idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.09.2003 10:27

12-Stunden-Vorlesungsmarathon

Michael Kroemer Pressestelle
Universität Wuppertal

    20 junge Akademikerinnen und Akademiker servieren in Wuppertal am Freitag, 19. September 2003, nonstop von High Noon bis Midnight öffentlich ein wissenschaftliches Potpourri.

    Mit 24 Stunden nonstop schafften letztes Jahr 30 Professoren zum 30jährigen Jubiläum der Uni Wuppertal in einer alten Backsteinkirche die längste Vorlesung aller Zeiten - das lässt sich sowieso nicht toppen. Ohne das Vorjahres-Event also bloß zu kopieren, präsentiert die Bergische Universität Wuppertal erneut einen Vorlesungsmarathon: 12 Stunden nonstop, diesmal in einem restaurierten ehemaligen Fabrikgebäude aus der Gründerzeit ("Kolkmann-Haus") in der Elberfelder Innenstadt, und diesmal eben nicht mit Professoren, sondern mit 20 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern! Das ganz Besondere also: Im Rahmen des stadtweiten Events "Wuppertal 24 Stunden live" treten am Freitag, 19. September 2003, ab 12 Uhr Mittags zehn junge Damen und zehn junge Herren aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs der Uni vor die Öffentlichkeit. Sie präsentieren in 20 Kurzvorlesungen von jeweils 30 Minuten spannend aufbereitete Themen aus vielen Wissensgebieten. Das Institut für Kunst- und Designgeschichte der Uni hat für das ungewöhnliche Event seine Ausstellungsräume zur Verfügung gestellt. Eine benachbarte Kneipe kann je nach Lust, Laune und Bier-Durst mit einbezogen werden.

    Den Auftakt macht nach einem Prolog von dem für den wissenschaftlichen Nachwuchs zuständigen Prorektor und Physiker Prof. Dr. Karl-Heinz Becks um 12 Uhr mittags der katholische Theologe Dr. Christian Münch mit - wie es sich im frommen Wuppertal gehört! - christlich-theologischen Gedankenspielen zum 12-Stunden-Vorlesungsmarathon, zumal die "12" die symbolträchtigste Zahl der Bibel ist. Schlag auf Schlag geht es weiter mit der - z.Zt. ans Bundeswirtschaftsministerium "ausgeliehenen" - Wuppertaler Sicherheitsexpertin Dr.-Ing. Anke Kahl-Mentschel ("Leben ist immer ein Risiko"), dem Verkehrstechniker Dipl.-Ing. Matthias Meyer, der die Sicherheit moderner Elektronik-Systeme im Auto unter die Lupe nimmt, dem preisgekrönten portugiesischen Elektro-Ingenieur Dipl.-Ing. Oscar Ferreira, der die 150 Jahre alte Elektromaschine neu erklärt (übrigens auch am Beispiel der 103 Jahre alten Wuppertaler Schwebebahn!) und der Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Ilona Ebbers, die im Dreischritt darlegen wird, wie man als junger Akademiker eine Firma gründet.

    Der evangelische Theologe Dr. Manfred Ecker widmet sich kritisch dem "Stammzellenembryomensch", nachdem zuvor der Diplom-Mathematiker Carsten Blankenagel das einschlägig berühmte und hoch dotierte Wuppertaler MathePrisma vorgestellt hat. Der Musikwissenschaftler Dr. Oliver Kautny beleuchtet das brisante Thema Musik und Politik am Beispiel des russischen Komponisten Arvo Pärt, bevor der Physiker Dr. Dirk Lützenkirchen-Hecht über 100 Jahre nach Wilhelm Conrad Röntgen faszinierende neue Anwendungen der Röntgenstrahlung verrät.

    Ein ganzer Block von gleich fünf Kurzreferaten befasst sich ab Frühabend des 12-Stunden-Marathons mit Städtebau, Architektur und Stadtplanung. Die Architektin Dipl.-Ing. Juliane Pegels behauptet in Anlehnung an einen lokalen Streit um die Gestaltung des zentralen Elberfelder Verkehrsknotenpunktes "Döppersberg ist überall", bevor die Ungarin Dipl.-Ing. Angéla German in die Geheimnisse elektronisch konstruierter Glasbau-Architektur einführt. Den Kontrast dazu liefert unmittelbar die mehrfach ausgezeichnete Designerin Aleksandra Konopek mit ihren Visionen von modernsten Wohnformen im dicht besiedelten Tokio. Der Sportwissenschaftler Oliver Wulf geht neuen Trends im "Sport in der modernen Stadt" nach, und die Stadtplanerin Dipl.-Ing. Christine Brosch zeigt - buchstäblich! - Wege auf, wie sich Besucher von Massenevents in Fußballstadien, Freizeitparks und anderen "Freizeitgroßeinrichtungen" bei klügerer Planung noch wohler fühlen könnten.

    Themen des menschlichen Verhaltens und Zusammenlebens stehen abends im Mittelpunkt des Uni-Events, bevor es zum mitternächtlichen Showdown kommt. Die Sozialpsychologin Dr. Beate Küpper, bekannt geworden als Ko-Autorin des Buches "Warum wir aufeinander fliegen", widmet sich entgegen allen Erwartungen nicht Thema 1, sondern spricht über den "Fall Eva" und wird behaupten, dass die Frage der Schuld darüber entscheidet, wer in der Gesellschaft oben und wer unten ist. Nicht ganz so früh in der christlichen Menschheitsgeschichte fängt Dipl.-Ing. Sabine Fiedrich an, die am Beispiel eines Einzelhandels-Filialunternehmens aufzeigen wird, wie Kunden Signale setzen, wo sie der Schuh drückt und wie ein Unternehmen darauf reagiert. "Sex sells" ist die nur scheinbar einfache Botschaft der Ökonomin Dr. Maria Neumaier, die den Weg über die Lust ins Portemonnaie der Konsumenten erforscht. Über die Consumer-Freundlichkeit von Internetseiten spricht dann der Psychologe Dr. Michael Stein.

    Noch einmal Kontrastprogramm: Frisch aus den USA zurück spricht der Atmosphärenphysiker Dr. Jens Oberheide über Sonnenstürme und wie das Weltraumwetter die Erdatmosphäre beeinflusst. Einen Sturm der Entrüstung löste Heinrich Böll 1966 als Anti-Festredner zur Eröffnung des Wuppertaler Schauspielhauses aus - die Germanistin Dr. Christine Hummel setzt mit diesem spektakulären Skandalthema ("Heinrich Böll und Wuppertal!") um 23.30 Uhr den finalen Schlusspunkt, der - egal, was er sich einfallen lassen wird - von Uni-Rektor Prof. Dr. Volker Ronges Epilog um 0.01 Uhr kaum noch übertroffen werden dürfte.


    Weitere Informationen:

    http://presse.uni-wuppertal.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).