idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.01.2018 10:43

Rezessionsgefahr nahe null - IMK-Indikator: Deutsche Wirtschaft auf dem Weg in die Hochkonjunktur

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Der überaus positive Konjunkturausblick in Deutschland – kräftiges Wachstum ohne Gefahr einer Überhitzung – bleibt bestehen. Ein wirtschaftlicher Einbruch ist praktisch ausgeschlossen. Das Risiko, dass Deutschland in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, liegt weiter nahe bei null. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

    Für den Zeitraum von Januar bis Ende März weist das Frühwarninstrument, das die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 1,4 Prozent aus. Im Dezember hatte sie bei bereits sehr geringen 1,6 Prozent gelegen.

    Das extrem niedrige Rezessionsrisiko erklärt das IMK vor allem mit positiven Signalen von den Finanzmärkten: So ist die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, der sogenannte Corporate Spread, weiterhin sehr gering. Der geringe Unterschied macht deutlich, dass Unternehmen ein ausgesprochen günstiges Finanzierungsumfeld vorfinden und dass Finanzmarktakteure das Risiko von Kreditausfällen für sehr klein halten. „Angesichts dieses Trends und des positiven Gesamtbilds fallen zuletzt leicht rückläufige Auftragseingänge und kleine Eintrübungen bei einzelnen Stimmungsindikatoren kaum ins Gewicht“, erklärt IMK-Experte Peter Hohlfeld.

    Der niedrige Wert und der positive Trend des Konjunkturindikators stützen die Erwartung des IMK, dass der Konjunkturaufschwung anhält und in den kommenden Monaten mit einem hohen Wachstumstempo zu rechnen ist. Trotzdem sei das Risiko einer konjunkturellen Überhitzung sehr gering und zuletzt gesunken. „Grund dafür ist, dass Unternehmen nach langer Zurückhaltung endlich in neue Ausrüstungen investieren, so dass die Produktionskapazitäten zügig ausgeweitet werden dürften“, sagt Hohlfeld. Auch auf dem Arbeitsmarkt zeichne sich noch kein nennenswerter Engpass ab, bei den Lohnstückkosten erwartet das IMK eine Zunahme unterhalb des EZB-Inflationsziels von knapp zwei Prozent.

    In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion in einem Zeitraum von fünf Monaten um mindestens ein Prozent schrumpft.

    Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.

    Kontakt in der Hans-Böckler-Stiftung

    Peter Hohlfeld
    IMK
    Tel.: 0211-7778-338
    E-Mail: Peter-Hohlfeld@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: 0211-7778-150
    E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de


    Weitere Informationen:

    http://www.boeckler.de/imk_38710.htm - Zum IMK-Konjunkturindikator
    https://www.boeckler.de/106575_112108.htm - Zur aktuellen Konjunkturprognose des IMK


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).