Deutsches Jugendinstitut koordiniert Modellprogramm "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens".
Am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München ist seit kurzem eine Arbeitsstelle für die Koordination und die Außendarstellung des Modellprogramms "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" zuständig. Die Weiterentwicklung des Hilfeplanverfahrens nach § 36 Kinder- und Jugendhilfegesetz, das eingeleitet wird, wenn Personensorgeberechtigte Hilfen bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen benötigen, steht im Mittelpunkt eines neuen Förderschwerpunkts des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel ist es, vor allem die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern und freien Trägern bei der Erstellung von Hilfeplänen, ihrer praktischen Umsetzung und Überprüfung sowie der Beendigung der Hilfen zu verbessern.
Den Kern des Förderschwerpunkts bildet ein Modellprojekt, das an vier Praxisstandorten neue Praxisformen erprobt und evaluiert. Dabei geht es um die Kooperation zwischen Jugendämtern und freien Trägern, die Beteiligung und Mitwirkung von Eltern und Kindern, die Prüfung und ggf. Gewährung von Leistungsansprüchen und die Aushandlung, Reflexion und Kontrolle von Hilfeprozessen. Die Ergebnisse sollen später Eingang in die Fachpraxis finden. Das Modellprojekt ist an der Universität Koblenz, Seminar Pädagogik, unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Schrapper angesiedelt und wird in Kooperation mit dem ISA Oranienburg (Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Arbeit mbH), ISM Mainz (Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e. V.) und dem SPI München (Sozialpädagogisches Institut im SOS Kinderdorf e. V.) durchgeführt.
Die Vorbereitungen für die Praxis-Phase des Modellprojekts sind abgeschlossen. Ausgewählte ExpertInnen in Jugendämtern und Einrichtungen wurden befragt: Wie bewerten sie die derzeitige Hilfeplanpraxis? Welchen Entwicklungsbedarf, welche praktischen Probleme und Wünsche gibt es im Dreieck von Klienten, öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe? Ihre Erfahrungen fließen in die Arbeit an den vier Praxisstandorten ein, die im August 2003 beginnt.
Neben dem Modellprojekt wurde am DJI eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus einschlägigen Fachdisziplinen und institutionellen Zuständigkeiten zusammensetzt. Sie soll Impulse und Anregungen für die inhaltlich-fachliche Ausgestaltung des Modellprogramms liefern und sich aktiv am fachpolitischen Diskurs beteiligen. Der Blick geht dabei über die Kinder- und Jugendhilfe hinaus und schließt Diskussionen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der individuellen Förderplanung bzw. Berufswegeplanung, der Behindertenhilfe u.a. ein. Auch die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern in Bezug auf Hilfeplanverfahren sind von Interesse.
Das Modellprogramm wird voraussichtlich bis 31. Januar 2006 laufen.
Kontakt:
Jasmin Mamier
Deutsches Jugendinstitut e. V.
Abteilung Jugend und Jugendhilfe
Nockherstr. 2, 81541 München
Telefon: +49 (0)89 6 2306-315
Fax: +49 (0)89 6 2306-162
E-Mail: mamier@dji.de Weitere Informationen:
www.dji.de/hpv
www.hilfeplanverfahren.de
Im Rahmen des Modellprogramms kann ein Newsletter bezogen werden. Schreiben Sie bitte eine E-Mail an:
majordomo@mail.dji.de mit dem Mailtext: subscribe hilfeplanverfahren
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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