. Geboren und aufgewachsen in der k.u.k.-Monarchie Österreich-Ungarn wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1933 von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben und lebte seit 1940 in den USA. Im globalen Maßstab gehört er zu meistdiskutierten Rechtstheoretikern. Im Mittelpunkt seines Œuvres steht die ›Reine Rechtslehre‹, ein Standardwerk in der Rechtstheorie.
Bleibendes hat Kelsen, einer der »Väter« der österreichischen Verfassung von 1920 und Richter des österreichischen Verfassungsgerichtshofes, auch zur Staatstheorie und Staatsrechtslehre, zur Völkerrechtslehre und -theorie, zur Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie sowie zur Rechts-, Staats- und Religionssoziologie, schließlich zur Politischen Theorie und Wissenschaftstheorie beigetragen. Ungeachtet seiner weltweiten Bedeutung fehlt es an einer Ausgabe seines verstreut und in vielen Sprachen erschienenen Gesamtwerkes, das nun mit den ›Hans Kelsen Werke(n)‹ in einer historisch-kritischen Edition der von ihm autorisierten Schriften zugänglich gemacht wird.
In Zusammenarbeit mit dem ›Hans Kelsen-Institut‹ (Wien) werden sämtliche Werke in chronologischer Reihung und in der Sprache ihres Erstdrucks historisch-kritisch ediert. Sie werden sowohl in einer Druck- als auch in einer digitalen Hybrid-Edition aufgelegt.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist zentraler Bestandteil des Vorhabens. Neben Tagungen sind ›Hans Kelsen-Nachwuchs-Seminare‹ geplant, die sich gleichermaßen an Masterstudierende, Doktoranden/innen und Postdocs richten.
Beginn des Projektes, das auf 25 Jahre angelegt ist, ist der 1. Januar 2018. Es ist mit je einer Arbeitsstelle an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt am Main angesiedelt.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias Jestaedt, Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie, Abteilung 3 - Rechtstheorie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 79085 Freiburg im Breisgau
T: 0761 /203-97800 matthias.jestaedt@jura.uni-freiburg.de
Dr. Angela Reinthal, Hans-Kelsen-Forschungsstelle
Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie, Abteilung 3 - Rechtstheorie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 79085 Freiburg im Breisgau
T: 0761/203-97799 angela.reinthal@jura.uni-freiburg.de
Hans Kelsen, 1920er Jahre. Photo: Mohr
Hans-Kelsen-Forschungsstelle
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
19.10.2017 10:46
03.05.2020 12:36
Friedrich-Schiller-Universität Jena
31.05.2013 13:28
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
08.11.2013 10:54
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
01.09.2020 09:32
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
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