In wenigen Jahren hat sich das lebensrettende Luftkissen durchgesetzt: Im Unglücksfall verringert der Airbag das Verletzungsrisiko erheblich. Auf einer internationalen Tagung diskutieren Experten aus aller Welt Möglichkeiten und Chancen intelligenterer Airbag-Systeme.
Intelligentere Prallsäcke
Sein Luftpolster hat in den Unfallstatistiken der letzten Jahre die Zahl der schwer oder gar tödlich Verletzten drastisch sinken lassen. In 99 Prozent aller Kollisionen erfüllt er seinen Zweck als Lebensretter - Nicht- oder Fehlauslösungen bergen jedoch ein minimales Restrisiko. Deshalb, darüber sind sich die Experten aus aller Welt einig, müssen die Airbagsysteme noch intelligenter werden. Auf dem internationalen Symposium Airbag 2000+, das alle zwei Jahre vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT ausgerichtet wird, diskutieren die Fachleute aktuelle Trends und zukünftige Lösungen.
»Vor zwei Jahren bestimmte das Thema Airbag als Risikofaktor die Diskussion«, erzählt Karl-Friedrich Ziegahn, Organisator der Veranstaltung. »Viele Ideen und Vorschläge, die es damals gab, sind heute in den automobilen Alltag eingegangen. Zum Beispiel Seitenairbags, die Schultern, Thoraxbereich oder Knie schützen sollen. Oder Multi-Bag-Systeme - anstelle eines einzigen Prallsacks schützen viele kleine Kissen gefährdete Körperbereiche.« Der Beifahrersitz ist ein Objekt besonderer Betrachtung. Denn damit der Airbag nicht umsonst oder mit zu hoher Geschwindigkeit auslöst, muß er innerhalb von Millisekunden erkennen, ob der Sitz belegt ist, ob ein Erwachsener oder ein Kind darauf sitzt und in welcher Position die Person sich befindet. Denn Menschen haben - anders als Crashtest Dummies - die dumme Angewohnheit, aktiv zu sein, sich zu bewegen. In Modellen der oberen Preisklasse ist die Sitzbelegungserkennung schon Wirklichkeit. Ergänzend dazu werden Systeme entwickelt, die eine auf Fahrer und Unfall angepaßte Airbagfüllung gewährleisten.
Mittlerweile arbeiten die Automobilhersteller an noch weiter reichenden Systemen zur passiven Sicherheit: Radar- oder Infrarotsensoren kombiniert mit »künstlicher Intelligenz«. Diese Systeme erkennen dann bereits kurz vor dem Unfall, ob man gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug und/oder einen Baum prallen wird. Die Auslösegeschwindigkeit und gegebenenfalls die »Nachfüllung« der Luftsäcke wird unfallweise reguliert. »Die Entwicklungsarbeit für Airbags ist noch lange nicht getan«, erklärt Ziegahn. »Die Fortschritte liegen jetzt vielmehr in den vielen aufeinander abgestimmten Details des Sicherheitssystems Airbag.« Vom 30. November 1998 bis zum 2. Dezember treffen sich diesmal über 1 000 Fachleute in Karlsruhe, um ihr Wissen über das Kissen auszutauschen.
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Karl-Friedrich Ziegahn
Telefon 07 21/46 40-3 88
Telefax 07 21/46 40-1 11
email: kfz@ict.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
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© Fraunhofer ICT - In der Abgasprüfkammer testen die Forscher die Füllgase der Airbags.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Gesellschaft, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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