Endovaskuläre versus offene Operation
Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie
Einladung zur Pressekonferenz auf den 12.9.2003, 10.00 Uhr in das CCU
Vom 17.-20. September findet in Congress Centrum Ulm (CCU), Basteistraße 40, der Jahreskongreß 2003 der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) statt, zu dem ca. 700 Teilnehmer erwartet werden. Diese 19. Jahrestagung wird von DGG-Präsident Prof. Dr. Ludger Sunder-Plassmann geleitet, Ärztlichem Direktor der Abteilung Thorax- und Gefäßchirurgie der Universität Ulm.
Der Ulmer Kongreß wird sich vor allem mit der entscheidenden Neuerung der letzten Jahren, der sogenannten endovaskulären Chirurgie beschäftigen. Die endovaskuläre Chirurgie legt die zu reparierenden Schlagaderabschnitte nicht mehr durch großen Hautschnitt frei, sondern benutzt kleine Standardschnitte im Bereich der Leisten, um von dort durch das Gefäßlumen (endovaskulär) an die "Baustelle" zu gelangen. Dieses Vorgehen entspricht dem chirurgischen Trend der sogenannten minimalinvasiven oder sanften Chirurgie. Die Vorteile sind einleuchtend: die Operation hat einen viel kleineren Gesamtumfang, der Eingriff in die Körperintegrität ist viel kleiner, die Komplikationen sind bei sachgerechter Ausführung geringer, und die Verweildauer im Krankenhaus verkürzt sich gegenüber der herkömmlichen offenen Operation wesentlich.
Warum und unter welchen Bedingungen die große offene Operation gleichwohl heute noch (und wohl auch in Zukunft) praktiziert wird, soll der Ulmer Kongreß herausarbeiten. Die Kontroversen zwischen einzelnen chirurgischen Zentren sind in dieser Frage nicht unerheblich und werden zum Teil scharf geführt. Mit großem Aufwand hat die Industrie in die neue endovaskuläre Technik investiert. Die praktische Erfahrung ist in Europa, speziell in Deutschland, aufgrund der restriktiven Haltung der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) in diesem Fall sogar umfangreicher als in den USA. Insofern profitieren in diesem Ausnahmefall die USA von europäischen Erkenntnissen, was zu dem zynischen Wort vom "European Playground" für amerikanische Produkte geführt hat. Diese Situation wird von dem Ulmer Kongreß thematisiert. Nach rund zehnjähriger Anwendungszeit (die Ulmer Klinik hat in Deutschland die ersten Richtlinien und Kurse für diese Technik miterarbeitet) ist eine Bestandsaufnahme hinsichtlich der Praktibiliät, Durabilität und Effektivität der neuen Methoden dringend erforderlich.
Ein anderes diskussionsstiftendes und unstreitig diskussionsbedürftiges Thema bildet die neue Abrechnung nach dem sogenannten DRG-System (DRG = Diagnosis Related Groups, diagnosebezogene Fallgruppen). Natürlich ist auch die Gefäßchirurgie wie alle anderen Bereiche der Chirurgie davon betroffen. Wenn die Einführung der DRGs in der vorgesehenen Form erfolgen sollte, sind zum Teil nachhaltige Fehlentwicklungen im Sinne einer Zwei-Klassen-Medizin zu befürchten.
Am Vortag des Kongresses werden den Bürgern zwei mobile Untersuchungsstationen auf dem Münsterplatz zur Verfügung stehen. Dort kann in wenigen Minuten jeder prüfen, ob schon Zeichen einer Gefäßverkalkung bei ihm zu erkennen sind. Prof. Sunder-Plassmann legt insbesondere Rauchern diese Gelegenheit einer kostenlosen Untersuchung ans Herz.
Am Freitag, dem 12. September 2003, 10.00 Uhr
findet im Congress Centrum Ulm (CCU), Hotel Maritim, Saal "Bonn", eine Pressekonferenz zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie statt. Dabei werden auch verschiedene Operationstechniken am Laptop bildlich erläutert. Die Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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