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04.09.2003 10:31

Permanente Inventur per Transponder

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Echte Handarbeit ist die Bestandsaufnahme in Warenhäusern, vom Zentrallager bis in die Filiale. Zeit und Geld lässt sich mit Transponder-Etiketten sparen, die berührungslos Artikelinformationen funken. In einem Pilotprojekt werden sie nun einem Praxistest unterzogen.

    Kleider machen Leute, aber auch viel Arbeit. Die Ware muss beim Eintreffen im Lager erfasst werden, ebenso nach der Auslieferung in den einzelnen Filialen. Bei tausenden von Jacken, Hemden und Hosen kann dies zu einer echten Sisyphos-Arbeit werden - spätestens wenn die Inventur ansteht. Denn jedes einzelne Kleidungsstück muss in die Hand genommen und etwa per Barcode-Lesegerät erfasst werden. In einem dreimonatigen Pilotprojekt testet nun die Kaufhof Warenhaus AG zusammen mit dem Textilunternehmen Gerry Weber bis Ende September eine Technik zur berührungslosen Datenübermittlung per Transponder-Etikett. Dabei werden sie beraten vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS und dem Institut für Materialfluss und Logistik IML.

    Die verwendeten Transponder arbeiten auf Basis der Radio-Frequency-Identification-Technik (RFID). Ähnlich wie Etiketten zur Warensicherung bestehen sie aus einem kleinen Speicherchip, der detaillierte Informationen über das Kleidungsstück enthält, und einer Antenne. Sobald ein Hemd eine Schleuse mit Sende- und Empfangseinheit passiert, sendet der Transponder alle Informationen über Farbe, Größe oder Artikelnummer. Im Wareneingang lassen sich so ganze Stangen an Bekleidung automatisch erfassen, ohne dass sie in die Hand genommen werden müssen. Die technische Herausforderung liegt im möglichst schnellen Auslesen der Transponder. "Im Gegensatz zu einem Sicherungsetikett geht es nicht nur um die geringe Informationsmenge 'scharf - entschärft', sondern um alle Daten des Artikels", erklärt IMS-Forscher Dr. Gerd vom Bögel.

    Durch die RFID-Etiketten (Tags) lässt sich die gesamte logistische Kette vom Hersteller über das Kaufhof-Lager bis zu den beiden am Projekt beteiligten Filialen in Münster und Wesel verfolgen. "Selbst fertige Ware durchläuft noch viele Arbeitsschritte: Qualitätskontrolle, Nachbearbeitung, Versand. "Der Transponder ist ein robustes Identifikationsmittel für diesen langen Weg", weiß Michael Wagner vom Dortmunder IML. Im Verkaufsraum selbst können die Mitarbeiter den Bestand mit mobilen Lesegeräten erfassen. Zusätzlich registrieren Lesegeräte am Regal Warenbewegungen. Auch an den Kassen sind Leser angebracht, um die Abwicklung zu beschleunigen. Beim Verkauf werden die Transponder schließlich entfernt. "Wir wollen mit diesem Pilotprojekt zunächst die Grenzen und Einsatzmöglichkeiten dieser Technik sowie die Anforderungen an die Hersteller testen", sagt Wilfried Kanzok von der Kaufhof Warenhaus AG.

    Ansprechpartner:
    Dr. Gerd vom Bögel
    Telefon 02 03 / 37 83-2 28, Fax -2 66, gerd.vomboegel@ims.fraunhofer.de

    Dipl.-Ökonom Michael Wagner
    Telefon 02 31 / 97 43-3 10, Fax -2 11, michael.wagner@iml.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ims.fraunhofer.de
    http://www.iml.fraunhofer.de
    http://www.fraunhofer.de/mediendienst


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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