Erfolgreiche Forschungs- und Lehrpartnerschaft im Rahmen der internationalen Managementausbildung an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Seit 2012 pflegen Siemens und die Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) eine erfolgreiche Forschungs- und Lehrpartnerschaft im Rahmen der verpflichtenden Ethikausbildung der Betriebswirte an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Diese Partnerschaft wurde nun auf den neuen englischsprachigen Studiengang International Management der Fakultät ausgedehnt. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Business Ethics: Ethical Leadership“ trainierten Studierende von Partnerhochschulen aus Finnland, Spanien, Niederlande, Russland, Taiwan, Kolumbien, Brasilien und Südkorea zusammen mit deutschen Studierenden des Bachelorstudiengangs Medienmanagement ihre ethische Entscheidungskompetenz anhand komplexer Sachverhalte, die sie als Managementteam unter Zeitdruck bearbeiten mussten. Ambivalente Aussagen, unklare und widersprüchliche Faktenlage, Diversität in den teaminternen Interessen und Wettbewerbsdruck prägten dabei den Entscheidungskontext.
Die Studierenden erfuhren im Gruppenkontext, wie leicht Entscheidungen trotz guter Absichten beeinflusst und irrational geprägt werden können: Kosten- und Ertragsorientierung, Gruppendynamik, Zeitdruck, Autoritätsgläubigkeit, Wahrnehmungsverzerrung, kollektive Rechtfertigung, übersteigerte Faktenvereinfachung, Kontrolldistanz und Verantwortungsverschiebung wirkten in unterschiedliche Richtungen und erforderten anspruchsvolle Abwägungsprozesse. Die Berücksichtigung von Zielen und Werten der Organisation, der internationale Hintergrund der Gruppen und individuelle Moralvorstellungen erschwerten die kontextbezogene Verantwortungsdefinition unter Zeitdruck. Eine finnische Studentin zeigte exemplarisch auf, wie die Studierenden durch die Trainingseinheit profitiert haben: „Ich habe gelernt, dass es zu böswilligen Entscheidungen in schwierigen und verwirrenden Situationen kommen kann, da selbst ethische Führung anfällig für Subjektivität ist.“
Enno Behrendt, Compliance Officer bei Siemens, und der Wirtschaftsethiker Professor Dr. Harald Bolsinger entwickelten die Trainingseinheit gemeinschaftlich aufgrund sich überschneidender Zielsetzungen zur Sensibilisierung der Belegschaft bei Siemens und der FHWS-Studierenden. „Verantwortlichkeit erfordert Training!“, begründet Behrendt sein Engagement in dem Kurs. Um Wahrnehmungsverzerrungen zu minimieren und in komplexen Situationen integre Entscheidungen zu treffen, müsse man spezielle Fähigkeiten zur Selbstwahrnehmung und Selbststeuerung entwickeln und ständig verfeinern, führte er weiter aus. „Individuelle Werte haben einen hohen Anteil in der ethischen Beurteilung von Dilemmasituationen“, ergänzte Bolsinger und verwies auf die Notwendigkeit, diese kontextbezogen zu reflektieren und mit der jeweiligen Organisation und dem normativen Gesamtrahmen abzugleichen.
Behrendt und Bolsinger freuten sich über diese Partnerschaft und die Erfahrungen in der Kompetenzentwicklung mit den Studierenden: „Praxisorientierung ist ein Werteleitstern unserer Lehrphilosophie. Viele Partnerschaften wie diese sorgen dafür, dass dieser Werteleitstern an unserer Fakultät leuchten kann“, erklärte der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. Bolsinger.
Professor Dr. Harald Bolsinger und Enno Behrendt, Compliance Officer bei Siemens, in der Lehrveranst ...
(Foto FHWS)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht, Wirtschaft
überregional
Kooperationen, Studium und Lehre
Deutsch
Professor Dr. Harald Bolsinger und Enno Behrendt, Compliance Officer bei Siemens, in der Lehrveranst ...
(Foto FHWS)
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