idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.12.2017 12:23

Innovative Strategien zur Bekämpfung von parasitären Würmern

Anna Wegelin Kommunikation
Swiss Tropical and Public Health Institute

    Parasitäre Wurminfektionen betreffen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit und haben in vielen Ländern erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Vom 7. bis 8. Dezember treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Basel, um neue Strategien zur Kontrolle und Eliminierung parasitärer Würmer zu diskutieren. Das Wissenschaftssymposium wird vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut ausgerichtet.

    Etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit sind durch die vom Boden übertragenen Wurmerkrankungen betroffen und weitere 250 Millionen leiden unter Bilharziose. Diese beiden häufigsten parasitären Wurminfektionen werden durch verschiedene Arten von Würmern im Boden oder im Wasser übertragen. Sie können zu Durchfall, Unterernährung, Wachstumsstörungen und Vergrösserung der Leber oder Milz führen. Die hohe Sterblichkeitsrate durch chronische Wurminfektionen kann ganze Gemeinschaften schwächen und die Armut in endemischen Gebieten verstärken.

    160 Wissenschaftler in Basel

    Um die aktuellen Strategien zu überprüfen und neue Wege zur Vorbeugung, Kontrolle und Eliminierung von Wurminfektionen zu diskutieren, organisiert das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) ein zweitägiges Symposium in Basel. Rund 160 Wissenschaftler und Experten beleuchten Innovationen in Diagnostik- und Arzneimittelforschung und diskutieren Strategien zur Unterbrechung der Übertragung von parasitären Wurminfektionen. So zeigt zum Beispiel ein Vortrag anhand von Ergebnissen in Sansibar auf, wie ein vielschichtiges Interventionspaket das ständige Vorkommen von Infektionen bei Kindern im Schulalter auf weniger als 2 Prozent reduzieren kann.

    Vernachlässigte Tropenkrankheiten

    «Obwohl parasitäre Würmer weltweit jeden fünften Menschen betreffen, gehören sie zu den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten, die eng mit Armut verknüpft sind», sagt Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH. «Wir sehen zwar gewisse Fortschritte, müssen jedoch die innovative Forschung weiter vorantreiben, bestehende Instrumente und Strategien weiterentwickeln und integrierte Kontrollansätze umsetzen, welche auf das soziale und ökologische Umfeld zugeschnitten sind.»

    «Neue Medikamente dringend»

    Die Forschung und Entwicklung von Medikamenten ist dabei zentral. «Unsere Forschung zeigt, dass die Wirksamkeit der aktuellen Anthelminthika rückläufig ist», sagt Jennifer Keiser, Leiterin der Abteilung Helminth Drug Development am Swiss TPH und neuerdings Associate Professorin für Vernachlässigte Tropenkrankheiten an der Universität Basel. «Daher besteht ein dringender Bedarf, neue Medikamente zu entdecken und zu entwickeln und mögliche Kombinationstherapien zu evaluieren. Unser Symposium ist die ideale Gelegenheit, um unsere bestehenden Partnerschaften zu stärken und neue Forschungskooperationen aufzubauen.»

    Führendes Institut gegen Wurminfektionen

    Das Swiss TPH ist eine der weltweit führenden Organisationen für die Forschung und Entwicklung von neuen Therapien, die Durchführung klinischer Studien und die Implementierung von Kontroll- und Eliminierungsinitiativen im Bereich parasitärer Wurminfektionen. Das mit der Universität Basel assoziierte Institut arbeitet mit lokalen, nationalen und internationalen Institutionen zusammen wie zum Beispiel das Pediatric Praziquantel Consortium, Tribendimidine Consortium und Tomsk Opisthorchiasis Consortium. Das Swiss TPH beherbergt auch das WHO Collaborating Centre für Epidemiologie und Kontrolle von Helminthinfektionen.

    Über das Swiss TPH

    Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) ist ein weltweit renommiertes Institut auf dem Gebiet der globalen Gesundheit mit besonderem Fokus auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen. Assoziiert mit der Universität Basel, verbindet das Swiss TPH Forschung, Dienstleistungen und Lehre und Ausbildung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Mehr als 800 Personen aus über 70 Ländern arbeiten am Swiss TPH in Bereichen wie Infektionskrankheiten und nicht-übertragbare Krankheiten, Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit, sowie Gesundheitssysteme und -programme.


    Weitere Informationen:

    http://More on parasitic worm infections at Swiss TPH: www.swisstph.ch/helminths
    http://More on the Swiss TPH Winter Symposium: https://www.swisstph.ch/en/about/events/winter-symposium-2017
    http://Programme Winter Symposium: https://www.swisstph.ch/fileadmin/user_upload/SwissTPH/Events/Symposia/WS2017/Pr...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).