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21.11.2017 17:10

Zertifizierung der Trophäenjagd in Afrika

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Das Töten von Löwen, Elefanten und anderem afrikanischen Großwild sorgt seit Jahrzehnten für stark polarisierende Diskussionen. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat nun ein Zertifizierungssystem vorgeschlagen, um sicher zu stellen, dass bei der Trophäenjagd ethische Kriterien eingehalten werden.

    Pressemitteilung Nr. 234/2017

    Zertifizierung der Trophäenjagd in Afrika
    Göttinger Wissenschaftler schlagen Schema für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung vor

    (pug) Das Töten von Löwen, Elefanten und anderem afrikanischen Großwild sorgt seit Jahrzehnten für stark polarisierende Diskussionen. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat nun ein Zertifizierungssystem vorgeschlagen, um sicher zu stellen, dass bei der Trophäenjagd ethische Kriterien eingehalten werden. Ein solches System könnte Vorteile für die Großwildpopulationen, die lokale Bevölkerung und die nachhaltige Finanzierung des Naturschutzes in Afrika bedeuten. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution erschienen.

    Die Vorschläge der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler basieren auf der Analyse bereits existierender Zertifizierungssysteme von Forst- und Agrarprodukten. „Eine Überwachung der Wildtierbestände, eine effektive Vernetzung der institutionellen Strukturen auf verschiedenen Ebenen und eine regelmäßige Evaluation können dazu führen, dass die Trophäenjagd den Entwicklungszielen des Naturschutzes und der lokalen Bevölkerung zu Gute kommt“, erläutert der Göttinger Agrarökologe Dr. Thomas C. Wanger, einer der beiden Erstautoren der Studie.

    Das Zertifizierungssystem sollte nach Ansicht der Forscher drei Kriterien erfüllen: eine angemessene Entschädigung der jeweiligen Landbesitzer oder der lokalen Bevölkerung, artenspezifische Quoten, strenge Begrenzungen des Alters der Tiere und der Größe der Trophäen sowie klare ethische Standards für die Jagd. Die Basis für die Implementierung könnte das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES bilden, das die Rahmenbedingungen für internationale Trophäenverschiebungen festlegt.

    „Ein solches Zertifizierungssystem auf Landschaftsebene anzuwenden würde die Kosten für die Zertifizierung senken, Ökosysteme schützen und einen großen Nutzen für die lokale Bevölkerung darstellen“, so Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen und Ko-Autor der Studie.

    Um eine lösungsorientierte Diskussion zur Trophäenjagd voranzutreiben, wollen die Forscher mithilfe einer Online-Umfrage ein besseres Verständnis dafür entwickeln, ob und inwieweit die Öffentlichkeit bereit ist, die Finanzierung afrikanischer Naturschutzbemühungen zu unterstützen. Die Umfrage ist unter der Adresse https://goo.gl/forms/3oO5HwyE1NxhQet32 zu finden.

    Originalveröffentlichung: Thomas C. Wanger et al. Trophy hunting certification. Nature Ecology and Evolution 2017. https://doi.org/10.1038/s41559-017-0387-0.

    Kontakt:
    Dr. Thomas Cherico Wanger
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Abteilung Agrarökologie
    E-Mail: tomcwanger@gmail.com


    Weitere Informationen:

    http://www.agroecology.uni-goettingen.de Abteilung
    https://doi.org/10.1038/s41559-017-0387-0 Artikel
    https://goo.gl/forms/3oO5HwyE1NxhQet32 Umfrage


    Bilder

    Dr. Thomas C. Wanger
    Dr. Thomas C. Wanger
    Foto: Universität Göttingen
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    Prof. Dr. Teja Tscharntke
    Prof. Dr. Teja Tscharntke
    Foto: Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Politik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Dr. Thomas C. Wanger


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    Prof. Dr. Teja Tscharntke


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