idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.01.2018 14:18

Neue Empfehlung zur Grippeimpfung: Was Geriater den Hausärzten bei älteren Patienten jetzt raten

Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

    Wir sind mitten in der kalten Jahreszeit – und damit inmitten der Grippe-Saison. Insbesondere für ältere Menschen bietet sich hier eine spezielle Schutzimpfung an. Die Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) rät Hausärzten, sich speziell mit den Impf-Anforderungen dieser Zielgruppen auseinanderzusetzen.

    „Hausärzte stehen hier häufig vor der Frage, welcher Impfstoff der hilfreichste ist. Das Alter und die Multimorbidität des Patienten spielen dabei eine große Rolle“, sagt Dr. Anja Kwetkat, Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der AG Impfen. „Zudem wurde gerade von der Ständigen Impfkommission eine neue Influenza-Impf-Empfehlung publiziert.“

    Aktuell sind drei Impfstoffe verfügbar: ein 3-fach-Impfstoff, ein wirkverstärkter 3-fach-Impfstoff und ein 4-fach-Impfstoff. Alle diese Impfstoffe schützen gegen beide Influenza-A-Stämme, die 3-fach-Impfstoffe noch gegen einen weiteren Influenza-B-Stamm und der 4-fach-Impfstoff gegen beide Influenza-B-Stämme. Der 4-fach-Impfstoff wurde bislang von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut nicht empfohlen. „Das soll sich nun ändern. Nachdem unter anderem auch wir als Arbeitsgruppe der DGG vermehrt und deutlich auf die Wirksamkeit hingewiesen haben, hat die STIKO nun auch eindeutig Stellung bezogen. Das ist ein wichtiger Erfolg“, sagt Kwetkat.

    Besserer Schutz: Vierfach-Grippeimpfstoff wird offiziell empfohlen

    Die Kommission hat Ende 2017 ihre Influenza-Impfempfehlung präzisiert und empfiehlt künftig für die Impfung gegen saisonale Influenza einen quadrivalenten Influenza-Impfstoff. Diese neue Empfehlung gilt für alle Personen, für die die saisonale Influenza-Impfung von der STIKO empfohlen wird. Unklar ist aber noch, ob der quadrivalente Impfstofftyp als Pflichtleistung in die Schutzimpfungsrichtlinie aufgenommen wird. Nach wie vor bezieht die STIKO jedoch keine Stellung zu den wirkverstärkten Influenza-Impfstoffen. „Grundsätzlich gilt: Je älter und fragiler ein Mensch ist, desto sinnvoller ist es, einen wirkverstärkten 3-fach-Impfstoff zu verwenden“, erklärt Kwetkat. Die Daten des Robert Koch Institutes zeigen, dass diese Gruppe vorrangig vom Influenza Virusstamm A(H3N2) bedroht ist, so dass eine bessere Wirksamkeit gegen diesen Stamm für diese Patientengruppe von besonderer Relevanz ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich die STIKO in Zukunft auch hier positioniert.

    Alles zum richtigen Zeitpunkt: Impfen lohnt sich auch noch zum Jahreswechsel

    Auch der Zeitpunkt der Impfung sollte bei älteren Menschen ein anderer sein: Da die Wirkung mit fortschreitendem Alter weniger lang anhält, ist eine spätere Impfung sinnvoll. „Da die Hauptsaison der Influenza in den vergangenen Jahren im Februar und März lag, reicht bei dieser Patientengruppe eine Impfung im Zeitraum Ende Oktober bis Anfang November. Wer sich bis zum Jahreswechsel noch nicht hat impfen lassen, sollte dies jetzt trotzdem noch beim Arzt nachholen“, sagt die Impf-Expertin Kwetkat.

    Aktuelle Impf-Empfehlungen erhalten Hausärzte auf der Webseite der DGG-Arbeitsgruppe Impfen. Die AG hat die aktuellen STIKO-Impfempfehlungen unter geriatrischen Gesichtspunkten zusammengestellt: [http://www.dggeriatrie.de/images/Dokumente/180117_Veroeffentlichen_zur_Meldung_A...]


    Weitere Informationen:

    http://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/1394-pm-neue-empfehlung-zur-gri...
    http://www.dggeriatrie.de/ueber-uns/arbeitsgruppen/1036-arbeitsgruppe-impfen


    Bilder

    Dr. Anja Kwetkat (Foto), Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der DGG-AG Impfen
    Dr. Anja Kwetkat (Foto), Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der DG ...

    None


    Anhang
    attachment icon PM: Neue Empfehlung zur Grippeimpfung: Was Geriater den Hausärzten bei älteren Patienten jetzt raten

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Dr. Anja Kwetkat (Foto), Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der DGG-AG Impfen


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).