Darmstadt – Frauen sind nicht nur in Führungspositionen unterrepräsentiert, auch ihr Anteil an den Professuren ist mit zirka 20 Prozent gering. Um den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs noch besser zu fördern und den Frauenanteil an Professuren zu erhöhen, hat die Hochschule Darmstadt (h_da) nun erstmals Postdoc-Stipendien für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen vergeben. Dies als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen. Die Stipendien werden für bis zu zwei Jahre im Rahmen des Professorinnen-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vergeben und sind mit 25.200 Euro pro Jahr dotiert.
Trägerinnen der erstmals vergebenen Postdoc-Stipendien an der h_da sind Dr. Julia-Constance Dissel und Dr. Sandra Hartl.
„Nach der Promotion verlassen überdurchschnittlich viele Frauen die Wissenschaft. Deutlich weniger als ein Drittel aller Habilitationen werden von Frauen geschrieben“, ordnet Prof. Dr. Yvonne Haffner ein, Projektleiterin und Gleichstellungsbeauftragte der h_da. „Die Habilitation ist aber auch heute noch häufig eine wesentliche Grundvoraussetzung für eine Professur. Die h_da möchte mit dem Postdoc-Stipendium dazu beitragen, begabten Nachwuchswissenschaftlerinnen nach der Promotion eine erfolgreiche berufliche Laufbahn und damit eine Laufbahnkontinuität in Forschung und Lehre zu ermöglichen.“
Das Stipendium gibt die Gelegenheit, Kenntnisse und Fähigkeiten in der jeweiligen Spezialdisziplin zu vertiefen. Hierzu führen die Stipendiatinnen ein eigenes wissenschaftliches Projekt durch. Stipendiatin Julia-Constance Dissel hat 2011 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Thema „Das Realitätsproblem bei Habermas und die Philosophie des Pragmatismus“ promoviert. Im Rahmen des Stipendiums möchte sie sich verstärkt dem Forschungsgebiet „Philosophie des Designs“ widmen. Hiermit sowie mit dem Thema „Designerfrauen – Gibt es eine Frauenkultur des Designs?“ möchte sie sich auch in der Lehre weiterqualifizieren. Sandra Hartl hat ihre Promotion in diesem Jahr an der TU Bergakademie Freiberg im Wissenschaftsgebiet Verfahrenstechnik abgeschlossen. Das Postdoc-Stipendium soll dazu beitragen, ihre Kompetenzen in der Verbrennungsforschung und in der Flammenregimeanalyse im Rahmen eines Forschungsprojekts und in der Lehre zu vertiefen.
„Trotz hoher Qualifikation und Kompetenz stoßen Frauen nach wie vor auf Barrieren beim Berufseinstieg und beim Aufstieg in Führungspositionen. Wir brauchen aber mehr Frauen in Führungspositionen, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Wissenschaft“, sagt Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur an der Hochschule Darmstadt. „Mit unserem Postdoc-Stipendium möchten wir Chancengleichheit aktiv fördern und die Gleichstellung an der h_da vorantreiben.“
Bis 2020 vergibt die h_da zwei weitere Postdoc-Stipendien. Bewerben können sich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen mit einer abgeschlossenen Promotion mit mindestens „Magna Cum Laude“, also sehr gutem Ergebnis.
Fachliche Ansprechpartnerin für die Medien
Hochschule Darmstadt
Gleichstellungsbüro
Prof. Dr. Yvonne Haffner
Schöfferstraße 12 – 64295 Darmstadt
Telefon +49 6151 – 16 3 8715
Mail yvonne.haffner@h-da.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
fachunabhängig
regional
Wettbewerbe / Auszeichnungen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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